Bericht aus Bulgarien (87)

Mein Marteniza-Schrein

Auch ich habe ein Teil meines Geldes in Gold angelegt. Da ich so gut wie kein Geld habe, habe ich praktisch auch kein Gold. Immerhin zu drei kleinen Münzen hat es gereicht, die allerdings kunstvoll verpackt sind. Man merkt, dass der Verpackungskünstler Christo Bulgare war. Die Verpackung war auch das teuerste, das ist leider auch wahr. Jede meiner Goldmünzen hat heute den Wert einer warmen Mahlzeit, immerhin. Keine Ahnung, wie es morgen aussieht. Es ist nicht auszuschließen, dass ein Dessert oder gar noch eine Vorspeise dazu kommen. Meine Goldmünzen sind aber nicht einfach nur kunstvoll verpackt, sondern liebevoll in einen Marteniza-Glücksbringer eingearbeitet. Dort liegen sie zu Füßen der dargestellten Personen, ein Esel ist auch dabei, damit ein Dieb es nicht sogleich als Gold erkennt. Für mich sind meine drei Martenizas aber nicht einfach nur Glücksbringer, die den Frühling ankündigen, sondern sie sind mir darüber hinaus auch heilig. Es ist als keine Übertreibung, wenn ich von meinem Martenzia-Schrein spreche. Zumindest bete ich ihn dreimal am Tag auf dem Kopf stehend an. Das auf dem Kopf stehen ist wichtig, weil in Bulgarien alles umgedreht ist: Ja ist Nein, Nein ist Ja, Weiß ist Schwarz, Schwarz ist Weiß und mit zwei Jahre Garantie sind immer nur zwei Meter vom Geschäft gemeint. Wenn man das weiß, hat man den Balkan praktisch verstanden, oder zumindest halb.

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Bericht aus Bulgarien (86)

Körperverletzung, wenn nicht gar Folter

Wenn ich es richtig verstanden habe, wurde gerade der ehemalige Ministerpräsident Boiko Borissow verhaftet. Er sitzt jetzt – sozusagen. Es ist also möglich, ehemalige Regierungschef ins Gefängnis zu stecken, nicht nur in Bulgarien.

Gegen Boiko Borissow sind die Leute in Bulgarien 2020/21 fast ein Jahr lang täglich auf die Straße gegangen, und das trotz Corona. Auf ihn als Person und die Korruptheit seiner Regierung zielt auch der Name „Wir setzten den Wandel fort“ der Partei ab, die im September vergangenen Jahres gegründet und im November die meisten Stimmen der 40 Prozent Wähler bekommen hat. Seit Dezember regiert sie auch, wenngleich ohne Mehrheit, denn die Mehrheit sind in Bulgarien die 60 Prozent Nichtwähler.

Dass die amtierende Regierung unter Kiril Petkow nicht früher gegen Boiko Borissow und die Korruption seiner nun ehemaligen Regierung vorgegangen ist, obwohl dies das erklärte Ziel war, der oberste Richter, gegen den sich ein Großteil des Protestes damals richtete, ist beispielsweise immer noch im Amt, daran ist Corona Schuld. In Zukunft wird praktisch am allem und jedem Corona Schuld sein (wahlweise auch Putin und/oder der Russe allgemein, dann wird es greifbarer), auch hier ist das kleine Land am Rand ein Vorreiter für den Rest der Welt. Da alle Corona-Maßnahmen und auch der Grüne Pass am Sonntag in Bulgarien wegfallen sollen, hat man nun endlich Zeit gefunden, sich um die Korruption, die es bekanntlich nur auf dem Balkan gibt, zu kümmern.

Dass es Korruption nur in Bulgarien gibt, hängt damit zusammen, dass sie andernorts anders heißt. Das ist so wie mit dem Kopf schütteln und dem Nicken. Das ist in Bulgarien auch anders, um genau zu sein umgedreht. Praktisch so wie der Freedom Day am Sonntag, den der frühere Ministerpräsident Boiko Borissow, übrigens ein guter Freund unserer früheren Kanzlerin Angela Merkel, im Gefängnis sitzend verbringen muss.

