39 Prozent der Deutschen befürworten das Manifest für den Frieden von Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer. Das ergab eine aktuelle Insa-Umfrage. 39 Prozent. Die Zahl ließ mich aufhorchen. Da war doch irgendwas. Und noch gar nicht so lange her. Aber was war es gleich nochmal? Jetzt fällt es mir ein. Genau: 39 Prozent war auch die Wahlbeteiligung bei den letzten Wahlen in Bulgarien im Oktober. Bei der vorletzten Wahl im November 21 war es kaum besser. Da lag die Wahlbeteiligung bei 40 Prozent. Die damalige “pro westliche”, richtiger ist “Amerika hörige” Regierung unter Kiril Petkow hatte zwar etwas mehr als 50 Prozent, allerdings lediglich der abgegebenen Stimmen. Berücksichtigt man die 60 Prozent Nichtwähler, war sie nur von etwas mehr als 20 Prozent gewählt worden. Als sie im Juni vergangenen Jahres ein Misstrauensvotum verlor, sprach man von einem Sturz. Also die “pro westlichen”, sprich “Amerika hörigen” Medien sprachen von einem Sturz. Denn ein Misstrauensvotum ist ein normaler Vorgang in einer Demokratie, oder sollte es zumindest sein. – Zusammengefasst: Wenn eine “pro westliche”, also “Amerika hörige” Regierung nur etwas mehr als 20 Prozent der Wählerstimmen erhält, ist das kein Problem. Verliert sie ein Misstrauensvotum, wird sie gestürzt. Und wenn 39 Prozent für den Frieden sind, dann ist das ein Skandal. Gerade bin ich mir unsicher: Sind Zwei und Zwei eigentlich noch Vier?
Foto&Text TaxiBerlin
Ein Leser in der Heimat und Unterstützer meiner Arbeit weist mich gerade auf diesen Beitrag von Antje Vollmer in der Berliner Zeitung hin. Antje Vollmer ist Grünen-Urgestein, war lange Zeit Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages und ist nun Erstunterzeichnerin des Friedensmanifestes von Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer. Da Antje Vollmer schwer erkrankt ist, kann man ihren Text als politisches Vermächtnis lesen. Er ist eine große Abrechnung mit dem Zeitgeist, aber vor allem mit der Partei der Grünen. Die wichtigste Aussage, die ich zu einhundert Prozent teile, ist diese:
Wenn mich nicht alles täuscht, steht Europa kurz vor der Phase einer großen Ernüchterung, die das eigene Selbstbild tief erschüttern wird. Für mich aber ist das ein Grund zur Hoffnung. Der so selbstgewisse Westen muss einfach lernen, dass die übrige Welt unser Selbstbild nicht teilt und uns nicht beistehen wird.
Foto&Text TaxiBerlin
“Schieße Fotos – keine Menschen!”, ist mein Motto. Das letzte Mal, dass ich Fotos geschossen habe, war vorgestern. Mein Modell, das dafür extra aus der Hauptstadt Sofia zu mir in die ärmste Region nicht nur Bulgariens, sondern der gesamten EU, rausgekommen ist, hat mir erlaubt, eines davon zu veröffentlichen. Der Weg hat sich gelohnt, und nicht nur des Wetters wegen. Bei den Fotos ging es, wie man sieht, nicht nur um nackten weißen Mann in kühlem Gebirgsnass, sondern auch um die Tattoos auf seiner Haut. Diese sind mittlerweile so zahlreich bei meinem Landsmann, dass man durchaus von einem Gesamtkunstwerk sprechen kann. Damit zum Ablichten in ein Fotostudio gehen, das kann jeder. Raus in die Natur zu gehen und dort in eiskaltes, reißendes Gebirgswasser zu steigen, dazu gehört Mut.
Foto&Text TaxiBerlin
Erfahre gerade, dass Russland am Dienstag den UN-Sicherheitsrat einberufen hat, um auf Basis der Enthüllungsstory von Seymour Hersh die Vereinten Nationen mit der Untersuchung des Anschlags zu beauftragen. Du hast noch nichts davon gehört? Komisch, oder? Dabei geht es doch auch um deine Infrastruktur, deine Pipelines, durch die jetzt kein Gas mehr aus Russland bei dir ankommt und weswegen du frieren musst. Bei der hitzigen Debatte soll es unter anderem um die Frage gegangen sein, ob die bereits laufenden Untersuchungen von Deutschland, Dänemark und Schweden ausreichend sind. Der Ökonom Jeffrey Sachs, Professor an der Columbia University, widersprach dem als geladener Experte in seiner Aussage. Die NachDenkSeiten haben Sachs’ Aussagen ins Deutsche übersetzt.
Foto&Text TaxiBerlin
Ein Landsmann, der seit eineinhalb Jahren in Bulgarien lebt, hat mich kontaktiert und gefragt, ob ich Fotos von ihm machen könne. Er war durch meine neue Seite und da durch meine Dienstleistung auf mich aufmerksam geworden. Gestern kam er zusammen mit seinem Freund vorbei. Auch er ein Deutscher, der ebenfalls seit anderthalb Jahren hier lebt. Beide sind sie, so wie ich, vor dem Corona-Wahnsinn in der Heimat geflohen. Sie fühlen sich wohl in Bulgarien, sind von den echten und authentischen Menschen angetan. Mein Freund Dietrich hätte sie vermutlich “dreidimensional” genannt. Ich sage einfach nur “normal” zu ihnen. Früher habe ich, kam ich aus Amerika zurück und war in der Berliner Ringbahn auf dem Weg nach Hause, gesagt: “Endlich normale Leute!”. Leider kann man das selbst über die Berliner heute nicht mehr sagen. Dafür über die allermeisten Bulgaren. Doch zurück zur Fotosession. Die fand an Wasserfällen statt, die die beiden alleine vermutlich nicht gefunden hätten. Obwohl das Wetter seit einigen Tagen fast Frühlingshaft ist, ist das Wasser, das vom Balkan-Gebirge kommt, natürlich kalt. Trotzdem ist einer von den beiden ins Wasser gestiegen, und ich habe ihn fotografiert. Knapp 1.000 Fotos sind dabei entstanden. Darunter viele sehr schöne von einem nackten Deutschen in kaltem Gebirgs-Wasser umgeben von unberührter Natur bei schönstem Sonnenschein. Im Hintergrund sah man die schneebedeckten Gipfel des Balkangebirges. In den vier Stunden, die die Fotosession dauerte, waren nur wir an den Wasserfällen. Es gibt kaum noch Bulgaren in Bulgarien. Sind ja alle im Ausland auf der Suche nach dem Glück. Haben sie es gefunden? – Wir haben es.
Foto&Text TaxiBerlin