Leben in Zeiten von Corona – Heute: Demo gegen Depression
Morgen gibt es was (keine Drogen, die gibt es dort immer, sondern eine Demo) am Spreewaldplatz, der ist in Kreuzberg zwischen der Wiener und der Skalitzer Straße direkt am Görlitzer Park und praktisch vor der Tür von “Rissani”, einem marokkanischen Fallafel-Laden, den ich gerne des Nachts aufgesucht habe, als ich noch Taxi gefahren bin. Dort ist nun morgen diese “Demo gegen Repression”, wobei ich nicht weiß, welche Repression jetzt genau gemeint ist. Ich weise auf die Demo auch nur hin, weil ich nicht “Demo gegen Repression”, sondern “Demo gegen Depression” gelesen habe. Eine klassische Freudsche Fehlleistung, die mich aber auf die Idee gebracht hat, selbst eine “Demo gegen Depression” anzumelden. Depressionen haben heute viele Menschen, was die meisten nicht wissen ist, dass Depressionen die Folge von geschluckten Gefühlen sind. Und bevor die in Wut, Aggressionen oder gar Suizid enden, könnte man, so meine Überlegung, ja deswegen mal auf die Straße. Dass da niemand kommen würde zu meiner Demo, da habe ich keine Sorge. Weswegen ich mir Gedanken mache, ist die Tatsache, dass ich ja eigentlich weg bin von der Straße. Vor allem aber die Frage, ob eine solche Demo denn überhaupt noch erlaubt ist heutzutage.
Foto&Text TaxiBerlin