Es ist zu hoffen, dass Borissow seine Zeit dort nicht auf der Toilette absitzen muss, denn das wäre dann schon wieder Folter. Dazu muss man wissen, dass nur der Besuch einer balkanischen Toilette oft schon den Tatbestand einer Körperverletzung erfüllt. Auch an die Adresse all jener, die jetzt darüber nachdenken wegen dem Freedom Day hier und der drohenden Impfpflicht in der Heimat nach Bulgarien zu kommen, sei dies gesagt.

Dass man nicht der Toiletten wegen, auf denen man sich auch besser nie hinsetzt, nach Bulgarien kommt, so wie man nicht des Wetters wegen nach Berlin kommt, muss ich meinem depressiven Bekannten, der sein Kommen nun doch für Anfang April angekündigt hat, immerhin nicht erklären, denn er war schon mehrfach in dem kleinen Land sehr am Rand. Das ist ein großer Vorteil, denn die Toilettensituation in Bulgarien hat durchaus das Potenzial aus einer leichten eine schwere Depression zu machen.

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Bericht aus Bulgarien (85)

Todesanzeige auf Anzeige für totes Huhn

Nachdem ich am Sonntag mit einem depressiven Bekannten in Berlin telefoniert hatte, habe ich gestern mit einer Frau in der Heimat gesprochen, die ich nun auch schon wieder gut zehn Jahre kenne. Ich habe erfahren, dass sie sich aktuell geboostert hat. Dass sie sich hat impfen lassen, wusste ich schon. Sie sagte, sie hat sich boostern lassen, nicht weil sie an die Impfung glaubt, sondern weil sie reisen möchte. Die Vorstellung, nicht reisen zu können, hat ihr nicht nur Angst gemacht, sondern sie regelrecht in Panik versetzt. Ich wusste sofort genau, was sie meinte. In der DDR durften wir auch nicht reisen, wie wir wollten, und trotzdem war es irgendwie einfacher, als es jetzt ist. Viele fragen sich heute noch, wie die DDR so lange existieren konnte, warum die Leute das mitgemacht haben. Spätestens jetzt sollte es auch dem letzten klar sein. Die meisten haben damals mitgemacht, nicht weil sie daran geglaubt haben, sondern weil sie ihre Ruhe haben wollte. Die allermeisten waren Mitläufer, so wie heute die meisten Zeugen Coronas sind. Nur ein kleiner harter Kern hat wirklich daran geglaubt, so wie jetzt auch nur eine verschwindend kleine Gruppe von Coronazis den ganzen Quatsch glaubt, den man ihnen erzählt. Der Übergang vom Kapitalismus zum Sozialismus, bei dem die DDR der BRD vorweg ging, wurde damals übrigens auch wissenschaftlich begründet – so wie heute die Impfung. Damals von Funktionären, heute von Virologen. Die Frau in Berlin, mit der ich gestern telefoniert habe, weiß das nicht. Zum einen, weil sie noch nicht so alt ist, und zum anderen, weil sie tief im Westen groß geworden ist. Deswegen glaubt sie auch immer noch, dass der Booster die letzte Impfung für sie war. Leider konnte ich ihr da wenig Hoffnung machen, im Gegenteil. Immerhin, reisen kann sie erst einmal wieder. Aber ich auch. Gestern war ich zum Beispiel in der nächstgrößeren Stadt Vraca. Die Stadt Vraca, deren Einwohner ich auch schon mal war, ist dafür bekannt, dass dort nicht mal die Krähen landen würden. Außerdem sollen die Frauen dort besonders schlimm sein, was irgendwie mit der Krähengeschichte zusammenhängen soll. Trotzdem fahre ich immer wieder gerne nach Vraca. Gut, ich war in Schottland, in Kalifornien und auch in Litauen. Aber am Ende finde ich alles in Vraca, und nicht nur Krähen, sondern beispielsweise auch einmalige Todesanzeigen auf Anzeigen für totes Huhn. Und wenn ich es nicht in Vraca finde, dann in Montana, der anderen nächstgrößere Stadt neben Vraca. Ich habe jedenfalls die Auswahl. Und wenn ich weder nach Vraca noch nach Montana fahren will, kann ich nach Sofia oder an die Donau fahren, auf den Berg steigen oder in den Wald gehen, mir einen Esel zum Wandern ausborgen oder meinen Freund Jerry im Kurort mit oder ohne Krähen treffen. Was will ich mehr?!

