Wenn die Welt Kopf steht

Gerät ohne Namen

Wenn die Welt Kopf steht, kann es hilfreich sein, es ihr gleich zu tun. Ich habe neuerdings ein Gerät, mit dem ich mich auf den Kopf stellen kann. Wie es genau heißt, weiß ich nicht. Es ist eine Leihgabe eines Freundes, eines „Englishman in Bulgaria“, der viele Jahre in der „Armee Ihrer Majestät“ gedient hat. Das Gerät ist am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, weil wir es nicht gewohnt sind, die Dinge richtig herum zu sehen. Obwohl es einfach zu bedienen ist. Man muss nur seine Füße in dafür vorgesehene gepolsterten Halterungen fixieren. Danach dreht man sich selbst mit den Händen an den seitlichen Bügeln ganz einfach auf den Kopf. Man hängt dann an seinen Fußgelenken, was aber Dank der Polsterung kein Problem ist, und was auch sehr gut für den Rücken und die Wirbelsäule ist. Anfangen sollte man mit dreimal fünf Minuten am Tag – maximal! Denn es ist nicht nur ungewohnt, sondern kann sogar regelrecht gefährlich werden, die Dinge plötzlich richtig herum zu sehen.

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Olaf Scholz als Karl-Eduard von Schnitzler

 

Wir leben wahrlich in verrückten, fast wahnsinnigen Zeiten, in denen man mehr Wahrheiten bei BILD als im Spiegel und auch bei Öffentlich/Rechtlich findet, und wo der Bundeskanzler in seinem eigenen Schwarzen Kanal den wiederauferstandenen Karl-Eduard von Schnitzler spielt, in dem es keine Spaltung der Gesellschaft gibt, “weil nicht sein kann, was nicht sein darf”. – Ich würde sagen: Wir sehen uns auf der Straße, Herr Scholz, Verzeihung, Karl Eduard.

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Warum ich nicht mehr zu den Meetings der Anonymen Alkoholiker gehe

