Leben in Zeiten von Corona – Heute: Das Narrenschiff – Der erste Bestseller

 

Spätestens seit Corona fühle ich mich wie auf einem Narrenschiff. Aber eigentlich waren die Menschen schon davor “crazy” und die Zeiten “strange”. (Ein aktuelles Beispiel: Ein Fake Doktor Titel ist auf Bundesebene verwerflich, auf Landesebene aber voll OK. Damit, dass die Person, eine Frau, jetzt zurücktritt, “hält sie Wort” … ) – “Das Narrenschiff” ist aber älter als du und ich. “Das Narrenschiff” gab es schon im Mittelalter. Geschrieben hat es Sebastian Brant, der am 10. Mai vor 500 Jahren gestorben ist. Damals war es der erste Bestseller, und das ganze 300 Jahre lang. Mann, und auch Frau, kann von Sebastian Brants “Narrenschiff” also auch etwas darüber lernen, wie man ein Bestseller schreibt. “Das Narrenschiff” beginnt mit dem Büchernarr, der sich mit Büchern umgibt, die er nicht gelesen hat. Dieses Phänomen gab es schon damals, also vor 500 Jahren, obwohl der Buchdruck gerade erst erfunden war. Eine Sache gab es damals (noch) nicht, und das ist Gender. Es wird höchste Zeit, dass das Narrenschiff gegendert wird, was auf englisch “doing gender” heißt. Denn im “Narrenschiff” ist ausschließlich von Narren die Rede, und nicht von Närrinnen. Ich hoffe, jemand oder gerne auch jemandin stürzt sich sogleich auf diese, meine Nebelkerze und macht sich frisch ans Werk. Möglicherweise gibt’s dafür sogar einen Doktortitel, zumindest für Berlin. Mein Straßendoktortitel gilt, besser: galt, denn die Ortskundeprüfung für Taxifahrer wird demnächst wegfallen, ja auch nur in Berlin.         Also sprach TaxiBerlin, kannste glauben.
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Text TaxiBerlin

Leben in Zeiten von Corona – Heute: Die Hetzjagd

 

Mit Hetzjagden ist es wie mit Treibjagden. Sie sind immer inszeniert. Und sie können von jedem veranstaltet werden. Es muss nur einer mit der Kamera dabei sein, aber das ist heutzutage kein Problem. Das ist nicht nur in Sachsen so, sondern auch in der Schweiz. Dass dort eine junge Frau mit einer Israelfahne gejagt wird, ist purer Zufall. Das Böse ist immer und überall.   Also sprach TaxiBerlin, kannste glauben.
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Text TaxiBerlin

Leben in Zeiten von Corona – Heute: Vom Masken- zum Lynchmob

Wer ohne unterwegs ist, braucht Nerven wie Superman
Nicht nur das Virus ist mutiert, sondern auch der Maskenmob. Im Unterschied zum Virus, bei der die Mutation zwar ansteckender aber harmloser ist, ist aus dem harmlosen Maskenmob ein gefährlicher Lynchmob geworden. Wer es nicht glaubt, der möge selbst einmal versuchen ohne Maske einkaufen zu gehen. Möglicherweise reicht es auch schon, einfach mal ohne Maske nur rauszugehen. Trotz Maskenbefreiung habe ich aufgrund unangenehmer Erfahrungen das Einkaufen ohne Maske aufgegeben. Ich gehe praktisch gar nicht mehr einkaufen. Dabei spare ich nicht nur Geld, was ich nicht mehr habe, sondern habe darüber hinaus noch jede Menge Zeit zum Nachdenken. Also noch mehr Zeit, als ich bereits in meinem Taxi zum Nachdenken hatte. Und da fiel mir ein, dass ich schon bei den Kommunisten im real existierenden Sozialismus von der Maske befreit war. Dazu muss man wissen, dass ich gedient habe, es handelte sich also um eine Gasmaskenbefreiung. Der Grundwehrdienst von 18 Monaten bei der Nationalen Volksarmee (NVA) der DDR ist nichts, worauf ich Stolz bin – ganz im Gegenteil. Obwohl, manch einem orientierungslosen jungen Heranwachsenden würde ein solcher Dienst sicherlich gut tun. Mit Sicherheit wäre er heute bei Hetzjagden auf Maskenbefreite weniger engagiert. Dann wüsste er, dass es selbst im real existierenden Sozialismus Maskenbefreiungen gab, die, im Gegensatz zu heute, sogar gegolten haben. Dass ein Maskenbefreiter dazu gezwungen wurde, eine Maske aufzusetzen, das haben selbst die Kommunisten nicht fertiggebracht.       Also sprach TaxiBerlin, kannste glauben.
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Leben in Zeiten von Corona – Heute: Es wird eng – in der Psychiatrie