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Olaf Scholz spricht zu den Spaziergängern

Ich weiß, hört sich eher unwahrscheinlich an, aber genau das ist in Sofia passiert, und zwar am 23. Februar. Da hat der amtierende Ministerpräsident Kiril Petkow zu den 3.500 Demonstranten gesprochen, die in der bulgarischen Hauptstadt gegen ihn und seine Regierung demonstriert haben. Aber nicht nur das. Als erstes hat er dabei sogleich folgendes gesagt: „Ich bin hier, um ihre Kritik zu hören!“ – Schwurbler, Coronaleugner, Covidioten, Aluhüte, Verschwörungstheoretikern oder ähnliches kamen in seiner Rede nicht vor. Es sind also nicht alle so verrückt geworden wie die Deutschen, angeblich die Reiseweltmeister. Da sind sie nun so weit und überall hin gereist, haben fremde Länder gesehen und andere Kulturen kennengelernt, oder glauben dies zumindest, und denken immer noch, sie seien der Nabel der Welt. In Bulgarien beispielsweise kann man über mit Zollstock bewaffnete, den Mindestabstand ausmessende Polizisten in Deutschland nur lachen. Der eine bulgarische Polizist auf dem Foto mit Maske war praktisch der einzige auf der ganzen Veranstaltung, der eine Maske trug. Mit Zollstock bewaffnete den Mindestabstand ausmessende Beamte sind wie gesagt in Bulgarien gänzlich unbekannt. Auf so lächerliche Ideen können nur Deutsche kommen, die selbst aber nicht darüber lachen können, weil sie offensichtlich an den ganzen Zauber glauben, einschließlich Festnahme und Bestrafung bei Nichteinhaltung. Der Protest in Sofia, auf dem der amtierende Ministerpräsident zu 3.500 gegen ihn und seine Regierung demonstrierende sprach, verlief absolut friedlich, niemand wurde verhaftet oder verletzt, es kamen weder Gummiknüppel noch Pfefferspray zum Einsatz, und auch Wasserwerfer wurden in der bulgarischen Hauptstadt nicht gesichtet. Auf Abstände hat natürlich auch niemand geachtet und Masken wurden wie gesagt auch nicht getragen, sondern Schilder, beispielsweise folgendes mit einem Zitat von Christo Botew. Keine Sorge, Christo Botew war kein russischer Poet, Freiheitskämpfer und Nationalheld, sondern ein bulgarischer, obwohl man dazu sagen muss, dass der Bulgare dem Russen zwar das Alphabet geliefert hat, aber keine Waffen. Das ist die Wahrheit. Das mit dem kyrillischen  Alphabet, wovon sich auch der Vorname Kiril des amtierenden Ministerpräsidenten Petkow ableitet, war auch vor Christo Botews Zeit, der meinte, dass nur ein freier Mensch ein Mensch im vollständigen Sinne des Wortes sein kann. Übrigens hat Kiril Petkow auch zu dieser freundlichen Studentin der Universität in Sofia gesprochen, die in Deutschland eine gemeine Schwurblerin wäre, auch weil du es zulässt, dass man sie als solche bezeichnen darf, wofür du dich zumindest ein klein wenig schämen solltest.

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Bericht aus Bulgarien (84)

Judenstern heute, oder:
Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd.