Außer eine höhere Macht natürlich

Im Oktober vergangenen Jahres habe ich in meiner neunundvierzigsten und letzten Radiosendung von „Hier spricht TaxiBerlin“ über meine Alkoholabhängigkeit gesprochen. Ich erwähnte dort, dass ich kurz zuvor zu meinem ersten Meeting bei den Anonymen Alkoholiker (AA) in Berlin war, und dass mir dieses Meeting sehr gut getan hat. Bis zu meiner Abreise nach Bulgarien Ende Mai habe ich in Berlin regelmäßig zwei AA-Meetings in der Woche besucht. Die Meetings sind zu einem festen Bestandteil meines Wochenplans geworden. Am Ende bin ich so selbstverständlich zu dem Meetings gegangen, als hätte ich dies schon mein ganzes Leben lang getan.
Die beiden Meetings, zu denen ich regelmäßig gegangen bin, waren Monolog-Meetings. Das heißt, jeder spricht nur von sich und es gibt keine direkten Reaktionen auf das Gesagte von anderen. Nicht alle mögen diese Art von Meetings, für mich waren sie genau das richtige. Ich hatte auch keinen so genannten Sponsor wie die meisten anderen. Ein Sponsor ist jemand, der schon länger trocken ist, und der einen auf seinem Weg der Abstinenz begleitet. Für mich konnte ein jeder auf den AA-Meetings ein Sponsor sein, weil ich von jedem etwas lernen konnte und auch gelernt habe, wofür ich dankbar bin.
Bereits im Oktober letzten Jahres war es üblich, dass jeder Teilnehmer der AA-Meetings seine Kontaktdaten hinterlässt. Dazu muss man wissen, dass AA keine eigenen Räumlichkeiten hat. Die Auflage, seine Kontaktdaten zu hinterlegen, kam also nicht von AA selbst. Trotzdem bedeutete es schon damals, dass damit gegen ein fundamentales Prinzip von AA verstoßen wird – die Anonymität. Seit ich in Bulgarien bin, hatte ich wöchentliche Telefon-Meetings mit einem AA-Freund in Berlin. Diese waren anonym, zumindest so weit ich das beurteilen kann. Neulich unterhielt ich mich mit einem anderen AA-Freund, der mir von AA-Meetings in Berlin berichtete, wo man neuerdings nicht nur seine Kontaktdaten hinterlassen, sondern auch seinen Impfstatus angeben soll.
Hier war für mich eine rote Linie überschritten. Zur selben Zeit begann man auch in Deutschland über eine allgemeine Impfpflicht nachzudenken. Ich musste eine Entscheidung treffen, oder ein Zeichen setzen, wie man heute sagt. Ich muss dazu sagen, dass ich, als ich noch in Berlin war, auch regelmäßig Treffen von Heilpraktiker besucht habe. Immerhin bin ich gelernter Krankenpfleger. Diese Heilpraktiker-Treffen waren anonym gewesen – im Gegensatz zu den AA-Meetings. Es geht also – wenn man will.
Ich habe mich entschlossen, meine AA-Meetings einstweilen auszusetzen. Das ist jetzt zwei Wochen her. Seitdem mache ich keine Telefon-Meetings mehr. Wäre ich in Gefahr, wieder mit dem Alkohol anzufangen, könnte ich einen AA-Freund anrufen und würde dies auch tun. Ich habe eine Handvoll Telefonnummern von Leuten da, die zum Teil über 30 Jahre trocken sind, die ich persönlich kenne, die ich schätze und denen ich vertraue.
Die Preisgabe eines fundamentalen Prinzips von AA, die Anonymität, ist nur ein Grund, dass ich derzeit keine AA-Meetings mehr besuche. Damit kehre ich AA nicht den Rücken, im Gegenteil. AA kehrt sich selbst den Rücken. Meetings, die nicht anonym sind, sind keine Meetings der Anonymen Alkoholiker. Das eine schließt das andere aus. Was sich wie eine Kleinigkeit anhört, ist keine Kleinigkeit. Es ist auch kein Korinthen kacken.
Es gibt aber noch einen wichtigeren Grund für mich, keine AA-Meetings mehr zu besuchen. Ein Prinzip von AA ist, dass die Organisation nicht zu politischen Fragen Stellung nimmt. Ich finde das gut, nur führt dies aktuell dazu, dass in den Meetings nicht über Corona gesprochen werden darf, weil das politisch ist. Selbst da würde ich fast noch mitgehen, wenn der Hinweis darauf, dass das Thema Corona politisch wäre, nicht dazu führen würde, dass kaum noch jemand über seine Corona-Angst spricht.
Hier verwandelt sich ein gut gemeintes Prinzip in sein Gegenteil, wird zu einem Grund, wieder mit dem Trinken anzufangen. Genau das, was durch die Meetings verhindert werden soll. In der Praxis ist es so, dass viele AA-Freunde schon gar nicht mehr in die Meetings gehen. Einige habe ich nie kennengelernt. Auch deswegen kenne ich die genauen Gründe jedes Einzelnen nicht. Die Erklärung, dass es für viele unerträglich ist, nicht über dieses eine Thema sprechen zu dürfen, ist für mich aber naheliegend.
Bei meinem letzten AA-Meeting vor zwei Wochen sagte der AA-Freund, den ich schätze, am anderen Ende der Leitung in Berlin, als wir über dieses Thema sprachen, dass er keine Angst habe und in den letzten eineinhalb Jahren auch nicht gehabt hätte. Und vielleicht stimmt das für ihn auch. Mit meiner Lebenserfahrung deckt es sich allerdings nicht. Ich kenne niemanden persönlich, der das sonst so gesagt hat oder so sagen würde. Es ist, so denke ich, auch höchst unwahrscheinlich, nachdem man uns nun schon seit eineinhalb Jahren täglich aufs Neue in Angst und Panik versetzt. Umgedreht wird eher ein Schuh draus: Weil ich das Thema nicht ansprechen darf, darf ich auch keine Angst haben. Ich habe Menschen bei den Meetings ihre Fassade der angeblichen Angstlosigkeit verlieren und hysterisch werden sehen, als es doch mal um das Thema Corona ging.
Ein wichtiges Prinzip in der Krankenpflege ist, dem Patienten Sicherheit zu geben. Ihm Angst zu machen, und das permanent, ist das genaue Gegenteil davon. Wäre ich, als es mit Corona losging, nicht schon eineinhalb Jahre trocken gewesen, ich hätte mit Sicherheit wieder mit dem Alkohol angefangen, um mir meine Angst wegzutrinken. Dies ist mir zum Glück bisher erspart geblieben, wofür ich jedem Einzelnen dankbar bin, der mich auf meinem Weg begleitet hat, dem ich zuhören und von dem lernen durfte. Viel habe ich auch von gescheiterten, wieder rückfällig gewordenen gelernt. Auch deswegen kann mir vorstellen, dass nicht wenige AA-Freunde wegen Corona wieder mit dem Trinken angefangen haben. Dass sie nicht über das Thema Corona sprechen dürfen auf den Meetings, macht es nicht gerade leichter, wieder damit aufzuhören.
Meiner Meinung nach kann man die Angst nicht von Corona trennen. Wenn ich über meine Angst spreche, komme ich automatisch auf das Thema Corona. Das Thema ist bei AA aber tabu und damit praktisch auch die Angst. Ich vermute, mit der Angst vor der Impfung verhält es sich ganz genauso. Wenn ich darüber hinaus von AA-Freunden gesagt bekomme, sie hätten keine Angst, fühle ich mich mit meiner Angst nicht ernst genommen und spreche auch nicht über sie. Das ist meine Erfahrung mit den AA-Meetings, die ich besucht habe, und das ist der eigentliche Grund, warum ich keine AA-Meetings mehr besuche. Hinzu kommt, dass ich damit groß geworden bin, dass im Leben alles immer auch politisch ist, beispielsweise auch mit dem Trinken aufzuhören.
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Michel Houellebecq über “Was tun?” von David Engels, das in Bulgarien ein Bestseller ist

