Foto&Text TaxiBerlin
Bei mit im Taxi durfte man zwar alles sagen, sogar die Wahrheit, aber das Thema Wetter war tabu, genauso wie die Spritpreise. Dass das Wetter tabu mir im Taxi war, lag ganz einfach daran, dass Wetter einfach ist, weswegen ich auch nie den Wetterbericht höre, sondern einfach aus dem Fenster schaue, was ich auch nur jedem empfehlen kann. Jetzt, wo wir eingeschlossen, also zu hause sind, dürfte das auch kein Problem sein, ausser einer hat ein zu hause ganz ohne Fenster, wie oben der Kollege in seiner Jurte bei mir um die Ecke. Möglicherweise mehr als nur ein neuer Trend, sondern etwas, was vielen von uns bevorsteht. Doch zurück zum Wetter, das einfach ist, und wo es auch weder gutes noch schlechtes Wetter gibt. Was es gibt, das sind schlechte Menschen, weswegen es mich auch zu den Tieren zieht, und da allen voran zum Esel. Der, also der Esel Benjamin, ist übrigens das klügste Tier in Orwells “Farm der Tiere”, denn der Esel Benjamin kann sogar lesen. Das können nicht alle Esel, das ist leider auch wahr. Mit dem Wetter scheint es sich ähnlich zu verhalten. Früher gab es Meteorologen, und die kannten sich mit dem Wetter aus. Ich weiß gar nicht, ob es heute noch Meteorologen gibt, oder ob die mit Jörg Kachelmann allesamt ausgestorben sind. Auf jeden Fall scheint das Wetter gerade wieder ein Thema zu sein, endlich mal nicht nur die Panik-Plan-Demi, was eine schöne und auch willkommene Abwechslung ist, selbst für mich, wo bei mir im Taxi das Wetter tabu war, genauso wie die Spritpreise. Heute gibt es für das Wetter keine Meteorologen, sondern Wetterkompetenzzentren. Warum man nicht einfach Wetterzentren sagt, wo es schon keine Meteorologen gibt, bleibt ein Rätsel. Offensichtlich ist es nicht selbstverständlich, dass ein Wetterzentrum auch kompetent ist, und zwar so kompetent, dass es etwas zum Wetter sagen kann. Oder ein Wetterkompetenzzentrum ist bereits eine KI, also Künstliche Intelligenz. Und falls ja, von wem? Vom Meteorologen? Oder vom Wetterzentrum? Oder einfach nur von jemandem, der noch eine Wohnung mit Fenster hat? Es bleibt auf jeden Fall spannend, nicht nur was das Wetter angeht. Also sprach TaxiBerlin, kannste glauben.
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Als Trockener Taxifahrer, dem die Fahrgäste abhanden gekommen sind, und ohne Taxi muss ich eigentlich nicht mehr zur Autowäsche, und doch zieht es mich immer wieder an meine alten “Tatorte” zurück, also zu den Straßen und Plätzen, aber auch zu den Waschanlagen für Taxis. Das ist ganz normal für einen Abhängigen, dem man seinen Stoff genommen hat, und in dem Fall ist es auch eine Berufskrankheit oder auch eine Langzeitschädigung vom viele Taxifahren, die allerdings nicht als solche anerkannt sind. Das ist leider auch wahr. Immerhin habe ich jetzt genug Zeit, meine Stadt als Radfahrer zu erkunden, ganz ohne Maske übrigens. Bin gespannt, wann die Maskenpflicht für Fahrradfahrer kommt. Jedenfalls bin ich gestern bis nach Wilmersdorf noch ganz ohne Maske gekommen, und ich muss sagen, es hat sich gelohnt, auch wenn ich obiges Angebot nicht in