Alle meine Freunde und Bekannten in Deutschland leiden nach zwei Jahren Corona an Depressionen, sind gelähmt oder greifen zum Alkohol. Vielen von ihnen würden mich gerne besuchen kommen, sind aber zu antriebslos dafür. Ganz im Gegensatz zu den neuen Freund- und Bekanntschaften, die ich insbesondere aufgrund meines ersten Artikels „Bulgarien – die große Freiheit“ machen durfte. Der Text war so gut, dass sogar Der Spiegel in seinem Heft Nr. 1 sich seiner bedient hatte, mich nun aber in seinem vorletzten Heft Nr. 10 als Urheber und Multipolar als Ort der Erstveröffentlichung nennen musste.

Nachdem bereits unmittelbar nach dem Erscheinen meines Artikels alle neu gewonnenen Freunde ihr Kommen für dieses Jahr angekündigt hatten, hat jetzt auch einer meiner alten Bekannten aus Berlin all seinen Mut zusammengenommen und seinen Besuch für Ostern angekündigt, um in Bulgarien seine Depression auszukurieren.

Ich bin mir nicht sicher, ob dies wirklich möglich ist. Bulgarien ist trotz um einiges ärmerer, im Kopf aber klarerer Menschen und Mineralwasser an jeder Ecke kein Ort der Wunderheilung. Die Heilung, sowohl von Depressionen als auch von Infektionen, kommt von innen heraus und unter aktivem Mitwirken des Patienten. Etwas, was leider etwas in Vergessenheit geraten ist. 

Jedenfalls verstehe ich nach dem gestrigen Telefonat meinen Bekannten und seine Depression besser. Er erzählte mir, dass ein Freund von ihm vor einem Treffen seinen Impfstatus wissen wollte, und da sich mein Freund weigerte, ihm diesen zu nennen, sind sie nun nicht nur keine Freunde mehr, sondern kennen sich auch nicht mehr. Das irre ist, dass mein depressiver Bekannter zweimal geimpft ist, er dies seinem vermeintlichen Freund nur nicht als Voraussetzung für ein Treffen mit ihm sagen wollte, weil er dies als ungehörig empfand, was es wohl auch ist.

In Bulgarien, wo ich weder eine solche Frage, noch eine solche Geschichte je gehört habe, hat sich vor Jahren dafür folgende Geschichte zugetragen: Ein jüdisches Kind ist nach der Machtergreifung der Nazis mit seiner Mutter von Berlin nach Bulgarien geflohen. Dazu muss man wissen, dass Bulgarien offiziell zwar ein Verbündeter Hitlerdeutschlands war, man aber den Zirkus mit der Judenverfolgung nicht mitgemacht hat hier.

Im Gegenteil, die in Bulgarien lebenden Juden wurden ganz bewusst nicht deportiert, obwohl dies von Hitler so angedacht war. Das bulgarische Nachbarkind wollte nun mit dem jüdischen Kind aus Berlin spielen. Um ihrem Kind dies zu ermöglichen, nähten die Eltern ihrem Kind kurzerhand einen Judenstern an den Mantel. Eine wahre Geschichte, nachzulesen bei Angelika Schroppsdorf.

Nun wird immer wieder gesagt, dass sich der Nazivergleich verbiete. Meist sagen dies Leute, die ihre eigene Existenz dem Nazivergleich verdanken. Die Antifa, die so antifaschistisch ist wie der antifaschistische Schutzwall es einst war, gäbe es ohne den Nazivergleich gar nicht: Ohne Nazivergleich – Keine Antifa. Da die „Wir impfen euch alle“ Antifa die Faschisten unserer Zeit sind, muss man sie auch als solche klar benennen dürfen: Antifa = Faschisten. „Braune Schlägertruppe der Grünen“ habe ich auch schon gehört.

Was nun die Bündnisse der Bulgaren angehen, so ist das kleine Land am Rand unseres Kontinents auch als Orakel bekannt. Das bulgarische Orakel besagt, dass derjenige, der sich mit Bulgarien verbündet, den Krieg verlieren wird. Das letzte Bündnis, dem Bulgarien beigetreten ist, ist die EU, das vorletzte die NATO.