 

In Sicherheit – trotz kaputter Flagge

Als ich „Was tun?“ las, ist mir der seltsame, sogar unpassende Gedanke gekommen, dass Nietzsche, wenn er heute lebte, vielleicht der erste wäre, der eine Erneuerung des Katholizismus wünschen würde. Während er damals hartnäckig das Christentum als eine ‚Religion der Schwachen’ bekämpfte, würde er heute einsehen, dass die ganze Kraft Europas
in jener ‚Religion der Schwachen’ begründet war, und dass Europa ohne sie verloren ist. Michel Houellebecq in “Was tun?” von David Engels

Nachdem ich gestern das Interview mit David Engels, dem Autor von „Was tun?“ mit seinem Übersetzer ins Bulgarische veröffentlicht habe, und ich bereits vor einiger Zeit auf das des Übersetzers mit dem Bulgarischen Nationalradio (BNR) „Christo Botew“ hingewiesen hatte, möchte ich nun etwas zum Buch „Was tun?“ selbst sagen, das seit zwei Monaten ein Bestseller in Bulgarien ist. Ich kannte bis zu dem Zeitpunkt, bis mir der Übersetzer im Sommer in Sofia von dem Buch „Was tun?“ erzählt hat, den Autor David Engels nicht, hatte noch nie von ihm gehört. Der Titel seines Buches kam mir hingegen bekannt vor. Wenn ich mich richtig erinnere, hat Lenin ein Buch mit einem solchen Titel geschrieben. Jedenfalls existiert ein Buch im Russischen mit dem Titel „Shto derljat?“ aus der Zeit der Oktoberrevolution. Das Buch von David Engels, das mit einem Zitat von Michel Houellebecq eingeleitet wird, hat damit nichts zu tun.

