Die Vereinigte Staaten versuchen mit aller Gewalt ganz Europa in ihren Krieg gegen Russland hineinzuziehen. Gerade sind ihnen dabei in Deutschland so genannte Intellektuelle und Schriftsteller beigesprungen. In Bulgarien wusste man bereits im März, dass USA gleich Krieg bedeutet. Obige Aufnahme entstand beim Besuch des amerikanischen Kriegsministern Austin, der jetzt behauptet, dass selbst wenn es eine ukrainische Rakete war, die da in Polen eingeschlagen ist, doch der Russe Schuld sei. Praktisch so wie bei der Sprengung von Nord Stream Zwei, nur umgedreht. Das war zwar auch der Russe, aber bedankt hat sich damals der polnische Ex-Verteidigungsminister und EU-Parlamentarier Radek Sikorski mit “Thank you, USA!” beim Amerikaner. Ich möchte mich heute mit “Danke, Amerika, für Krieg!” bei ihm bedanken. Oder um es mit den Worten von Herbert Grönemeyer zu sagen: “Dann prügel, wenn du dich prügeln musst, in deinem eigenen Land!”.
Dass ich das noch miterleben muss, dass sich deutsche, so genannte Intellektuelle und Schriftsteller, darunter auch Georg-Büchner-Preisträger Wolf Biermann und Literatur-Nobelpreisträgerin Herta Müller, noch einmal zu Propagandisten des Krieges, regelrechten Kriegshetzern und Hasspredigern aufschwingen würden, hätte ich mir selbst in meinen schlimmsten Albträumen nicht träumen lassen. Gut, beim blutleeren Daniel Kehlmann und auch bei der dichtenden Luftnummer Durs Grünbein ist es keine wirkliche Überraschung. Beiden empfehle ich, es nicht bei der Unterschrift zu belassen, die “gute Tat” also nicht wieder anderen zu überlassen, sondern selbst in den Krieg zu ziehen: “Gefreiter Grünbein*, Soldat Kehlmann, die Pampers angezogen und raus aus den Dachgeschosswohnungen im Prenzlauer Berg mit dem dreckigen Diesel-Notstromgenerator im Keller! Ran an die Automatische, Vorwärts Marsch und das Hurrabrüllen nicht vergessen – aber ein bisschen zackig!”
* Durs Grünbein leistete von 1981 bis 1983 seinen Wehrdienst bei der Nationalen Volksarmee der DDR, hat also Erfahrung beim Umgang mit der Kalaschnikow.
Vor wenigen Tagen ist ein weiterer Artikel von mir in der Epoch Times erschienen, sowohl Online als auch in der Printausgabe. Primär geht es in ihm darum, dass jeder Dritte Bulgare im Ausland lebt, unter den 20- bis 45-Jährigen sogar jeder Zweite, und was es mit dem Land macht. Beispielsweise die private Initiative “Bulgaria Wants You”, die Anfang Oktober ihre erste Auslandsveranstaltung ausgerechnet in der bayrischen Landeshauptstadt hatte. An erster Stelle geht es der Initiative darum, Bulgaren zur Rückkehr in ihre Heimat zu bewegen. Darüber hinaus sollen aber auch Ausländer angesprochen werden. Beispielsweise solche, die gerne in der Natur leben wollen, dabei aber auf ein stabiles Internet nicht verzichten und darüber hinaus noch Steuern sparen möchten. Denn es stimmt wirklich: In Bulgarien gibt es praktisch keine Industrie. Überall ist es grün, gibt es Berge und Wälder. Auch das Internet ist besser als in Deutschland, das sagen auch alle meine Besucher aus der Heimat. Ausserdem ist das Balkanland mit seinen niedrigen Direktsteuern ein im Westen weitgehend unbekanntes Steuerparadies. Die Körperschafts- und Einkommensteuer haben einen Steuersatz (Flat-Tax oder auch „Pauschalsteuer“) von 10 Prozent, auf Dividenden und Liquidationserlöse werden sogar nur fünf Prozent fällig. Eine Gewerbesteuer existiert nicht. Und, vielleicht das Beste, es gibt im Land knapp 600 verlassene Dörfer, Geisterdörfer mit nur noch wenigen oder gar keinem Einwohner. Die meisten von ihnen befinden sich in Zentralbulgarien rund um die Stadt Gabrowo, die für ihren Humor bekannt ist, sowie im Nordwesten, der ärmsten Region des Landes. Ein jeder kann diese besuchen und muss dafür noch nicht einmal Eintritt bezahlen. Aber nicht nur das. Man kann sich in diesen Geisterdörfern sogar selbst ansiedeln – auch Ausländer sind willkommen, denn sie dürfen seit Jahren in Bulgarien Immobilien erwerben.
