Dank Uber bin ich bestens auf die aktuelle Situation vorbereitet, denn Uber hat für mich das vorweggenommen, was jetzt auch bei Schauspielern und Schauspielerinnen angekommen ist. Sie haben plötzlich keine Arbeit mehr, und die wenige, die sie noch haben, können sie sich nicht mit kritischen Äußerungen zu irgendwelchen Maßnahmen kaputt machen lassen. Denn, auch das habe ich durch Uber gelernt, dagegen aufzustehen, bringt Null. Nur, dass ich mich für etwas entschuldigen musste, was ich gesagt oder geschrieben habe, das ist mir (noch) nicht passiert. Gut, vielleicht hing für mich einfach nicht soviel dran. Den Eindruck habe ich zumindest. Auch ohne Taxifahren, meinem Leben, genauso wie das Schauspielern das Leben von Schauspielern und Schauspielerinnen ist, habe ich (noch) irgendwas um die achthundert Euro im Monat, wovon ich meine Miete und alles andere bezahlen muss. Mein Trinkgeld generiere ich aus meinem Bauchladen, der Dank Lockdown besser läuft als zuvor, und der, das ist meine Hoffnung, wenn die Ausgangssperren greifen, nochmal besser laufen wird. Also sprach TaxiBerlin, kannste glauben.
Foto&Text TaxiBerlin
Denn das Schlimme am Totalitarismus ist ja nicht, dass Böse Böses vorhaben, sondern dass das Gutgemeinte maßlos ausgedehnt wird, bis es schließlich alles andere in der Gesellschaft verschlingt. Der oder die “total Gute” ist auch deswegen so gefährlich, weil die total Guten bis zum letzten Moment glauben, sie seien auf der richtigen Seite. Sie sind völlig blind für die Einsicht, dass man sich selbst begrenzen oder von anderen begrenzen lassen muss – gerade in seinen besten Absichten.
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