Dass David Engels sein Buch mit einem Zitat Michel Houellebecqs einleitet, der wiederum „Was tun?“ gelesen hat und sich in seinem Zitat sogar auf das Buch bezieht, hat mir den Autor gleich sympathisch gemacht. Und dann natürlich das Zitat selbst, in dem sich Michel Houellebecq mit Friedrich Nietzsche beschäftigt. Dazu muss man wissen, dass Houellebecq kein Fan von Nietzsche ist – eher das Gegenteil. Ich finde den Gedanken Houellebecqs, dass „Nietzsche, wenn er heute lebte, vielleicht der erste wäre, der eine Erneuerung des Katholizismus wünschen würde“, alles andere als abwegig – im Gegenteil. Der Gedanke ist auch nicht neu für mich. Mein bester Freund Dietrich hatte denselben Gedanken den Katholizismus betreffend bereits vor über zehn Jahren gehabt. 

Der Gedanke bringt mich zurück zu dem Interview mit David Engels, denn der Autor hat das Interview mit seinem Übersetzer in Sofia vom Katholischen Polen aus geführt. David Engels hat sich aktuell von Belgien nach Polen in Sicherheit gebracht, so wie ich mich von Berlin nach Bulgarien in Sicherheit gebracht habe. Aus dem Interview erfahre ich weiterhin, dass David Engels sein Buch „Was tun?“ an erster Stelle für sich selbst geschrieben hat, um Antworten auf seine eigenen, brennenden Fragen zu finden. Das merkt man, so denke ich, dem Buch unbedingt an und macht es so leicht zu lesen.

Eine Sache hat mich in „Was tun?“ dann aber doch überrascht, und zwar dass für David Engels die Abschaffung des Bargeldes bereits beschlossen Sache ist. Dazu muss man wissen, dass er die erste Fassung des Buches auf Französisch noch vor Corona geschrieben hat. Weiter möchte ich über das Buch von David Engels eigentlich gar nichts sagen. Jeder, der lesen kann, sollte das Buch lesen und sich selber ein Bild machen, denn es versucht Antworten auf die wichtigsten Fragen unserer Zeit zu geben.

Zum Schluss mache ich das, was Verlage seit einiger Zeit mit ihren Autoren machen. Ich weise hiermit ausdrücklich darauf hin, dass, auch wenn ich das Buch „Was tun?“ von David Engels gelesen habe, das nicht automatisch bedeutet, dass der Inhalt dieses Buch meine Meinung darstellt. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, aber wir leben in besonderen Zeiten, in denen Selbstverständliches nicht mehr selbstverständlich ist.

Würde ich noch Taxi fahren, würde ich heute auch nach jeder Fahrt erklären, dass das, was Fahrgäste in meinem Taxi, in dem man zwar nicht telefonieren, dafür aber alles sagen durfte – sogar die Wahrheit, gesagt haben, nicht automatisch meine Meinung ist.

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„Was tun?“ – Ein Bestseller in Bulgarien

 

Der Autor im Interview mit seinem Übersetzer (Teil Eins)