Anspruch nehmen konnte, weil ich ja kein Taxi mehr fahre. Aber ist es denn nicht so, frage ich mich als offiziell Maskenbefreiter, was aber niemanden mehr interessiert, so verrückt hat man die Menschen mit der überbewerteten, sprich fixen Idee Corona gemacht, dass Stoffmasken gar nicht mehr erlaubt sind? So weit ich informiert bin, ist das der neueste Stand, sozusagen “state of the art”, wie man im Englischen sagt. Aber warum verschenkt man sie dann und ausgerechnet bei der Auto-Wäsche, wenn sie Schnee von gestern sind? Ich kann es mir nur so erklären, dass man sie früher nach Afrika geschickt und sich dabei gut gefühlt hätte, was aber nicht mehr geht, weil die in Afrika sie gar nicht brauchen, und zwar wegen ihrer Altersstruktur. Ich weiß, dass wissen viele hierzulande gar nicht, dass Erkrankungen und ihre Verläufe etwas mit dem Alter zu tun haben, aber in Afrika ist man da schon weiter, und deswegen kriegst du an der Auto-Wäsche in der Mecklenburgischen Straße in Wilmersdorf, heute Charlottenburg-Wilmersdorf, “1 Stoffmaske gratis!”, wenn deine (freie) Wahl dort auf COSY-POLLY oder COSY-POLLY KOMPLETT fällt, vorausgesetzt du kannst sie dir (noch) leisten, die (noch freie) Wahl. Also sprach TaxiBerlin, kannste glauben.
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Als ich noch kein Trockener Taxifahrer war, ich noch nicht auf dem Trockenen saß, und das Reisen ganz ohne Impfpass, der wohl kommen wird, und mit ihm die Zwangsimpfung, möglich war, bin ich öfters in Italien gewesen. Nicht nur Rom, Bologna und Neapel, sondern auch auf Sizilien, wo es mir am besten gefallen hat: das Essen, die Landschaft und auch die Menschen. Einer von diesen Menschen, er hört auf den Namen Mario Draghi, manche nennen ihn auch “Super-Mario”, soll jetzt neuer Ministerpräsident werden in Italien. Vom öffentlich/rechtlichen Info-Radio erfahre ich gerade, dass Mario Draghi als Chef der Europäischen Zentralbank (EZB) nicht nur Geld gedruckt hat ohne Ende (die entsprechenden Scheine sind allesamt bis heute von ihm unterschrieben), sondern er darüber hinaus gesagt hat, dass der Euro gerettet werden muss, “koste es, was es wolle!” (im Original: “whatever it takes!”). – Und da musste ich sogleich an die alte Balkanweisheit denken: “Wenn du ein Problem hast, was du nicht lösen kannst mit Geld, kannst du nur lösen mit viel Geld.” Wer’s nicht glaubt, schaue sich den Film “Schwarze Katze, Weißer Kater” an, der zeigt, dass diese Weisheit wirklich funktioniert. Doch zurück zu Maria Draghi, der ein Jesuiten-Kloster besucht hat, wo er sich selbst auch als Mensch kennengelernt hat oder so ähnlich. Und das gibt mir jetzt doch zu denken. Dass Draghi eine alte Balkanweisheit befolgt ist schön und gut, aber wenn er eigentlich gar kein Mensch ist, worauf die Aussage hinweist, dass er sich da auch “als Mensch kennengelernt” hätte, der er vielleicht von Natur aus gar nicht ist, dann wird es problematisch. Aber das wird man bald sehen, ob das stimmt, oder ob meine Sorge nur der überbewerteten, sprich fixen Idee Corona geschuldet ist. Also sprach TaxiBerlin, kannste glauben.
