Bericht aus Amerika (016) – „LGBT-Pride-Month“

Erfahre gerade, dass der Monat Juni „Pride-Month“ sein soll, wobei Pride für Stolz und Month für Monat steht. Auch der „Monat des Stolzes“ ist, wie sollte es anders sein, eine Erfindung aus Amerika, für die sich jeder stolze „LGBT-Pride-Monthler“ mit obiger Karte beim Erfinder bedanken sollte. Es muss nicht immer die Regenbogen-Fahne sein, Stars ans Stripes tun es auch. Obwohl ich weder L noch G oder B und auch nicht T bin, frage ich mich, worauf ich in dem noch verbleibenden halben Monat Juni stolz sein kann. Ich bin ein stolzer Mann, wegen mir auch alter weisser Mann, wollte ich fast schon sagen. Zum Glück fiel mir noch rechtzeitig ein, dass Stolz neben Geiz, Wollust, Zorn, Völlerei, Neid und Trägheit zu den sieben Todsünden der Menschheit gehört. Der bekannte Maler Hieronymus Bosch hat seinerzeit Die Sieben Todsünden und Die vier letzten Dinge in einem Bild vereint.

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Bericht aus Amerika (015) – „Bundesklimaschutzminister und Innen“

 

The Dude zwischen Bad Ass Nurse und Freaker Feet
Was muss das für ein geiler Typ sein, der deutsche „Bundesklimaschutzminister“, fragt man sich am anderen Ende der Welt in Kalifornien. Naja, nicht wirklich. Vermutlich frage nur ich mich das. Was ich mich auch frage, ist, wie Herr Habeck das macht, das Klima der Bundesrepublik zu schützen. Hat er die Absicht eine Mauer zu bauen? Diesmal keinen „Antifaschistischen Schutzwall“, sondern eine „Klima-Schutz-Mauer“. Mit Mauern kennt man sich in Deutschland bekanntlich aus. Diesmal müsste sie aber höher sein als die letzte. Eine Art Mauerbau zu Babel – bis hoch zum lieben Gott. Verzeihung, ich meinte natürlich Klima-Gott und Innen.
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Bericht aus Amerika (014) – „Mountain High“

Joghurt mit Brombeeren

Der Joghurt „MountainHigh“ ist wirklich eine Höhepunkt – für amerikanische Verhältnisse. An bulgarischen Joghurt kommt er natürlich nicht ran. Aber das ist normal. An bulgarischen Joghurt kommt niemand ran. Gerade habe ich mir eine Schale Joghurt mit Brombeeren gemacht. Die Brombeeren habe ich dazu vorher gewaschen, auch wenn es sich dabei eher um eine rituelle Waschung handelt, die nichts wirklich bewirkt. Danach habe ich die Beeren getrocknet und mit etwas Zucker versehen. Dann habe ich diesen Zucker-Brombeeren-Mix mit einer Gabel gequetscht, damit ich mehr und schneller Saft habe. Nun musste ich nur noch den Joghurt hinzugeben. Schmeckt lecker und ist besser als jedes Eis. Probier es aus!

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Bericht aus Amerika (013) – „Geschmacksneutral“