Seit zwei Monaten gehört „Was tun?“ von David Engels zu den meistverkauften Büchern in Bulgarien. Ich hatte hier über das Interview des Bulgarischen Nationalradios (BNR) „Christo Botew“ mit dem Übersetzer ins Bulgarische geschrieben. Heute veröffentliche ich das zweiteilige Interview des Autors David Engels mit seinem Übersetzer. Ich habe den Übersetzer im Sommer in Sofia auf der Straße kennengelernt, und zwar an dem einzigen verbliebenen Stand des einstigen großen Buchbasars auf dem „Slaweijkow“. Der Platz wurde vor drei Jahren total-, also tot-saniert, und der bekannte Buchbasar, der einst eine Institution war, auch weil er jeden Tag und bei jedem Wetter geöffnet hatte, hat danach einfach nicht wieder aufmachen dürfen. Was es auf dem „Slaweijkow“ bis heute gibt, ist eine Bank aus Bronze, auf der Vater und Sohn Slaweijkow, beide Schriftsteller und ebenfalls aus Bronze, sitzen. Da es den Buchbasar nun nicht mehr gibt, habe ich den Übersetzer von „Was tun?“ von David Engels nicht auf dem „Slaweijkow“ kennengelernt, sondern auf dem „Platz vor dem Hotel Rila“. Der „Platz vor dem Hotel Rila“ ist ein kleiner, ungepflegter Park, in dem Obdachlose, auch die gibt es in Bulgarien, wenngleich viel weniger als in Berlin, zu hause sind und auf dessen Bänken sie schlafen. Obwohl der Platz durchaus zentral gelegen ist, ist er ein dunkler und unwirtlicher Ort. Mit Sicherheit hätte ich dort nicht die Bekanntschaft des Übersetzers gemacht, gäbe es hier nicht den einzig verbliebenen Stand vom ehemaligen großen und bekannten Buchbasar auf dem „Slaweijkow“. Dazu muss man wissen, dass Bulgarien ein kleines Land mit nur doppelt so vielen Einwohnern wie Berlin ist, wenn überhaupt, und wo praktisch jeder jeden kennt. Ich kenne jetzt nicht nur den Übersetzer, sondern auch den Verlag, der das Buch auf Bulgarisch herausgegeben hat, und dessen Büro in Sofia. Der Übersetzer wiederum hat seinen Verleger, also den Eigentümer des „Ost-West“ Verlages, der das von ihm übersetzte Buch „Was tun?“ von David Engels vor zwei Monaten herausgegeben hat, und das seither ein Bestseller in Bulgarien ist, auch an einem Stand für Bücher kennengelernt. Das war aber ein anderer Bücherstand auf einem anderen Platz in der bulgarischen Hauptstadt Sofia und ist auch schon wieder eine andere Geschichte.

 

Der Autor im Interview mit seinem Übersetzer (Teil Zwei)
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Kleiner Mann, mache dein Testament

Wenn das Smartphone auf dem Gottesacker klingelt

Karl Lauterbach hat versichert, dass niemand ins Gefängnis muss. Das ist neu, dass ein Gesundheitsminister jetzt auch für die Justiz zuständig ist. Alt ist dagegen, was von solchen Versicherungen zu halten ist. Wenn die Herrschenden von Frieden reden, solle der kleine Mann sein Testament machen. Und wenn niemand die Absicht hat, eine Mauer zu errichten, wird sie garantiert gebaut. Ich habe mein Testament bereits vor Jahren gemacht. Und im Gefängnis war ich auch schon mal, sogar in Bulgarien. Es zieht mich nichts dorthin zurück. Trotzdem würde ich es vorziehen, dort wieder einzuziehen, bevor ich mich mit einem neuartigen Impfstoff ohne jegliche Langzeitstudien impfen lasse. Vielleicht werde ich aber auch Mönch. Arbeit gibt es hier genug für die Gesandten Gottes auf Erden. Das kleine Land am Rand unseres schönen Kontinents ist von alten Menschen bevölkert, die nun nach und nach wegsterben. Das ist auch der Grund, dass selbst auf dem Gottesacker mitunter ein Handyklingeln zu vernehmen ist. In den orthodoxen Klöstern, die sich meistens wirklich in den Schluchten des Balkans befinden, und in denen mit Sicherheit niemand nach einem Impfnachweis fragt, haben schon einmal Sprache und auch Kultur des Landes überlebt. Auch deswegen würde ich die Mönchszelle einer Gefängniszelle vorziehen.