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Seit einiger Zeit bin ich nicht nur ein Trockener Taxifahrer, dem die Fahrgäste abhanden gekommen sind, sondern ich sitze darüber hinaus auf dem Trockenen, habe Ausgaben aber keine Einnahmen, weil meine Daten, die die Berechnungsgrundlage für die Almosen wären, auf die vielleicht auch du bald angewiesen sein wirst, irgendwo auf einer Datenautobahn vom rechten Weg abgekommen sind. Wenn das passiert, dann hilft nur noch Warten, zusammen mit dem Alleinsein die Kernkompetenzen eines jeden Taxifahrers; aber auch Beten, ich habe da jetzt gerade mit “Herr, erbarme dich!” angefangen, und Nachdenken, das weitestgehend unterschätzt wird, was möglicherweise daran liegt, dass man da regelmäßig auf ganz merkwürdige, manchmal regelrecht dumme Gedanken kommt. Die Idee, die mir heute dabei kam, ist aber absolut genial, und zwar an einer “Sprache der Corona-Pandemie” (LCP – Lingua Coronaviridae Pandemus) zu arbeiten. Eigentlich eine reine Fleißarbeit, weil man nur das notieren muss, was schon existiert, was andere sich bereits ausgedacht haben, natürlich nur zu unserem Besten. Mit der “Sprache des Dritten Reiches” (LTI – Lingua Tertii Imperii), die Viktor Klemperer seinerzeit dokumentiert hatte, war es glaube ich ähnlich. Die “Sprache der Corona Pandemie” (LCP) ist von “guten Menschen” entworfen worden, wird bis zum heutigen Tag gesprochen, und wurde genau deswegen auch bisher von niemandem hinterfragt, auch nicht von Menschen, die sich mit Sprache auskennen. Ich bin auch hier ein Pionier, der Neuland betritt, was mich vorsichtig macht, ob das denn auch alles wahr ist, was ich da denke. Wahr ist es wohl schon, da bin ich mir sicher, aber ist es auch richtig? Da bin ich mir weniger sicher, und das ist das Dilemma, vor dem ich gerade stehe. Ich will ein Beispiel machen, damit es klarer wird. Früher, also in der “Sprache des Dritten Reiches” (LTI) von Viktor Klemperer, gab es den “Kohlenklau”, der unerlaubt Kohlen klaute. Heute gibt es den Friseur, der unerlaubt Haare schneidet. Aber kann ich ihn deswegen schon den “Haareklau” nennen? Eines scheint klar sein: Jede Zeit braucht ein Feindbild, ob das nun so wie früher der “Kohlenklau” ist, oder so wie heute ganz einfach nur der Friseur, ist dabei marginal. Noch ein weiteres Beispiel. Früher hörte der Feind überall mit, sogar auf dem Stillen Örtchen, wie es Klemperer in seiner “Sprache des Dritten Reiches” (LTI) beschreibt. Aber ist die App, mit deren Hilfe selbst Polizisten ihren Weg zum Friseur, also möglicherweise zum “Haareklau” von heute, gefunden haben, deswegen schon “Feind hört mit”, “nur” weil der Staatsanwalt jetzt gegen den Friseur wegen dem Haareklau, was früher vielleicht der “Kohlenklau” war, ermittelt? Da ich selbst wie gesagt “nur” ein Trockener Taxifahrer bin, der darüber hinaus auch noch auf dem Trockenen sitzt, kann ich mir keinen Friseur leisten, und einen “Haareklau” schon gar, weil da käme dann noch die Geldstrafe für mich hinzu, weswegen ich mir ja auch das Demonstrieren nicht mehr leisten kann. Ich lasse meine Haare einfach wachsen, was ich wegen der aktuellen Temperaturen auch nur jedem empfehlen kann. Auch wenn Menschen, die so wie ich ihr Haar einfach wachsen lassen, heute noch als brave Mitläufer gelten, werden möglicherweise morgen schon lange Haare, ebenfalls so wie früher, als Zeichen des Protestes gesehen und verboten werden. Das ist absolut vorstellbar, und deswegen sage ich jetzt schon mal in vorauseilendem Gehorsam ganz klar: Meine langen Haaren sind kein Zeichen des Protestes, genauso wie der Umstand, dass ich keine Maske trage. Letzteres aus medizinischen Gründen, ersteres einfach aus Geldmangel, und auch weil ich gar kein Smartphone mit der Feind-hört-mit-App habe. Also sprach TaxiBerlin, kannste glauben.
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