Leben in Zeiten von Corona – Heute: Erfahrungen eines Berliner Nichtmaskenträgers in den Öffentlichen und anderswo

Reinhardstraße 52 / früher Mitte / heute Neue Mitte

Gestern war ich in Tiergarten beim Augenarzt. Normalerweise muss man Monate auf einen Termin beim Augenarzt warten. In Corona-Zeiten ist auch das anders. Vorgestern hatte ich wegen dem Termin angerufen, und gestern hatte ich ihn bereits. Der Zustand meiner Augen ist altersgerecht, so die Augenärztin. Um genaueres zu erfahren, könne ich einen Scan machen lassen, den ich aber selber bezahlen müsste, Kostenpunkt: 99 €. Sollte man da etwas finden, dann könne man da aber nichts machen. Vielleicht aber doch, wenn man Geld hat, wie das heute mit immer mehr Dingen ist. (Auch hierzulande gilt seit einiger Zeit die Balkanweisheit: “Wenn du Problem hast, was du nicht lösen kannst mit Geld, kannst du nur lösen mit viel Geld!”) Da ich kein Geld habe, habe ich keinen Scan machen lassen und war nach einer Corona-Rekordzeit von nur zwanzig Minuten wieder draussen gewesen. Da ich mich nicht in die Öffentlichen zwängen wollte, entschloss ich mich ein Stück zu laufen. Dass ich überhaupt mit den Öffentlichen gefahren bin, lag daran, dass ich kein Taxi mehr fahre, und ich nicht mit dem Fahrrad nach Tiergarten wollte, was ich jetzt ein klein wenig bereute (aber nicht wirklich), denn die Öffentlichen scheinen mir ein pandämisches Ansteckungsgebiet erster Güte zu sein. Dazu gleich mehr, für den Moment so viel: Auch ohne Maske habe ich keine Angst mich anzustecken. Denn ich habe neulich im Wartezimmer bei meiner Hausärztin, ich hatte hier darüber geschrieben, im ehemaligen Nachrichtenmagazin aus Hamburg gelesen, dass hierzulande in meiner Altersgruppe nur 19 von einer Million Einwohner an (und vermutlich auch “nur” mit) Corona sterben. Die Zahl stammt vom Robert Koch Institut. Man muss nur lesen können, also auch Zahlen. Trotzdem bin ich nach meinem Besuch beim Augenarzt erstmal ein Stück spazieren gegangen, und da kam ich an der Schuldenuhr vom Bund der Steuerzahler in der Reinhardstraße vorbei. Dort musste ich erfahren, dass wir mit jeder Sekunde 10,424 € neue Schulden anhäufen. Ich stellte mir vor, dass das meine Schulden wären, und dass es mit meinen Schulden ebenfalls nur eine Richtung geben würde, und zwar immer mehr Schulden, weil ich kein Geld habe, meine Schulden zu bezahlen, weswegen ich ja auch keinen Scan bei der Augenärztin habe machen lassen. Das hätte ich besser nicht denken sollen, denn ich kam zu dem Schluss, dass mir dann nichts weiter übrig bliebe, als mir irgendwann den Strick zu nehmen. Aber was im Kleinen nicht funktioniert, kann auch im Großen nicht funktionieren, also ein System, das permanent Schulden anhäuft. So dachte ich, und ich entschloss mich zum Bahnhof Friedrichstraße zu laufen und mir dort auf den Schreck erstmal ein Matjes-Brötchen zu gönnen, auch weil ich mir das noch leisten kann ohne mich gleich zu verschulden und Fisch gut für die Augen ist und möglicherweise auch gegen Corona hilft, wenn man es sich nur lange genug einredet. Es ist schwer, in unserer Stadt ein gutes Matjes-Brötchen zu finden. Meist ist bereits das Brötchen richtig schlecht, wie beispielsweise am Bahnhof Friedrichstraße, dafür schmeckt der Matjes dort noch nach Matjes. In Amerika hat Fisch gar keinen Geschmack mehr, das mögen die Amerikaner nicht, wenn der Fisch nach Fisch schmeckt. Ich hatte kaum aufgegessen, da wurde ich schon von einem jungen Mann aus Polen nach Geld gefragt. Bevor ich ihm sagen konnte, dass ich mein letztes Geld gerade in ein Matjes-Brötchen, wo das Brötchen ganz schlecht war, aber das Matjes immerhin nach Matjes geschmeckt hat, angelegt habe, war bereits die Polizei, dein Freund und Helfer, bei uns, um mich darauf hinzuweisen, dass im Bahnhofsgebäude die Maskenpflicht gilt. Daraufhin holte ich meine Maskenbefreiung hervor, und während die Polizistin den ärztlichen Attest studierte, sagte ihr Kollege dem jungen Mann aus Polen, dass Betteln und Hausieren hier verboten seien, und dass er seine Maske richtig aufsetzen solle. Im nächsten Moment stand ich ganz alleine im Bahnhof Friedrichstraße, sowohl der junge Mann aus Polen, als auch die beiden Polizisten, hatten sich getrollt. Das machte mir Mut, und ich entschied mich, noch in ein Kaufhaus zu gehen. Dort kam ich ohne Maske allerdings nicht rein. Auf Nachfrage sagte man mir, dass meine Maskenbefreiung, also der offizielle Attest meiner Hausärztin, hier nicht gelten würde, hier gelte das Hausrecht, wohl besser Faustrecht. Und so wurde nichts aus meinem Besuch im Kaufhaus, was letztendlich auch besser so war, weil ich ja gar kein Geld fürs Kaufhaus habe. Man hat mich also nur vor mich selber geschützt, damit ich keine Schulden mache. Mit dem Impfen könnte es ähnlich kommen. Vielleicht wird es wirklich keine offizielle Pflicht geben, aber ohne Impfung komme ich dann mancherorts gar nicht mehr rein oder kann bestimmte Jobs gar nicht mehr ausüben, weil der Hausherr dort das Sagen hat, und dem meine Maskenbefreiung genauso wenig interessiert wie die offizielle Behauptung, dass niemand zum Impfen gezwungen wird. Zurück von der Friedrichstraße in den Friedrichshain bin ich wieder mit den Öffentlichen, die jetzt wegen rush-hour richtig schön voll waren – der ideale Ort sich Corona zu hohlen. Aber wie gesagt, ich habe keine Angst, denn ich kann Zahlen lesen. Und ausserdem hätte es auch hier schlimmer kommen können, und das kam es auch schon: Früher im Osten, da sagten wir beispielsweise, dass wir lieber Aids hätten als gar nichts aus dem Westen. OK, das war ein Witz gewesen und nicht ganz Ernst gemeint – ein klein wenig aber schon. Aber lass mich noch einen Moment bei den Öffentlichen bleiben. Ich wurde dort gestern von niemandem angesprochen, warum ich keine Maske trage. Als Frau würde man deswegen öfters angesprochen werden, und das dann auch schon gerne Mal aggressiv, habe ich mir sagen lassen. Unabhängig davon verstehe ich nicht, warum die Öffentlichen nicht längst geschlossen sind. Gibt es einen Ort, wo fremde Menschen enger zusammen kommen? Darüber erfährt man wenig in unseren Medien, und auch über die Zunahme der Suizide seit Corona. Offiziell gibt es sie nicht. Auch das hatten wir schon mal. Der ein oder andere erinnert sich: Das ist die Geschichte von “Das Leben der Anderen”. Du glaubst mir nicht? Dann schreib heute einen Bericht über das Thema “Suizid in Zeiten von Corona” und versuch ihn wie in dem Oscarprämierten Film beim ehemaligen Nachrichtenmagazin aus Hamburg unterzubringen – Viel Glück!