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Der Wahnsinn in der Heimat

 

In der Heimat ist der Wahnsinn ausgebrochen, auch bei mir im Friedrichshainer Kiez, am Bersarinplatz und auch Petersburger Ecke Straßmann. Wenn ich das Leuten hier in Bulgarien erzähle, glauben sie es mir nicht. Zeige ich ihnen diese Bilder, schütteln sie mit dem Kopf. Für viele bleibt es selbst dann noch unvorstellbar. Übrigens: Schön enttarnt die Provokateure der Antifa (ab 17:55), eher “Antifa”, die so antifaschistisch ist, wie es der “antifaschistische Schutzwall” einst war, die man daran erkennt, dass sie als einzige Masken tragen.

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Unter Hausarrest

 

Spuren der Bestien im Schnee

Ich stehe neuerdings unter Hausarrest, wobei neuerdings nicht ganz richtig. Schon einige Zeit kann ich meine Hütte in den Schluchten des Balkans nicht mehr verlassen. Immer, wenn ich es versuche, werde ich sogleich von den drei ewig bellenden und Zähne fletschenden Hunden meines Nachbarn angegriffen, die mir ans Leder wollen, ganz ohne Spritze. Bin ich in meiner Hütte, laufen sie permanent um diese herum und registrieren jede meiner Bewegungen. Nur wenn ich mich nicht bewege, in meiner eigenen Hütte wohlgemerkt, setzt für Sekunden ihr Bellen aus.

Will ich meine Hütte verlassen, muss ich meinen Bürgermeister anrufen, der sich mit Hunden auskennt. Meine Nachbarn gehen tagsüber ihren Geschäften nach, so wie jeder Bulgare dies tut, will er irgendwie überleben. Sie kann ich also nicht anrufen, denn das würde möglicherweise ihr Überleben gefährden. Spreche ich sie am Abend auf ihre Hunde an, glauben sie mir nicht, weil sich ihre drei Bestien dann in liebe Streicheltiere verwandelt haben. Natürlich nur in der Hoffnung, nun endlich etwas zu fressen zu bekommen, nachdem ihre Jagd am Tage erfolglos geblieben war.

Hier, also beim Umgang mit seinen Tieren, ich hatte das schon mal erwähnt, ist beim Bulgaren der Nazi versteckt. Am liebsten würde ich die Hunde meines Nachbarn irgendwo im Wald anbinden. Dann wäre aber der Nazi immer noch am Leben. Schlage ich den Nazi tot, hätte ich trotzdem noch Hausarrest, weil die drei ewig bellenden und Zähne fletschenden Bestien weiterhin um meine Hütte schleichen würden.

Eigentlich hatte ich gehofft, dass der Sohn meiner Nachbarn irgendwann seinen Eltern an die Gurgel geht, was aber bisher nicht passiert ist. Dazu muss man wissen, dass meine Nachbarn liebe nette Menschen sind, sieht man davon ab, dass sie in Sachen Haustiere Nazis sind. Der Mann, ein pensionierter Polizist und kaum älter als ich, ist sogar so nett, dass er seine Frau immer und überall als „Chefin“ bezeichnet.

Es ist aber nicht nur seine „Chefin“, sondern auch meine. Wenn ich es dann doch mal geschafft habe, meine Hütte zu verlassen, fragt mich die „Chefin“ bei meiner Rückkehr immer, wo ich gewesen sei. Sie ist sich sicher, dass ich eine andere Frau habe, und dass sie alles meiner Frau erzählen würde. Ich sage dann immer, dass ich nicht eine andere Frau habe, sondern fünf, aber dass sie bitte nichts meiner Frau erzählen soll, weil ich eigentlich schwul bin.

Jetzt kann man sich sicherlich vorstellen, wie sowohl ihr Mann, aber vor allem ihr Sohn unter der „Chefin“ zu leiden haben. Ihr Mann, der pensionierte Polizist, macht alles, was seine „Chefin“ will und lebt damit sehr gut. Der schizophrene Sohn ist medikamentös ruhig gestellt, weswegen er seine Eltern noch nicht umgebracht hat, so vermute ich. 

