Was will mir die junge Frau mit ihrer mit roten Fransen drapierten Vagina sagen? Dass sie ihre Tage hat und somit nicht verfügbar ist? Aber das weiß ich doch schon längst! Alle Frauen, die ihre Vagina öffentlich zur Schau stellen, sind nicht verfügbar. So wie bei der Post: „Heute jedoch nicht“.
Heute war es im Briefkasten, das neue Buch von Ulrich Mies, zu dem auch ich einen Beitrag leisten durfte. Genau waren es die Spirebos, die bereits vor 20 Jahren Deutschland verlassen haben. Das Kapitel, in dem sie über sich erzählen, hat den schönen Titel Deutschland- nein danke!. Über ihre Erfahrungen in Bulgarien erfährt der interessierte Leser unter anderem dies: Die bulgarischen Behörden sind bis jetzt immer sehr zuvorkommend zu uns gewesen. … Wenn man hier in Bulgarien nicht mit erhobener Nase zu einer Behörde geht und meint, man wüsste alles besser, dann wird man sehr respektvoll behandelt. Bulgaren empfangen einen mit offenen Armen. … Wer leben möchte wie die Großeltern, wird hier zu Lande geschätzt, auch von denen, die nicht bereit sind, selbst so zu leben. Wir erleben immer wieder, wie Menschen uns signalisieren, wie faszinierend und gut sie es finden, dass Deutsche so innig mit der Natur wirken und agieren wollen. Zudem wird auch öfter angesprochen, dass wir unsere anfallenden Arbeiten alle selber erledigen. Wir lassen keinen für uns arbeiten beziehungsweise sind uns für nichts zu schade.
Am 9. November werde ich immer etwas nachdenklich. Am 9. 11., wer es nicht weiß, fiel die Berliner Mauer, also der antifaschistische Schutzwall. Es begann eine Zeit großer Freiheit, die am 11.9. endete, also Nine Eleven, wo zwei Flugzeuge drei Hochhäuser zum Einsturz gebracht haben, der ein oder andere erinnert sich, aber das nur nebenbei. Was mich seit dem 9. November immer am meisten genervt hat, war, dass mir Wessis den Osten erklärt haben. Seit einiger Zeit versuchen mir nun Frauen den Mann zu erklären. Und ich weiß ehrlich gesagt nicht, was schlimmer ist.
Im Herbst ’89, ganz genau war es noch Sommer, bin auch ich weggegangen, oder wollte es zumindest, also in den Westen, über Ungarn. Auch ich wollte die Freiheit, also den Kapitalismus, der mich heute so ankotzt. Denn in einigen Punkten sollten die Kommunisten Recht behalten, allen voran dass der Kapitalismus vor allem eines braucht: dumme Konsumenten. Auch ich war dem Konsum verfallen, und bin es in bis heute, wenngleich auf Sparflamme. Angefixt mit 100 D-Mark Begrüßungsgeld – umsonst! Der erste Schuss vom Dealer ist immer umsonst. Was ich eigentlich sagen wollte: Fortgegangen bin ich auch wegen einer Frau. Oder war es vor allem wegen einer? Schwer zu sagen, ist auch egal. Was machen Männer nicht alles wegen Frauen. Später wollte ich sie immer retten, fällt mir gerade ein. Damals, also ’89, bin ich umgekehrt, so wie in dem Lied von der Gruppe Karussell besungen. Und auch, dass nichts von Dauer ist. Dieses Wissen hilft mir jetzt.
Auch eine Meinung – eine andere (gesehen in Ostdeutschland)
Wer kennt Alena Buyx nicht? Hände hoch! Alena Buyx war während der Pandemie Vorsitzende des Ethikrates – ein „Ehrenamt“, was immer das heißen mag. An erster Stelle war und ist Alena Buyx Wissenschaftlerin. Was sie als Wissenschaftlerin während der Pandemie zur Pandemie gesagt hat, soll aber nicht etwa Wissenschaft, sondern Meinung gewesen sein. Ein Beispiel gefällig? In der Sendung von Markus Lanz im Juni 2021 sagte Alena Buyx unter anderem, dass die mRNA-Impfstoffe „ein so elegantes Verfahren“ seien. Wobei „sagen“ nicht ganz richtig – sie „meinte“ es nur. Weiter sagte sie über die mRNA-Impfstoffe: „Die zerfallen, werden abgebaut und sind dann weg. Nach zwei Wochen kann man sie im Körper überhaupt nicht mehr nachweisen“. Auch das eine Meinung, nicht Wissenschaft (schon gar nicht DIE Wissenschaft), und zwar die von Alena Buyx. Wenn es stimmt, was Alena Buyx heute sagt, dann ist man in der Pandemie nicht der Wissenschaft gefolgt (schon gar nicht DER Wissenschaft), sondern Meinungen, zum Beispiel der von Alena Buyx. Meine Meinung zu Alena Buyx: Sie ist ein richtiges Teufelsweib* (bereits heute keine Wissenschaft, sondern Meinung, und zwar meine), die in einer Liga mit Ursula von der Leyen spielt, auch wenn sie nicht so bekannt ist wie diese. Dieser Beitrag ist ein Beitrag dazu, sie bekannter zu machen.
* Teufelsweib ist eine umgangssprachliche Bezeichnung für eine Frau, die sowohl als verführerisch und unkonventionell gilt, aber auch als unberechenbar, tückisch oder gar rücksichtslos, oft in Verbindung mit einer bewundernswerten Frechheit und/oder einem starken Temperament.
Tom Petty hat eine ganze Platte gemacht über das Vollmondfieber*. Sie beginnt mit dem Lied „Freier Fall“. Und das ist genau mein Eindruck von den Menschen in Berlin, weswegen ich die Zentrale des deutschen Irrenhauses immer öfter verlasse, um im Umland mein Heil zu suchen, ganz genau mein Seelenheil. Mangels Automobil nutze ich dazu die Öffentlichen, die immer mehr gefüllt sind mit Mühseligen und Beladenen. Gestern saß eine junge Frau neben mir, die plötzlich in Tränen ausbrach und mich um ein Taschentuch bat. Ich gab ihr gleich die ganze Packung. Einem der immer zahlreicher werdenden in den Öffentlichen bettelnden Obdachlosen wurde eine Scheibe Brot angeboten, die er dankend annahm. Bei meiner Rückfahrt rannte ein Mann durchs Abteil, der aggressiv die Mitreisenden anschrie, wobei er Frauen näher kam als Männern. Das Ganze auf arabisch, zumindest hörte es sich arabisch an. Viele verließen den Waggon und stiegen in den nächsten, so auch ich. Am Ende bin ich gut nach Hause gekommen. Nach einer traumlosen Nacht habe ich heute Morgen als erstes meine Mutter um Hilfe gebeten: Bitte, Mutter, hilf mir!
* Die Platte „Vollmondfieber“, die sich sehr gut zum Autofahren eignet, erschien im Wendejahr ’89.
Der Berliner Senat rechnet bis 2030 mit über 100.000 Wohnungs- und Obdachlosen in der Stadt. So gesehen ist es nur folgerichtig, dass sie eine Lobby haben. Ebenso, dass diese Forderungen für ihr Klientel stellt. – Die eine Lobby fordert mehr Impfungen, die andere mehr Blowjobs. – Dass nun ausgerechnet mehr Oralsex gefordert wird, verstehe ich auch als Gegenbewegung zum Zeitgeist.