wünscht TaxiBerlin

Leben in Zeiten von Corona – Heute: Wenn das Ereignis und der Bericht darüber so rein gar nichts mehr miteinander zu tun haben

 

Bei einer Paartherapie gibt es ein Ereignis und zwei Berichte darüber. Die Aufgabe eines guten Paartherapeuten ist es dann herauszufinden, wie es wirklich war. Gibt es nun über ein Ereignis nur einen Bericht, und hat dieser darüber hinaus mit dem Ereignis so rein gar nichts mehr zu tun, wird es selbst für den besten Paartherapeuten schwer.
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Text TaxiBerlin

Leben in Zeiten von Corona – Heute: Keine Zahlen lesen können, aber den Nazis widerstehen wollen

 

Dass die Kirche neben dem Wartezimmer eine Nische sein kann, dass ist für viele nicht neu. Dass ausgerechnet ein katholischer Pfarrer aus Berlin es ist, der die simple Wahrheit, dass der Kaiser keine Kleider trägt, ausspricht, ist dann aber doch schon eine kleine Überraschung: “Viele fühlen sich heute so, als ob sie den Nazis hätten widerstehen können. Aber wenn sie nicht mal den Mut haben, die Zahlen zu Corona zu lesen, dann habe ich da meine Zweifel.”
Jetzt wird klarer, warum jeder, der auch nur bis drei zählen kann, deswegen bereits als “Nazi” bezeichnet wird. Was die erwähnten Suizid Toten wegen Corona angeht: Sie tauchen vermutlich in der Statistik als an oder auch nur mit Corona Verstorbene auf.
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Text TaxiBerlin