Viele Dinge schmecken in Amerika ausgesprochen neutral. Fisch schmeckt nicht nach Fisch, Fleisch nicht nach Fleisch und Joghurt nicht nach Joghurt. Seit ich hier bin, habe ich viele verschiedene Joghurt-Marken ausprobiert. „MountainHigh“ ist der bisher beste Joghurt. Als einziger schmeckt er irgendwie säuerlich. Natürlich nicht so sauer wie der Joghurt in Bulgarien, aber den findet man nicht einmal in Deutschland, sondern nur in den Schluchten des Balkans. Daran ändert auch nichts, dass selbst in Amerika praktisch jeder Joghurt mit dem bulgarischen Lactobacillus Bulgaricus gemacht ist. Gelatine sollte dagegen nicht im Joghurt sein, so wie es auf dem Deckel steht: „No gelatin or funny stuff“. Mein Eindruck ist aber, dass viele Joghurts in Deutschland Gelatine enthalten. Mit 907 Gramm, zwei amerikanisch Pfund (2 LB), ist der Plastikbecher fast ein Kilogramm schwer. Normalerweise kostet so etwas hier zwischen vier und sechs Dollar. Im SPD-Supermarkt ist „MountainHigh“ gerade für 2,99 $ im Angebot, also „On Sale“, weswegen ich zugeschlagen habe. Alle noch vorhandenen Becher „MountainHigh“, es waren ihrer fünf, habe ich gekauft. Zum Glück gibt es in Amerika Kühlschränke, die noch größer sind als die Joghurtbecher. Mit den fünf Bechern zu 907 Gramm komme ich übers Wochenende. Ich esse den Joghurt entweder Natur, also so wie er ist, oder ich mache mir Früchte ran. Brombeeren mit etwas Zucker eignen sich besonders gut. Bananen, Erdbeeren, Himbeeren und Blaubeeren gehen auch, hab ich auch schon ausprobiert. Im Moment habe ich aber meine „Brombeer-Phase“.

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Bericht aus Amerika (012) – „Essen, Beten, Arschlecken“

Gestern war ich wieder an einem meiner Tatorte, an dem ich meiner Büchersucht nachgehe. Es handelt sich um einen Second Hand Book Shop, um genau zu sein eine Kooperative von acht Book Dealern. Ich hatte hier schon einmal über diesen wunderbaren Ort geschrieben. Diesmal hatte ich mehr Zeit mitgebracht, so dass ich drei Stunden stöbern konnte, bis unters Gebälk (Foto). Dass ich mehr Zeit hatte, lag daran, dass ich zuvor meine Arbeit erledigt hatte. Diese ging mir diesmal leicht von der Hand, einfach weil sie so urkomisch war. Das Lachen blieb mir aber sogleich im Halse stecken, denn die Geschichte ist vor allem eines: traurig. Meine Meldung über die Geschichte eines Buch, das in keinem Buchgeschäft der Welt zu finden ist, kam noch vor dem Bericht im Guardian dazu heraus. Der Titel des Guardian-Artikels ist „Eat, pray, pander“, was auf Deutsch „Essen, Beten, Arschlecken“ heißt.

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Bericht aus Amerika (011) – „Die Zukunft der SPD“

Outside SPD

Obwohl die Vereinigten Staaten, im Gegensatz zu Bulgarien, Deutschland zeitlich hinterherhinken, Kalifornien ganz und gar neun Stunden, sind sie der Heimat in aller Regel voraus – genauso wie Bulgarien. Gut, es hat noch niemand behauptet: Was heute in Bulgarien gilt, gilt morgen auch in Deutschland. Aber es hat auch noch nie jemand gesagt, dass die SPD bald ein Supermarkt sein wird. Oder ist sie das vielleicht schon? Wie auch immer. Wenn immer noch gilt: Was heute in den USA üblich ist, ist es morgen auch in Deutschland, steht die Zukunft der SPD fest.
Inside SPD

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Bericht aus Amerika (010) – „Leaving California“

Viele kennen den Film „Leaving Las Vegas“ mit Nicolas Cage aus den Neunzigern. Las Vegas in der Wüste von Nevada, ich war vor 30 Jahren einmal da, ist nicht weit weg vom Nordosten Kaliforniens, wo ich jetzt bin in. Nur fünf oder sechs Stunden. 2019, also vor Corona, startete die Serie „Leaving California“ eines Kalifornien-Insiders. Seit Corona dürfte es noch mehr Gründe geben Kalifornien zu verlassen. Beste Sätze: „Politicians are making money of our problems“, „California’s bad ideas are going national really fast“ und „If California failes – United States faile“.
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