Der Corona-Circus und die Ent-Coronisierung

Corona – was war das gleich nochmal?

Der Corona-Circus ist vorbei, zumindest in Dänemark, wenn ich es richtig verstanden habe. Bis Bulgarien, wo ich immer noch nach Arbeit suche, ist der Corona-Circus nie wirklich gekommen. Das kleine Land ist einfach zu sehr am Rand und zu holen gibt es hier auch nichts, außer ein paar Alte. Mehr zu holen ist offensichtlich in Deutschland, wo der Corona-Circus noch gastiert und im vollen Gange ist. Dabei ist der Corona-Circus nur ein Test oder besser ein Experiment. Ein modernes Milgram-Experiment, wenn du so willst, bei dem es darum geht herauszufinden, wie weit Menschen bereit sind zu gehen, wenn man ihnen erzählt, dass es um das Gute geht. Und da ist der Deutsche von jeher bereit sehr weit zu gehen. Er muss allerdings dran glauben, der Deutsche, unter dem tut er’s nicht. Nicht einmal Gutes wie Nachbarn denunzieren, Menschen ohne Maske verhauen, Andersdenkende beschimpfen und beleidigen oder gar mit Zwangsimpfung drohen. Jetzt, nachdem der Corona-Circus weitergezogen ist, und bevor die nächste Circus-Sau durchs globale Dorf getrieben wird, ist die Zeit der Aufarbeitung gekommen, wie ich meine. Eine Art Ent-Coronisierung, bei der auch wieder der Deutsche vorneweg gehen wird, so meine Hoffnung. Niemand hat irgendetwas gemacht – alle haben nur Anweisungen befolgt. Die kamen von ganz oben, zwar nicht vom lieben Gott persönlich und auch nicht von dem Mann im weißen Kittel wie beim Milgram-Experiment, zumindest nicht direkt, aber immerhin doch von einer lieblosen Mutter. Und die ist praktisch schon nicht mehr da. Außerdem hat sie insgesamt keinen “so schlechten Job” gemacht. Man soll sie doch einfach mal in Ruhe lassen, so denke ich, und sich besser an seine eigene Nase fassen.
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Das nächste große Ding nach Corona

So wie ich mit meinem Taxi vorausschauend gefahren bin, so denke ich auch im richtigen Leben immer weiter. Gut, was nach Corona kommen wird, das hat sich manch anderer auch schon gefragt. Aber was muss ich da hören: Überwachung, Bargeldabschaffung oder gar Sozialpunktesystem wie in China. Das mag ja alles sein. Aber woran werden wir glauben? Vor allem so labile Zeitgenossen wie beispielsweise Karl Lauterbach. Denn der Deutsche, das ist bekannt, muss immer an irgendetwas glauben – unter dem tut er’s nicht, vor allem nichts Gutes. Und so bin ich schon vor einiger Zeit auf den Asino, den gemeinen Hausesel gekommen. Über den lässt sich nichts Negatives sagen, ausser dass er angeblich dumm sei, was aber nicht stimmt, ganz im Gegenteil, und was mehr über den aussagt, der dies behauptet, als über den Asino. Er ist auch nicht störrisch, wie viele denken, sondern nur vorsichtig. Vor allem ist der Esel aber kein Fluchttier, das wegrennt, wenn Gefahr droht. Ich jedenfalls glaube fest an den neuen Gott Asino und habe auch schon angefangen ihn anzubeten. Man kann da nichts verkehrt machen, wenn man den Gott Asino anbetet. Denn wie gesagt, mit Corona geht es den Bach runter, so sehr wurde den kleinen Kerlchen der garaus gemacht. Das kann mit dem zugegeben etwas unförmigen und überdimensionierten Asino Gott nicht passieren. Und besser als Geld anzubeten ist es allemal.

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Der ehrliche Makler von Bulgaristan (0008)

Tue dir Gutes und setze ein Zeichen

“Den Turm” gibt es wirklich, nicht nur als Buch, sondern auch als Immobilie, in der man wohnen kann. Man muss nur ein paar Löcher in die Wände reinmachen, in diese Fenster einbauen und fertig ist das Wohnhaus. Das ganze in Bulgarien, was das Kommende ist. Daran glaube ich so fest, wie Stefan Zweig daran geglaubt hat, dass “Brasilien, das Land der Zukunft” sei. Ich würde sogar so weit gehen und sagen, dass das, was früher “rübergehen” war, heute das “runtergehen” ist, und zwar nach Bulgarien, in die Schluchten des Balkans. Denn hier sind die Immobilien noch erschwinglich, für zehn Monatsmieten in Berlin kann man in Bulgarien bereits in seinen eigenen vier Wänden wohnen. Und überhaupt: Mit Geld kann jeder! Die Herausforderung, und das sage ich als bekennender Commercial Guy, ist die, ohne Moos was los zu machen und, im besten Fall, nebenbei noch ein Zeichen zu setzen. In dem Fall, wenn man in einem bereits von Weitem sichtbaren überdimensionierten Penis lebt, für das männliche Glied und gegen “Die Verschwulung der Welt”. Bevor ich es vergesse: Land gibt es zur Immobilie 0008 natürlich auch dazu, jede Menge sogar, und zwar Ackerland, was ebenfalls sehr gut ist, denn die Eigenversorgung wird ein Teil des Kommenden sein.