Leben in Zeiten von Corona – Heute: Die Gesunden trifft man beim Arzt

 

Seit ich nicht mehr Taxi fahre, fehlt mir der Austausch mit gesunden erwachsenen Menschen. Die trifft man neuerdings nur noch beim Arzt im Wartezimmer. Das Arzt-Wartezimmer ist die Nische für alle noch Gesunden geworden, das kann man ohne Übertreibung sagen. Und das, obwohl dort bei vielen immer noch der Spiegel, das ehemalige Nachrichten-Magazin aus Hamburg, rumliegt. Außer mir scheint sich niemand für ihn zu interessieren. Man will halt gesund bleiben. Mir macht es nichts aus, in den Spiegel zu schauen. Heute musste ich nun dort lesen, dass es keine Impfpflicht geben wird. Warum sollte es sie auch geben, wenn es in meiner Altersgruppe, also die 40- bis 59-Jährigen, gerade mal 19 Corona-Tote auf eine Million Einwohner unseres Landes gibt. In der Altersgruppe von 0 bis 39 Jahre sind es sogar nur 2 Corona-Tote auf eine Million Einwohner. Die Daten sind übrigens vom Robert-Koch-Institut und vermutlich sind mit Corona-Tote sowohl mit als auch an Corona Verstorbene gemeint. Ich fühlte mich sogleich besser und gar nicht mehr krank, aber krank war ich sowieso nicht, genauso wenig wie alle anderen im Wartezimmer. Es stimmt wirklich: Die Gesunden trifft man heute beim Arzt. Dort bin ich dann raus, ohne überhaupt mit meiner Ärztin gesprochen zu haben. Das war auch gut so, weil direkt vor ihrer Praxis auf der Straße obiges Buch für mich bereit lag. Es heißt Die Angst der Woche – Warum wir uns vor den falschen Dingen fürchten”, und geschrieben hat es Walter Krämer, Professor für Wirtschafts- und Sozialstatistik an der Universität Dortmund. Ich habe es auch schon für dich quer gelesen und kann es nur empfehlen. Es beantwortet nicht nur die Frage, ob man sich mit Rinderwahnsinn, auch bekannt als BSE, die vorletzte Sau vor Corona, anstecken kann, wenn man zu lange auf seinem Rindsledersofa rumlümmelt (eine wichtige Frage, weil wir aktuell alle zu hause bleiben sollen), sondern beschäftigt sich auch mit der Rolle der Medien und stellt diesbezüglich fest: “Hier scheint eine – leider typisch deutsche – Bereitschaft, ja Begierde eines Publikums, sich aufzuregen und Angst zu haben, mit einer ebenfalls überdurchschnittlichen Bereitschaft der Medien zusammenzutreffen, diesem Bedürfnis nachzukommen. So wird eine kulturübergreifende Anfälligkeit für irrationale Panikattacken durch mediale deutsche Sonderwege noch verstärkt.” Dem ist nichts hinzuzufügen, ausser vielleicht der Hinweis an alle aktuell mit Angst und Sorge Beladenen, dass deutsche Sonderwege noch nie ein gutes Ende nahmen.

Foto&Text TaxiBerlin

Leben in Zeiten von Corona – Heute: Wenn man vom Russen erfährt, was gerade in Mitte los ist

 

Seit ich kein Taxi mehr fahre, komme ich kaum noch rum in der Stadt. Gut, ich könnte jetzt mit dem Fahrrad nach Mitte fahren, um mit eigenen Augen zu sehen, was da los ist. Aber da kommt mir regelmäßig meine Büchersucht dazwischen. Meine Büchersucht wiederum entpuppt sich immer mehr als Angst vor der Verarmung, denn man findet immer weniger Bücher auf der Straße, dafür immer mehr Menschen, die dort leben, und die gestern noch ein Dach über’m Kopf hatten. Was die Leute angeht, die es gerade nach Mitte treibt, die scheinen alle noch ein Dach über dem Kopf zu haben, so wie ich. Und da war früher der Russe, der jetzt darüber berichtet, was gerade in Mitte los ist, über viele Jahre mein Nachbar. Denn ich bin neben einer großen Garnison der Sowjetischen Armee groß geworden, wo es aber nie irgendwelche Streitigkeiten gab. Das ist heutzutage unvorstellbar, dass man nicht mindestens einen Prozess gegen irgendeinen Nachbarn am Laufen hat. Aber nicht nur das! Am Ende ist der Russe auch noch komplett abgezogen, ganz ohne zu murren, und alle haben sich gefreut. Wenn heute der Amerikaner ankündigt, seine Truppen abzuziehen, dann freuen sich nicht mal die “Linken”, obwohl sie genau das seit Langem fordern. Aber das ist ein anderes Thema,
findet Dein TaxiBerlin