Das mit den Medikamenten könnte auch eine Möglichkeit für die Hunde sein, fällt mir gerade ein. Mir persönlich fehlt das Geld für Medikamente, aber ich werde gleich mal meinen Bürgermeister fragen, der sich wie gesagt mit Hunden auskennt. Mein Bürgermeister hat mir nämlich versprochen vorbeizukommen, damit ich mal rauskomme aus dem Hausarrest, auch damit ich diesen Text veröffentlichen kann.

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Wer schweigt, stimmt zu

Es bleibt dabei: „Mein Körper – meine Wahl!“

Karl Lauterbach ist Gesundheitsminister und ein General der Bundeswehr soll das Große Zwangsimpfen organisieren. Das Große Zwangsimpfen betrifft nicht nur Ungeimpfte, sondern alle. Denn sowohl Genesende und auch Geimpfte, die plötzlich ein Impf-Abonnement ihr Eigen nennen, sind nur eine gewisse Zeit vorm Großen Zwangsimpfen gefeit.

Was noch unklar ist, ist, wie weit man beim Großen Zwangsimpfen gehen wird, und was mit denen geschehen soll, die sich auch weiterhin nicht impfen lassen wollen. Werden sie demnächst von Soldaten der Bundeswehr von zu hause abgeholt? Müssen sie ins Gefängnis oder in ein Lager oder „nur“ in die Psychiatrie oder wird es Zonen oder gar Inseln für sie geben?

Was sicher ist, ist, dass der, der schweigt, zustimmt. Auch dann, wenn er einer Mehrheit angehört. Denn die Mehrheit hat nicht immer Recht. Die Annahme, dass wenn alle etwas machen oder sein lassen, es automatisch gut und richtig sei, ist falsch.

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„Ausreisestopp für Ungeimpfte!“

 

Vielen Dank, Jens Fischer Rodrian, für obigen Text, der mich zu folgendem Beitrag inspiriert hat:

Den Ausreisestopp für Ungeimpfte hat nicht irgendwer gefordert, sondern Herr Henn vom Ethikrat, wohl eher „Ethikrat“. Wenn du mich fragst, höchste Zeit die Heimat zu verlassen, bevor die gesamte Republik mit dem Finger auf Ungeimpfte zeigt, wie Herr Blohme vom Spiegel es fordert. Ich habe Deutschland schon vor über einem halben Jahr verlassen und lebe immer noch. Um genau zu sein, erfreue ich mich bester Gesundheit. Einfach weil Bulgarien nicht nur eine zweite Heimat, sondern auch die Große Freiheit für mich ist. So viele verhaltensauffällige Menschen, wie ich zuletzt in Berlin gesehen habe, gibt es hier vermutlich im ganzen Land nicht. Die Frage, ob für mich bereits ein Einreisestopp in die Heimat gilt, interessiert mich deswegen nur am Rande.

Die Schluchten des Balkans sind nicht nur ein guter Ort unterzutauchen, sondern Bulgarien ist dafür bekannt, Verfolgte und Geflüchtete aufzunehmen, insbesondere aus Deutschland. Die Schriftstellerin Angelika Schrobsdorff, Autorin von „Reise nach Sofia“ und „Grandhotel Bulgaria“, sei hier als ein Beispiel von vielen genannt. Und das, obwohl Bulgarien ein Verbündeter vom Land der Dichter und Denker war und ist. Aber es gibt eben Verbündete und „Verbündete“, so wie es Verträge und „Verträge“ gibt. Der Balkan ist einfach anders, daran wird auch das viele Geld nichts ändern, das „unsere“ Ursula der neuen Regierung Bulgariens bei Impf-Gehorsam zahlen will. Da bin ich mir sicher. Alleine die „AHA-Regeln“ in Bulgarien sind andere als in Berlin. Von ihrer Umsetzung nicht zu reden.

