PS: Ich werde das Buch am Sonntag auf dem Flohmarkt anbieten. Falls jemand es haben möchte, kann er mich gerne vorher kontaktieren und ein Angebot machen.
Foto&Text TaxiBerlin
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Ich war noch nie im Berghain gewesen, und daran sollte sich auch gestern nichts ändern. Dass ich überhaupt hingegangen bin, lag an den “aggressiven Frauen” im ehemals besten Techno-Club der Welt, die es dort geben soll und von denen ich hier gelesen hatte. Aggressiv waren nur die Männer an der Tür, die mich bereits von Weitem anbrüllten. Ihre genauen Worte habe ich mir nicht gemerkt. Sinngemäß sagten sie, dass ich blöder Tourist hier keine blöden Urlaubsbilder für meine blöde Sammlung machen solle. Die Begründung: Privatgelände. Einer der Männer, der die Tür machte, machte sich auf den Weg zu mir. Ich stand etwa da, wo das Geländer endet. Der Mann blieb dann aber auf halber Strecke stehen, vermutlich weil ich mich nicht von meinem Platz bewegte, womit er wohl gerechnet hatte. Wieder schrie er mich an, wie ich es sonst nur aus Bulgarien kenne, ich solle weiter nach hinten gehen, praktisch da wo auf dem Foto die Flaschensammler sitzen, dort könnte ich mein blödes Foto machen. Dass ich nicht als Tourist, sondern als Journalist vor Ort war, sagte ich dem Mann nicht. Ich hatte nicht den Eindruck, dass es ihn interessieren würde. Ich wünschte ihm aber noch Frohe Ostern. Denn das schien meiner Meinung nach sein Problem zu sein. Wo andere mit ihrer Familie sind, muss er die Tür von diesem Techno-Club machen. Techno und Tattoos, von denen auch er einige hatte, machen aggressiv. Das ist zumindest meine Beobachtung. Mit zu vielen Tattoos kann man sich mittels Techno sogar in einen Krieg tanzen. Davon bin ich zu einhundert Prozent überzeugt. Was auch aggressiv macht, sind die Absperrgitter vorne links, die ich eigentlich fotografieren wollte. Sie erinnern mich immer an einen Schlachthof, wo Tiere darauf warten, abgeschlachtet werden. Die Absperrgitter, die es auch auf Flughäfen gibt, wo sie aber nicht wie vorm Berghain aus Metall sind, sollen dort Menschen in Schach halten. So ähnlich ist es auch vorm ehemals besten Techno-Club der Welt. Dort sind sie aber wie gesagt aus Metall, denn Menschen mit Tattoos, die willens sind mit Techno in den Krieg zu tanzen, hält man nicht mit diesen einfachen Absperrgittern vom Flughafen in Schach. Dazu bedarf es ganz klar Gitter aus Metall – mindestens. Oder man brüllt sie wie in Bulgarien schon von Weitem an, was aber eben nicht immer funktioniert.
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In Berlin, der Zentrale des deutschen Irrenhauses, kann man neuerdings seinen persönlichen “Green Deal” leben, allerdings erst ab 2045. Immer mehr Menschen leben ihn jetzt schon, und zwar auf der Straße. Beim Jahr ’45 kommen bei nicht wenigen immer ganz komische Gefühle hoch. Andere wiederum wissen mit “bedingungsloser Kapitulation” rein gar nichts anzufangen. Mit anderen Worten: ihnen steht diese Erfahrung noch bevor. Was den “Green Deal” angeht, so denke ich, dass man mit der Natur, sprich mit Gott, nicht dealt. Das Ganze übrigens kein Aprilscherz, genauso wie dieser Bericht über “aggressive Frauen” im Berghain.
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