Bei mir haben die Friedensgespräche zwischen den Amerikanern und den Taliban Putin bereits begonnen, genau genommen bei Lidl. Die deutsche Supermarktkette ist in Bulgarien ein “Big Deal”, wie man Amerika zu jemandem sagt, der gut im Geschäft ist. Aber nicht nur das. Die Lidl-Filialen auf dem Balkan sind darüber hinaus auch noch größer, heller und insgesamt lebensfroher als die in der Heimat. Vor allem ist die Butter nicht extra gesichert, wie es in Deutschland der Fall sein soll. Heute sind mir deswegen beim hiesigen Lidl sogar die Tränen gekommen. Wahrscheinlich war auch Heimweh im Spiel. Heimweh nach deutscher Ordnung, auch wenn es die dort immer weniger gibt. Sie scheint mir in den Schluchten des Balkans weiter verbreitet zu sein, genauso wie der gesunde Menschenverstand. Sicher ist, dass hier der Earl Grey im Russian Style von Lord Nelson noch im Angebot ist. Der schmeckt lecker und passt hervorragend zu den Jumbo Peanut Flips von Mcennedy American Way mit 32 % Peanuts. Eis Kiewer Art sucht man bei Lidl in Bulgarien vergeblich. Eis mag im Sommer oder für Leute gut sein, die lieber in einer Eiszeit leben wollen. Bei Friedensgesprächen haben sie nichts verloren.
Foto&Text TaxiBerlin
Noch im Tal der Esel erreichte mich eine Interviewanfrage zu meinem Artikel über die Uber Files, der im September auf Multipolar erschienen ist. Gerne bin ich der Anfrage nachgekommen, auch weil sie von der Berliner Taxikollegin Sonja kam, die seit zwei Jahren meine Sendung “Hier spricht TaxiBerlin” weiterführt, die jetzt “Hier spricht TiffanyTaxi” heißt. Das Interview wird heute ab 19 Uhr deutscher Zeit auf Pi-Radio ausgestrahlt, in Berlin unter 88.4 MHz, weltweit als LiveStream im Internet. – Der Artikel ist mir alles andere als leicht gefallen ist, immerhin habe ich Uber meine Arbeitslosigkeit zu verdanken. Am Ende habe ich fast ein halbes Jahr an dem Text gearbeitet. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, was mir auch Freunde und Kollegen bestätigt haben, die mit Uber bisher nichts am Hut hatten. Das könnte sich sehr bald ändern, und zwar wenn auch sie ihre Arbeit verloren haben, auch sie ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen können und auch sie demnächst, genauso wie Uber-Fahrer heute schon, in ihrem kleinen Bangladesh mitten unter uns leben. Das mag sich für manch einen noch unwahrscheinlich anhören, aber das waren die erste Uber-Fahrzeuge auf den Berliner Straßen für mich auch. Für uns Taxifahrer war es damals unvorstellbar, dass Uber damit durchkommen wird. Immerhin leben wir doch in einem Rechtsstaat, alles würde sich bald aufklären, sicherlich war alles nur ein Versehen. – Das war es nicht, im Gegenteil. Es war ein komplettes Versagen, das bis heute anhält und immer mehr Bereiche unseres Gemeinwesens erfasst. Viele haben die Uberisierung ihres Lebens bereits am eigenen Leibe erfahren, weitere wird es demnächst erfassen. Wer wissen will, was auf ihn zukommt, sollte die heutige Sendung auf keinen Fall verpassen.