Vor dem erneuten Untergang wird man in Deutschland wohl noch die Bücher russischer Autoren verbrennen, mit Bücherverbrennungen kennt sich der Deutsche bekanntlich aus. Lesen darf man Russen schon jetzt nicht mehr und auch keine russischen Komponisten mehr hören. Russische Sprichwörter sind gerade noch erlaubt: „Die Toleranz wird ein solches Niveau erreichen, dass intelligenten Menschen das Denken verboten wird, um Idioten nicht zu beleidigen.“

Mein depressiver Freund, der zu Ostern nach Bulgarien kommen will, sorgt sich schon, vermutlich Depressionsbedingt, dass er von hier aus nicht mehr nach Deutschland zurückkommt, weil er „nur“ zweimal geimpft und nicht geboostert ist. Daraufhin habe ich ihm gestern am Telefon gesagt, dass er doch froh darüber sein soll, was er aber nicht verstanden hat. Vermutlich muss ich ihm irgendwann noch die Geschichte mit dem jüdischen Kind aus Berlin erzählen.

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Ängstigst du dich noch oder hasst du schon?

Mitgefühl statt Angst und Hass

In der Heimat ist bei vielen Menschen die Angst in Hass umgeschlagen. Hasste man in Deutschland bis gestern noch den nicht Geimpften, so hasst man heute dort den Russen. Gerade ein nicht geimpfter Russe in Berlin zu sein, gelingt mir immer noch nicht mir vorzustellen. Eine Entwicklung, die es so in Bulgarien nicht gibt, was auch daran liegt, dass es hier nicht diese Angst- und Panikmache gibt, die in Deutschland seit zwei Jahren an der Tagesordnung ist. Müsste dort nicht jeder nicht Geimpfte jetzt im Frühjahr schon tot sein? War das nicht die Prophezeiung des ehemaligen Gesundheitsministers Spahn? Man könnte ihn ohne weiteres fragen gehen in seiner Villa im Grunewald. Übrigens die einstige Immobilie des früheren Botschafters der USA in der Bundesrepublik.

Zum Glück gibt es nun einen neuen Krieg, könnte man fast sagen, so dass man sich nicht mit den falschen Propheten von gestern befassen muss. Und es gibt auch schon wieder einen neuen Propheten. Ausgerechnet der amtierende Präsident Biden will einen dritten Weltkrieg verhindern, den er bereits prophezeit hat, da war er noch kein Präsident, und zwar für den Fall, dass die Vereinigten Staaten genau das vorantreiben, was sie auch unter seiner Präsidentschaft vorangetrieben haben, nämlich die Osterweiterung der NATO. Warum ist eigentlich Österreich nicht längst Mitglied des Bündnisses?

Ich bin mir gerade nicht sicher, ob man jemanden, der aktiv an der Wahrwerdung seiner eigenen Prophezeiungen mitarbeitet, noch einen Propheten nennen darf, oder ob nicht Scharlatan oder noch besser Idiot das zutreffendere Wort ist. Übertragen auf Corona wäre es jedenfalls jemand, der erst einen Virus selbst heranzüchtet, um das Virus dann mittels Krieg zu bekämpfen. Ein Krieg übrigens, der immer noch andauert, der offiziell noch nicht beendet wurde und möglicherweise auch nie beendet werden wird, den man demzufolge jederzeit wieder aktivieren und in den Focus rücken kann.

In Zukunft werden Kriege von der Weltgesundheitsorganisation, besser Weltkrankheitsorganisation oder noch besser Weltkriegsministerium, und nicht mehr von Staatspräsidenten erklärt. Genau daran wird gerade gearbeitet. Berücksichtigt man die Geldgeber des nicht demokratisch legitimierten Gremiums WHO, entscheiden in Zukunft Privatpersonen, in dem Fall Geldgebende Philanthropen, nicht nur darüber mit, was gesund ist und was krank, sondern auch über Krieg und Frieden, und das weltweit.