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Neues aus “Dem besten Deutschland, das es jemals gegeben hat”

Von aussen, beispielsweise aus den Schluchten des Balkans, und mit etwas Abstand, bei mir sind es knapp 2.000 Kilometer, sieht man die Dinge oftmals viel klarer. Die Angst, die ich um meine daheim verbliebenen Landsleute habe, und die Sorgen, die ich mir um meine erste Heimat mache, auch um das in dem Fall unzutreffende Wort Vaterland zu vermeiden, sind keinesfalls übertrieben sondern absolut berechtigt. Denn man lebt in Deutschland mittlerweile und ganz offensichtlich in einem Land, in dem man nicht nur mehr Wahrheiten bei Bild als im Spiegel, wie ich ursprünglich dachte, sondern sogar mehr Wahrheiten bei Bild als bei Öffentlich/Rechtlich, die mit dem Bildungsauftrag, findet. Für mich ist das keine Überraschung. Hatte ich doch bereits, als ich noch Taxi gefahren bin, genau diesen Umstand kritisiert und den Bildungsauftrag selbständig übernommen.

 

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„Die Freiheit ist dein Soundtrack“

Aktuell in Bulgarien

Jede Zeit hat ihre Musik. Der „Wind of Change“ von den Scorpions war der Soundtrack der Wende, die in Bulgarien bis heute „Demokratisierung“ genannt wird – ganz bewusst mit Anführungsstrichen. Auch wenn die Wende hier nur eine so genannte Wende war –  oder besser: gerade deswegen! – ist die Freiheit in dem kleinen Land am Rande unseres schönen Kontinents bis heute eine größere als in Deutschland, das mir aus knapp 2.000 Kilometern Entfernung mit jedem Tag mehr wie ein Irrenhaus vorkommt, in dem man bald die Normalen wegsperren wird. Diese Gefahr besteht in Bulgarien nicht – ganz im Gegenteil! – was daran liegt, dass, wenn die Wende schon keine Demokratie, so doch die Freiheit gebracht hat, das zu sagen, was man denkt, die man sich nicht nehmen lassen will. Hinzu kommt, dass man hierzulande keine Angst hat – wovor auch?! Man hat die Türken überlebt, danach die Kommunisten, also wird man auch die Kapitalisten samt Corona überleben, wobei Überleben das zutreffende Wort ist. Von einem Leben im Sinne von westlichem Konsum kann keine Rede sein. So gesehen hat man auch nichts zu verlieren, insbesondere – vielleicht das wichtigste – nicht den eigenen Wohnsitz! Dieser ist zwar meist sehr einfach, das Haus unverputzt mit Wasser vor der Tür und ohne Strom, aber Eigentum. Neuerdings auch von Menschen aus Deutschland, die sich ein Leben in ihrer angestammten Heimat nicht mehr leisten können. So traurig das ist, aber: „Ne vsitshko e pari“ („Nicht alles ist Geld“), wie man in Bulgarien sagt, dafür: Ein Überleben in Freiheit! Denn es geht in Sachen Wohnsitz hierzulande nicht ums Haben, sondern ums Sein. Genauso wie in der Musik, wo vielleicht auch bald „Die Freiheit“ oder „Freiheit statt Angst“, die deutsche Variante, „Dein Soundtrack“ ist.

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Jetzt wird’s irre

Eigentlich wollte ich nicht mehr über den verlorenen Krieg der Amerikaner in Afghanistan schreiben, aber jetzt wird’s doch zu skurril. Denn was muss ich gerade lesen? Es ist gar keine Niederlage, sondern die größte Rettungsaktion aller Zeiten, bei der 120.000 Menschen evakuiert wurden, was niemand für möglich gehalten hat. Für nicht möglich gehalten hatte ich, dass eine Zusammenarbeitet mit den Taliban für möglich gehalten wird. Auch diese Information stammt aus Amerika, und zwar von einem ranghohen Militär. Nach knapp 20 Jahren Krieg und Leid in Afghanistan eine geniale Erkenntnis. Man hätte aber auch schon vorher drauf kommen können, wenn man den Krieg der Sowjetunion im selben Land etwas besser studiert hätte. Die Amerikaner hatten mit Afghanistan eine Falle gestellt, in die der russische Bär prompt getappt ist, und in die die USA später dann selbst getappt ist. Was heißt das ganze nun für den Krieg gegen Corona? Genau, wir werden mit dem Virus leben müssen. Wann wird uns diese Erkenntnis mitgeteilt? Am 1. September 2041.
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