Leben in Zeiten von Corona – Heute: Vom Tal der Ahnungslosen auf die Insel der Glückseligen

 

Es soll Menschen geben, die seit Ausbruch der so genannten Corona-Krise im März noch nie eine kritische Dokumentation dazu zu Gesicht bekommen haben. Aber nicht nur das, sondern sie leben darüber hinaus sogar mitten unter uns. Denn es leben nicht nur immer mehr Menschen unter uns in ihrem kleinen Bangladesh, die ersten von ihnen mussten bereits auf die Straße umziehen, sondern es leben auch immer mehr Menschen auf ihrer eigenen kleinen Insel der Glückseligen. Die Insel der Glückseligen von heute ist in gewisser Weise die Fortentwicklung des früheren Tals der Ahnungslosen, wie die Gegend um Dresden genannt wurde, weil dort ARD nicht empfangen werden konnte. Seit der Wende ist ARD nun überall im Lande empfangbar, selbst im ehemaligen Tal der Ahnungslosen, und manch einer ist seither bei ARD, also auf der Insel der Glückseligen, hängengeblieben. So erkläre ich mir zumindest, dass es Menschen geben soll, die seit März noch nie eine kritische Dokumentation zur so genannten Corona-Krise zu Gesicht bekommen haben. Es gibt aber auch Gutes zu berichten. Einige wenige, die bisher nur ARD kannten, kennen nun auch ARTE. Es kann sogar durchaus sein, dass dieser Beitrag von mir dazu beigetragen hat. Und das hat mir Mut gemacht, hiermit eine zweite kritische Dokumentation nachzureichen.
Doku ARTE
Text TaxiBerlin

Leben in Zeiten von Corona – Heute: Nicht nur Geiz und Gehorsam sind geil

 

“Quäl mich!” – “Nein!”

Es gibt Menschen, die brauchen feste Regeln, an die sie sich halten können, auch damit ihr Leben Struktur hat. Ich gehöre nicht zu diesen Menschen. Ich muss allerdings dazu sagen, dass mir bis März das Taxifahren Struktur gab. Jetzt gibt meinem Leben neben meiner Büchersucht, die mich immer wieder auf die Straße raustreibt, nur noch meine Beziehung Struktur. In meiner Partnerschaft ist es aber so, dass es da auch viel um die Befolgung von Regeln geht. Ich schreibe nicht gerne darüber, aber auch hier ist es hilfreich, bei der Wahrheit zu bleiben, so hoffe ich zumindest. Die Wahrheit sieht so aus, jetzt kann ich es sagen, dass meine Frau und ich eine Sado-Maso-Beziehung führen, wobei sie die Masochistin ist und ich der Sadist. Das ganze funktioniert so, ich mache einfach mal ein Beispiel, damit es klarer wird. Sie, also meine Frau, sagt zu mir: “Quäl mich!”, und ich antworte ihr: “Nein!” – Daran halten wir uns dann auch, was eine gewisse Disziplin voraussetzt. Denn “Nein!” zu sagen ist oft schwerer, als gemeinhin gedacht. Ich meine, wie viele Beziehungen gibt es, wo der eine Partner den anderen quält oder sich gar beide gegenseitig. Dass es das bei uns nicht gibt, daran haben wir viele Jahre und mit Hilfe einer Therapeutin gearbeitet, und dafür gilt seither diese Regel in unserer Beziehung, an die wir uns halten. Was ich damit sagen will: Nicht nur Geiz und Gehorsam, sondern auch “Nein!” zu sagen kann richtig geil sein, insbesondere dann, wenn man sich dann auch dran hält, es sozusagen durchzieht, was allerdings geübt sein will, das machst du nicht einfach so. Das meint zumindest,