Auch wenn es richtiger wäre, erst einmal den Gesundheitszustand Angst und Panik verbreitender Philanthropen und Propheten zu eruieren, nicht nur wegen ihrer falschen Vorhersagen, sondern auch wegen ihres aktiven Mitwirkens an den Katastrophen, die sie vorgeben zu bekämpfen, so hasse ich sie nicht, genauso wenig wie ich Putin hasse. Vielmehr ist es so, dass ich Mitleid mit ihnen habe. Mitleid für das Leid, das diese Menschen in ihrem Leben erfahren haben. Es muss ein großes Leid sein, das sie in sich tragen, dass sie jetzt so den Hanswurst spielen müssen. Genauso sehen es auch die allermeisten Bulgaren, von denen man in Sachen Leid und Mitgefühl viel lernen kann.

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Bericht aus Bulgarien (83)

Zurück in den Bergen

Zurück auf meinem Dorf ticken die Uhren anders, ist das Leben ein anderes. Meine Hütte war nach zweieinhalb Wochen Abwesenheit total ausgekühlt. Erst heute morgen habe ich zumindest in einem Raum Wohlfühltemperatur erreicht. Aber ich will mich nicht beklagen, im Gegenteil. Eher mache ich mir Sorgen um die Menschen in Sofia, die immer mehr denen in anderen großen Städten gleichen, beispielsweise auch Berlin, auch wenn sie in der bulgarischen Hauptstadt noch nicht so verdreht sind wie in der deutschen. Der Deutsche muss es eben immer übertreiben. Nicht seine Geschichte macht den Deutschen so gefährlich, sondern seine Genauigkeit und sein Gehorsam. Das gibt es zum Glück nicht in Bulgarien, weder kennt man hier Genauigkeit, schon gar nicht bei der Uhrzeit, noch Gehorsam. Was aber zumindest in Sofia schon so ist wie in Berlin, ist, dass die Menschen keine Zeit mehr haben. Dazu muss man wissen, dass viele Einwohner der bulgarischen Hauptstadt keine Hauptstädter sind, ganz genauso wie in Berlin. Der Unterschied ist, dass die allermeisten Zugezogenen hier lieber auf ihrem Dorf geblieben wären, wenn es dort Arbeit für sie geben würde. Mit ihrer Arbeit in Sofia müssen sie nun nicht nur ihr Leben in der bulgarischen Hauptstadt finanzieren, sondern auch noch ihre Hinterlassenschaften auf ihrem Dorf versorgen. Da kann man schon mal schlechte Laune bekommen. Sie sind nicht nach Sofia gegangen, weil es gerade in und chick war, wie dies in Berlin nur allzu oft der Fall war und vielleicht immer noch ist. Die schlechte Laune, die viele Menschen in Sofia permanent haben, ist also absolut echt und kein Markenzeichen. Nach zweieinhalb Wochen dort habe ich trotzdem erst einmal genug davon. Und überhaupt: Das wichtigste im Leben sind die Veränderungen.

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Bericht aus Bulgarien (82)