Werbellinstraße
früher Neukölln / heute Neukölln

Ich erfahre gerade, dass es eng wird. Allerdings nicht auf Intensiv, sondern in der Psychiatrie. Ich selbst bin auch davon betroffen. Der Verlust nicht nur meiner Arbeit, sondern meines ganzen Lebens, hat mich schwermütig werden lassen. Da Schwermut keine Krankheit ist, heißt das offizielle Label “Depression”. Von ihr sind viele Menschen betroffen, und nicht nur Kinder und Jugendliche, wie der Spiegel zu berichten weiß. Seit ich Trockener Taxifahrer bin, kenne praktisch nur noch Depressive (alle anderen, also die ich nicht kenne, gehen weiterhin ihren Süchten nach, wenngleich in verstärkter Form), weswegen für mich die Große Depression schon längst begonnen hat. Die Depression bzw. der Schwermut ist nicht wirklich heilbar, auch weil sie einen immer mal wieder befällt. Es gibt auch keine Impfung oder Spritze gegen sie. Man muss sich also mit ihr beschäftigen oder auch nicht. Es empfiehlt sich dann, wenn man nicht vor die Hunde gehen, also direkt auf der Straße landen will. Die Beschäftigung mit sich selbst hilft auch gegen die Angst. Ich erwähne das, weil ich praktisch auch niemanden mehr kenne, der sich nicht im Angstmodus befindet. Das ist menschlich, nachdem nun schon über ein Jahr Tag für Tag Angst und Panik verbreitet wird. Das Verbreiten von Angst und Panik ist zu einem Geschäftsmodell geworden, nicht nur der Mainstream-Medien, beispielsweise des Spiegels, sondern auch von Öffentlich/Rechtlich. Die Angst korreliert mit dem Schwermut. Dass etwas korreliert, bedeutet nicht automatisch, dass es auch einen Zusammenhang gibt. Den Zusammenhang muss man auch beweisen können. Wenn beispielsweise die Inzi (kannte bisher nur den Insi als Abkürzung für den Innsbrucker Platz) runtergeht seit der nächtlichen Ausgangssperre, so kann das miteinander zu tun haben, muss es aber nicht. Möglicherweise lassen sich auch einfach nur weniger Menschen testen, so dass man auch weniger positiv Getestet (so genannte Neuinfizierte, die nur allzuoft oft gar nicht krank sind) findet. Ein weites Feld … Was wie gesagt sicher ist (es steht im Spiegel!), ist, dass es auf der Psychiatrie eng wird und nicht auf Intensiv, wie es uns prognostiziert wurde. Ob das eng werden auf der Psychiatrie etwas mit Corona zu tun hat, kann ich nicht sagen (laut Spiegel fahren die Menschen jetzt auch mehr Auto). Was man sagen kann, ist, dass die Zunahme des Schwermuts, ihr offizielles Label ist wie gesagt Depression, zumindest mit der Dauer der Test-Pandemie korreliert.                          Also sprach TaxiBerlin, kannste glauben.

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Leben in Zeiten von Corona- Heute: Über den neue Lebensstil und die neue Lebensart

Karl Marx Straße
früher Neukölln / heute Neukölln

Lag früher Geld auf der Straße, so sind es heute Menschen. Aber auch in Sachen Mensch gibt es eine Veränderung: Freute man sich früher, wenn man Menschen geschenkt bekam, so werden heute immer mehr Menschen weggeschmissen, entsorgt auf die Straße. Möglicherweise gibt es immer noch Menschen, die das Leben auf der Straße für einen Lebensstil halten. Und möglicherweise werden auch diese Menschen immer mehr. Vielleicht ist für manch einen auf der Straße Lebenden das sogar eine Art Lebensstil. Dann steht uns vielleicht auch nur eine Veränderung des Lebensstils im großen Stil bevor. Wer es genau wissen will, geht am besten heute noch raus auf die Straße und probiert selbst diesen neuen Lebensstil aus. Das empfiehlt sich auch, weil die überdachten Bereiche der Straße wie zum Beispiel obiger Eingang zu einem geschlossenen Ladengeschäft, zwar zunehmen, da das Schließen von Ladengeschäften im großen Still offensichtlich zur neuen Lebensart dazu gehört, letztendlich aber doch zahlenmäßig begrenzt sind und es aller Wahrscheinlichkeit nach auch in Zukunft bleiben werden.          Also sprach TaxiBerlin, kannste glauben.