Dein TaxiBerlin

Leben in Zeiten von Corona – Heute: “Der Aufstieg des Katastrophen-Kapitalismus”

 

Heute viel wert

Komme gerade vom Bäcker, wo ich gestern drei Brötchen auf den Namen LUKA vorbestellt habe. Ich arbeite neuerdings mit Decknamen, genau genommen seit gestern. Da sagte ich der Bäckersfrau, sie solle sich einen Namen ausdenken, auf den ich meine drei Brötchen heute abholen kann. Als ihr kein Name für mich einfallen wollte, fügte ich die Frage hinzu, wie ich aussehen würde, und so kam sie aus LUKA. Auf meinem Rückweg vom Bäcker, es war ein anderer als der Hinweg, fand ich plötzlich obiges Buch von Naomi Klein auf der Straße. Es liegt immer noch vieles rum auf unseren Straßen, aber es ist wie gesagt weniger geworden als noch am Anfang der so genannten Corona-Krise. “Die Schock Strategie – Der Aufstieg des Katastrophen-Kapitalismus” von Naomi Klein wird mich über den November bringen, denn es wird gerade für fünfzig Euro gehandelt, weswegen ich es sogleich in meinen Bauchladen eingestellt habe. Ich habe es vor einiger Zeit gelesen, und es handelt auch von früher, aber das Prinzip ist möglicherweise dasselbe, was heute angewandt wird. Versetze die Bevölkerung in eine Schock-Starre, und du kannst praktisch “durchregieren”. Hier nur mal die Titel von drei Kapitel im Buch: “Die große Lüge”, “Die Wissenschaft der Angst” und “Die Demontage der Demokratie”. Warum genau jetzt dieses Taschenbuch von Naomi Klein für diesen Preis gehandelt wird, ob es wirklich mit dem zu tun hat, was gerade geschieht, das kann ich natürlich nur vermuten. Dazu müsste man das Buch (nochmal) gelesen haben. Wenn du es ja herausfinden willst, dann musst du dich beeilen und hier nachsehen, ob es noch da ist. Mit etwas Glück bist du derjenige, der es kauft und mir damit die Brötchen für den Rest des Monats sichert. Wie gesagt: Mein Deckname da, also beim Bäcker, ist LUKA.

Foto&Text TaxiBerlin

Leben in Zeiten von Corona – Heute: Wollt ihr den totalen Lockdown?

Graffito an meinem Wohnhaus vom März diesen Jahres

Österreich macht den totalen Lockdown vor, und Deutschland wird mit Sicherheit bald folgen. “Treffen Sie niemanden” titelt bereits das ehemalige Nachrichtenmagazin aus Hamburg, und ich weiß jetzt gar nicht, was ich machen soll, wollte ich mich doch nächsten Donnerstag noch mit jemandem zum Spazieren gehen treffen. Auch in Österreich wird jetzt die Bevölkerung durch ihren Kanzler “eingeschworen”, das wurden wir hierzulande bereits am Montag und zwar durch unseren Gesundheitsminister und Bankkaufmann, ich hatte an dieser Stelle darüber berichtet. Aus einer anderen, besseren Quelle weiß ich, dass es gegenwärtig drei große Ängste gibt: Einmal die Angst vor Corona, dann die Angst vor einer totalen Überwachung sprich Diktatur, und dann noch die Angst vor Verarmung. Ich erwähne das, weil es wichtig ist, diese drei Ängste auseinanderzuhalten, damit man nicht aneinander vorbei redet, oder gar die Angst des anderen nicht Ernst nimmt, was sehr häufig passiert. Ich kenne alle drei Ängste, wobei die vor Corona bei mir am wenigsten ausgeprägt ist, was ich kurz erklären möchte: die Sterblichkeitsrate liegt bei Corona bei 0,3 % und damit im Bereich einer ganz normalen Grippe. Habe ich mich in der Vergangenheit gesorgt, an der Grippe zu sterben? Nein? Also warum sollte ich mir jetzt Sorgen wegen Corona machen? Das ergibt keinen Sinn! Alleine deswegen halte ich einen erneuten Lockdown für völlig überzogen, und auch weil jetzt schon abzusehen ist, dass die Kollateralschäden aller bisherigen Maßnahmen auch an Menschen, beispielsweise die nicht behandelt oder operiert werden konnten, bereits jetzt größer sind als die Schäden und Opfer durch Corona selbst. Deswegen mein Vorschlag eine Volksbefragung zu machen: Wollen Sie einen erneuten Lockdown – Ja oder Nein. Ganz einfach.