Alexander Newski Kathedrale in Sofia

Nach meinem vorerst letzten Besuch bei meinem Zahnarzt, wo es passend zu Corona eine neue Krone für mich gab, bin ich heute in mein Dorf im Nordwesten, der ärmsten Region Bulgariens, zurückgekehrt. Während meiner Fahrt wurde mein Bericht über den zweiten nationalen Protest am 23. Februar in Sofia hier auf Rubikon veröffentlicht. Jetzt bin also auch ich Reporter geworden, was mir irgendwie liegt, denn ich beobachte gerne und höre den Menschen zu. In meinem Taxi habe ich mich zu einem Extrem-Zuhörer entwickelt. Unters berichtende Volk bin ich aber vor allem aus Notwehr gegangen. Notwehr gegen alle Falsch-, Fehl- und Nichtinformationen, und auch gegen den falschen und fahrlässigen Gebrauch der Sprache, der mir körperliche Schmerzen bereitet. Körperliche Schmerzen, weil man sich in der deutschen Sprache, im Gegensatz zum bulgarischen beispielsweise, sehr genau ausdrücken kann. Dass dies in letzter Zeit von denen, dessen Handwerk unsere gemeinsame Sprache sein sollte, die Sprache der Dichter und Denker, immer weniger getan wird, dafür kann man sich nur noch schämen. Schämen alleine reicht aber schon lange nicht mehr aus. Man muss die Dinge auch beim Namen nennen. Es ist eine Balkanisierung, ein Missbrauch der deutschen Sprache und die eigentliche Schwurbelei.

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Bericht aus Bulgarien (81)

Kostüm meines Zahnarztes (Geschenk von der Ex)
Ich wäre so Deutsch, musste ich mir neulich von meinem Freund, den Zahnarzt hier in Sofia anhören, woraufhin ich mich sogleich für mein Deutsch-sein entschuldigt habe. Meine Entschuldigung wurde angenommen, aber nicht nur das. Mein Freund und Zahnarzt schätzt mein Deutsch-sein, was sich vor allem dadurch ausdrückt, dass ich nicht nur pünktlich, sondern immer zehn Minuten vor der Zeit bin. Doktor Konstantinow geht aber noch einen Schritt weiter, er will sich sogar ein Beispiel an mir nehmen. Darüber hinaus hat er versprochen, dass wir uns bei meinem nächsten Termin morgen um 10 Uhr nicht nur über Zähne, sondern auch über Nietzsche unterhalten werden.

Mein Freund, der Zahnarzt, und ich in seiner Praxis

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Gedenktag für die Opfer der ‘Corona’-Agenda

Verzweifelt in Sofia
Gerade erreicht mich der Vorschlag, den heutigen Tag zum Gedenktag für die Opfer der ‘Corona’-Agenda zu machen, den ich nachfolgend veröffentlichen möchte:

Wir rufen den 9. März, an dem im Jahr 2022 die österreichische Regierung die mit verachtenswerten Mitteln herbeigeführte Verpflichtung, zu einer gentechnischen Behandlung bei Androhung schwerer Sanktionen, ohne Einsicht in ihre gewissenlos kriminelle Handlungsweise, ausgesetzt hat, als internationalen Gedenktag aus.

 Wir gedenken

– der Menschen, die im Zuge der ‘Corona’-Agenda durch Rufmord, durch existenzielle Bedrohung, durch verweigerte medizinische Behandlung, durch falsche medizinische Behandlung und durch gentechnische Behandlung zu Tode gebracht und in den Suizid getrieben wurden;

– der Menschen, die durch schädliche öffentliche Maßnahmen, und durch die aufgenötigten gentechnischen Behandlungen schwere und schwerste Schäden an ihrer seelischen und körperlichen Gesundheit erlitten, sowie in der Aussicht leben müssen, dass solche Schäden bei ihnen eintreten werden; 

– der Menschen, deren wirtschaftliche Existenz durch die ‘Corona’-Agenda ruiniert wurde, so dass für die Zusammenarbeit und für die Versorgung der Gesellschaft schwerer Schaden entstanden ist;

– der Menschen, die durch das bewusste Herbeiführen von Diskriminierung, durch unzureichende und durch falsche Information schweren Schaden in ihren Beziehungsgefügen, ihren Nachbarschaften und in ihrer Stellung in der Gesellschaft erlitten haben;

– und mit ihnen aller Opfer einer Politik, die zum Schaden der Menschheit unter dem Vorwand einer fingierten Gefahr für die Gesellschaft, ausschließlich totalitären Motiven und der Maxime von Privatinteressen einer kleinen, unbelehrbar fehlgeleiteten und gewaltbereiten Minderheit dient.
Mülleimer in Sofia
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