
Heute ist Montag, und ich war wieder auf dem Flohmarkt in Montana. Letzten Montag war ich zwar auch in Montana, aber nicht auf dem Flohmarkt. Der fiel aus wegen Regen. Auch für meinen Freund aus der Heimat, der mich letzte Woche in den Schluchten des Balkans besucht hatte. Er hat meinen letzten Beitrag gelesen, und als ich ihm von meinem heutigen Flohmarktbesuch erzählte, fiel ihm sogleich ein, dass er mal irgendwo gelesen hatte, dass wöchentliche Routine antidepressiv wirkt, was ich bestätigen kann. Womit wir beim Flohmarkt und meinen Fundstücken wären: Zwei CDs von Rosenstolz. Die Sängerin ist kürzlich verstorben. Sie war in meinem Alter und wohnte bei mir um die Ecke im Friedrichshain. Wenn heute Menschen sterben, deren Zeit eigentlich noch nicht gekommen ist, frage ich mich sogleich: Haben sie sich impfen lassen? So weit ich es verstanden habe, war das bei AnNa R., der Sängerin von Rosenstolz, der Fall. Ich erinnere mich noch daran, dass gesagt wurde, dass jeder bald jemanden kennen würde, der an Corona gestorben sei. Ich persönlich kenne keinen. Ich kenne aber auch keinen, der an der Impfung gestorben ist, zumindest nicht persönlich. Aber ich kenne sowieso nur wenige, die sich haben impfen lassen. Trotzdem habe ich den Eindruck, dass man eher jemand kennt, der an der Impfung gestorben ist als an Corona. Vor allem, wenn man berücksichtigt, dass bei vielen, die angeblich an Corona gestorben sind, die Todesursache eine ganz andere war. In Griechenland beispielsweise starb fast jeder zweite „Corona-Tote“ nicht an Covid. Doch zurück zu meinen heutigen Flohmarkt-Fundstücken, den beiden Rosenstolz-CDs. Ich hatte sie schon mehrfach gesehen. Eine Verkäufer hat mehrere Kisten mit deutschsprachigen CDs, die sich nicht verkaufen. Ich habe den Eindruck, dass nur ich CDs aus diesen Kisten kaufe. Da ich kein Rosenstolz-Fan bin, habe ich sie bisher links liegen lassen. Dass ich heute zugeschlagen habe, hat mit den Titeln der beiden CDs zu tun. Die eine heißt „Wir sind am Leben“. Für AnNa R. trifft dieser Satz heute nicht mehr zu. Hätte sie vielleicht noch am Leben sein können? Die Frage ist müßig, ich weiß. Hatte sie eventuell ein Vorgefühl, dass es irgendwann demnächst vorbei sein könnte? Die CD ist von 2011, also noch nicht soo alt. Etwas älter, von 2008, ist „Die Suche geht weiter“. Gerade höre ich das zweite Lied „Gib mir Sonne“. Dort singt AnNa R.: „Nur was weh tut, ist auch gut“. Ich muss an Mikes Kommentar zu meinem letzten Beitrag denken, der schrieb: „Lernen durch Schmerz“, und dass er Dank seiner Frau noch am Leben ist. Seinen Kommentar hatte ich gelesen, da hatte ich die CDs schon gekauft. Jetzt, wo ich darüber schreibe, fällt mir auf, dass wir dasselbe Thema haben: AnNa R., Mike und ich. Gerade bin ich beim letzten Lied „Die Suche geht weiter“ angekommen, wo AnNa R. dies singt: „Wir rannten wie Gejagte …“, was mich an die Jagd auf Ungeimpfte und Menschen ohne Maske in D denken lässt – Opfer des deutschen Corona-Wahns. – AnNa R.s letzte Worte sind: „Die Suche geht weiter – nach vorn.“