Auf dem Balkan wird nicht nur alles nicht so heiß gegessen, wie es gekocht wird, sondern das zum Kochen notwendige ist auch um einiges preiswerter und darüber hinaus schmackhafter als in Deutschland. Letzte Woche habe ich praktisch gar nichts für Essen ausgeben, weil ich permanent zum Essen eingeladen wurde. Zuletzt von meinem Bürgermeister im Rahmen einer orthodoxen Gedenkfeier auf dem kleinen Dorffriedhof für seinen Vater, der vor einem Jahr verstorben ist, und den ich kannte und schätzte.

Hätte man mich nicht eingeladen, wäre ich mit 25, maximal 30 Euro über die Runden gekommen die Woche. Die aktuellen Preise für Lebensmittel, die auch in Bulgarien gerade ansteigen, sehen so aus: Ein Brot kostet 60 Cent, ein Kilo Äpfel 70 Cent, das Kilo Kartoffeln 50 Cent, ein Ei 13 Cent, Weißkohl 60 Cent das Kilo, Möhren 50 Cent, Weintrauben 1,30 Euro, Mehl 1 Euro das Kilo, das Päckchen Hefe 12 Cent, 100 Gramm Schafkäse 50 Cent, genauso die Oliven, 400 Gram Joghurt 60 Cent, 2 Liter Milch direkt vom Erzeuger 1,50 Euro, 100 Gramm Knoblauch 25 Cent, genauso viel wie das Bund Petersilie – Mineralwasser gibt es umsonst und direkt von der Quelle bei uns im Dorf.

Eine Maske setze ich hier nur im Supermarkt auf, in den ich aber immer seltener gehe, und ich trage sie auch nur auf dem Kinn, weil ich durch die Maske keine Luft bekomme. Angesprochen wurde ich deswegen noch nie, geschweige denn angeschrien, beleidigt oder gar angepöbelt, wie das in Berlin leider schon vor einem halben Jahr an der Tagesordnung war. Seit Langem bevorzuge ich beim Einkaufen den zweimal in der Woche stattfindenden Markt, der hier Basar heißt. Auf dem Markt sind die Sachen frisch, oft auch preiswerter, und ich brauche keine Maske aufzusetzen, denn der Basar ist unter freiem Himmel.

Alleine der Maskenwahn in Deutschland, den es wie gesagt so in Bulgarien nicht gibt, war ein Grund für mich, der Heimat den Rücken zu kehren. Da viele Bulgaren den umgekehrten Weg gingen in den letzten Jahren, ist das Land am Rande unseres Kontinents praktisch entvölkert. Auch wenn das heißt, dass viele Häuser leer stehen, bedeutet das nicht automatisch, dass man sie auch kaufen kann. In den meisten Fällen gibt es mehrere Eigentümer oder Erben, die sich nicht einigen können, was mit dem Haus geschehen soll, weswegen viele Häuser verfallen. 

Obwohl Tod und Verfall omnipräsent sind in Bulgarien, kann ich jedem nur raten, Deutschland so bald wie möglich zu verlassen, nicht nur wegen einem möglichen Ausreisestopp, sondern auch wegen der mit jedem Tag unerträglicher werdenden Hetze auf Ungeimpfte und bevor es Menschenjagden auf sie gibt. Alleine bevor jemand mit dem Finger auf mich zeigt, würde ich vorher irgendwo untertauchen, und wenn es der „barbarische“ Balkan ist, der nicht nur für mich die Große Freiheit bedeutet. Letztendlich ist es auch eine Frage der Ehre und der Selbstachtung.

Die Lebenshaltungskosten sind hier wie beschrieben um ein vielfaches geringer als in Deutschland. Leerstehende Häuser gibt es in Bulgarien auch genug. Und der für seine Gastfreundschaft bekannte Bulgare wird bestimmt auch dir helfen, die für dich passende und zum Verkauf stehende Immobilie zu finden, so wie mir vor vielen Jahren mein Bürgermeister geholfen hat, der damals noch kein Bürgermeister war. – Ungeimpft ist er übrigens immer noch, genauso wie ich, falls das jemanden interessieren sollte.

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