Mein Tipp an alle so genannten Journalisten: Hört endlich auf, die Menschen in Angst und Panik zu versetzen, indem ihr das Gewäsch der Politiker ohne zu hinterfragen nachplappert, und fangt endlich an, euch mit den wahren Problemen unserer Gesellschaft wie zum Beispiel Finanzkrise, Sozialstaat etc. zu beschäftigen, wenn ihr wollt, dass euch überhaupt noch jemand zuhört bzw. euch Ernst nimmt.

“Einen guten Journalisten erkennt man daran, dass er sich nicht gemein macht mit einer Sache, auch nicht mit einer guten Sache; dass er überall dabei ist, aber nirgendwo dazugehört.” Hans Joachim Friedrichs

PS: “Jeder Kontakt ist einer zuviel” titelt ARD – jetzt wird’s paranoid.

Text TaxiBerlin

Leben in Zeiten von Corona – Heute: Wie lang ist “eine ganze Weile”?

Ein Hinweis, der Hoffnung macht

“Das Virus wird noch eine ganze Weile unser Leben bestimmen”, sagt Angela Merkel in ihrem heutigen Podcast, und da fragt sich der ein oder andere sogleich, wie lang “eine ganze Weile” ist, weil er Weihnachten schon was anderes vorhatte. Daraus wird wohl nichts werden, denn “das bedeutet auch, dass wir uns nicht unbeschwert direkt begegnen können”, fügt die Bundeskanzlerin hinzu. Immerhin, beschwerte Treffen sind möglich. Was nun “eine ganze Weile” angeht, so denke ich, dass die ganz schön lang sein wird. Ich halte es sogar für durchaus möglich, dass viele das Ende dieser Weile nicht mehr miterleben werden, denn wir befinden uns erst am Anfang des Pandämischen Zeitalters. Das Pandämische Zeitalter wird sich durch eine generelle Maskenpflicht auszeichnen, so dass wir uns bald eine Leben ohne Maulkorb gar nicht mehr vorstellen können, völlig unabhängig davon, ob sie/er etwas bringt oder, im Gegenteil, eher schädlich ist. Bald wird auch eine Impfpflicht folgen, davon bin ich überzeugt. Viele wollen sich einfach impfen lassen, und zwar die Besorgtesten unter uns mit den größten Ängsten, oder genauer: denen man am erfolgreichsten Angst gemacht hat in den letzten Wochen und Monaten. Andere werden sich impfen lassen müssen, beispielsweise Menschen, die im Café oder im Krankenhaus arbeiten, weil sie sonst ihren Job verlieren. Der Rest wird sich einem enormen öffentlichen Druck ausgesetzt sehen und deswegen der Verletzung ihrer körperlichen Unversehrtheit durch das Impfen “freiwillig” zustimmen. Die wenigen “Unverbesserlichen” und “Ewiggestrigen” werden gesellschaftlich geächtet und müssen sich, weil sie sich nicht impfen lassen wollen, mit einer gelben Markierung und der roten Aufschrift “Gefährder” auf ihrer Kleidung kenntlich machen, weil von ihnen angeblich eine Gefahr für alle anderen ausgeht, die aber nicht bewiesen werden kann. Die Aufsässigsten wird man Wegsperren, nur zu unser aller Schutz natürlich, aber auch weil sie keine Arbeit mehr finden. Auf unseren Straßen werden sich die Menschen, sowohl mit als auch ohne Maske, die Köpfe einschlagen, einfach weil immer mehr Menschen auf der Straße leben oder weil sie nichts mehr zu essen haben. Das alles wird nicht morgen passieren, sondern in einer Weile. Ob diese Weile eine ganze Weile oder doch nur eine halbe ist, das kann auch ich nicht sagen. Und vielleicht kommt alles auch ganz anders. Obiges Schild an einer Kita bei mir im Kiez macht mir ein klein wenig Hoffnung. Endlich geht es mal nicht um Corona, sondern um die Kopflaus. Ich hoffe, dass das erst der Anfang ist, dass die gemeine Kopflaus das nächste große Ding nach Corona ist und auch eine ganze Weile bleiben wird. Ich wäre auf jeden Fall dafür, denn ich kann diese Corona-Panikdämliche-Berichterstattung nicht mehr ertragen. Sie bereitet mir regelrecht körperliche Schmerzen. Dann doch lieber, und wenn schon kein Corona, die gemeine Kopflaus!

Foto&Text TaxiBerlin