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Leben in Zeiten von Corona – Heute: “Maschinenmenschen mit Maschinenherzen”

 

“Denn das Schlimme am Totalitarismus ist ja nicht, dass Böse Böses vorhaben, sondern dass das Gutgemeinte maßlos ausgedehnt wird, bis es schließlich alles andere in der Gesellschaft verschlingt. Der oder die ‘total Gute’ ist auch deswegen so gefährlich, weil die total Guten bis zum letzten Moment glauben, sie seien auf der richtigen Seite. Sie sind völlig blind für die Einsicht, dass man sich selbst begrenzen oder von anderen begrenzen lassen muss – gerade in seinen besten Absichten.”                                                      Rebecca Niazi-Shahabi

Leben in Zeiten von Corona – Heute: Von “Karton bitte stehen lassen” zu “Free Shit”

Conrad-Blenkle-Straße
früher Prenzlauer Berg / heute Pankow

Dass ich kein Taxi mehr fahre, heißt nicht, dass ich weg bin von der Straße. So ist es nicht. Ganz im Gegenteil, ich treibe mich jetzt noch mehr auf der Straße herum als zuvor, als ich noch kein Trockener Taxifahrer war. Das liegt daran, dass auch ich von irgendetwas leben muss. Ich habe versucht, von der Liebe, der Sonne und der Lust zu leben, aber das reicht mir nicht. Deswegen schaue ich weiterhin da vorbei, wo ich mich auskenne. Das ist bei mir die Straße, wo bekanntlich das Geld liegt. Früher habe ich mit meinem Taxi leere Flaschen auf zwei Beinen eingesammelt, seit einem Jahr vorzugsweise Bücher, die ich in meinem Bauchladen, den ich gerade geschlossen habe, verkaufe. Ich habe auch schon eine nagelneue Kaffeemaschine, zwei Objektive und eine alte Sofort-Bild-Kamera auf der Straße gefunden, die ich im Internet verkauft habe. Das meiste Zeugs von der Straße bin ich aber gar nicht losgeworden, so dass es sich bei mir stapelte und ich kaum noch treten konnte in meiner Bude. Zum Glück gibt es bei mir nebenan einen Verschenkladen, wo ich die Sachen hinbringen kann. Dort finde ich auch manchmal Sachen zum Weiterverkaufen, es ist also ein Geben und ein Nehmen. Mit den Dingen, die man auf der Straße findet, ist es nun so, dass sie seit einiger Zeit weniger werden. Der Straßen-Sammler ist ja auch kein Systemrelevanter Beruf. Ein Achtungszeichen war für mich obiger Karton, den ich erreichte, als er schon leer war. Dass jemand darum bittet, seinen Karton stehen zu lassen, sah ich zum ersten Mal. Offensichtlich geht es den Gebenden auch langsam an den Kragen. Als ich nun gestern den Karton unten mit der Aufschrift “Free Shit” sah, da war mir klar, wohin die Reise geht. Gefühlt wußte ich das natürlich schon vorher. Aber es ist immer sehr hilfreich für mich, wenn es auch mal jemand formuliert. Höchste Zeit meine Zelte im Sodom und Gomorra Berlin abzubrechen. Deswegen habe ich auch meinen Bauchladen dicht gemacht. Das Arbeitsamt findet meine Arbeitssuche auf dem Balkan nicht nur super, sondern unterstützt sie auch aktiv. Ein Idiot Kunde weniger. Dass es auf dem Balkan noch weniger Arbeit gibt als hier in Berlin, das weiß man auf dem Amt natürlich nicht. Das wäre auch zu viel verlangt. Ich persönlich wäre schon froh, wenn man mir sagen könnte, wo genau ich mich auf dem Balkan melden soll, damit weiter Kohle auf’s Konto kommt. Von irgendwas muss ich schließlich meine Miete bezahlen, nachdem das Geld nicht mehr auf der Straße liegt. Ansonsten wird dort bald mein “Holy Shit” für dich stehen. Den Karton dann bitte auch stehen lassen – Danke! Also sprach TaxiBerlin, kannste glauben.

Gryphiusstraße
früher Friedrichshain / heute Friedrichshain-Kreuzberg

Fotos&Text TaxiBerlin