Zurück in Bulgarien (075) – “Auf eine Apfelschorle”

Gestern habe ich mich mit meinem englischen Freund Jerry auf eine Apfelschorle im Café “Vegas” getroffen, um mehr über seine Deutschlandtournee zu erfahren, auf die er sich Anfang November mit den Sofia Philharmonikern begeben wird. Jerry begann seine Ausführungen damit, dass Engländer wie Deutsche seien, nur mit Humor. Über die drei Deutschlandkonzerte war folgendes zu erfahren: Er muss dazu fliegen, was er – so wie ich – hasst. Aber was tut man nicht alles für 27 Sekunden Ruhm. Das ist die Zeit, die Jerry pro Konzert zum Einsatz kommt. Gespielt wird “Bilder einer Ausstellung” von dem Russen Mussorgski, das selbst keine 40 Minuten lang ist. Jerry wird also insgesamt noch nicht einmal zwei Stunden auf der Bühne sein. Die meiste Zeit wird er da einfach nur herumsitzen und gute Miene zum hoffentlich guten Spiel der Sofia Symphoniker machen. An den Job ist er übrigens durch Zufall gekommen. Der bekannteste Dirigent Bulgariens Naiden Todorow oder so hat ihn spielen hören und sich spontan dazu entschlossen, dass er Jerry unbedingt für seine Deutschlandtour haben muss. Über Geld haben sie bisher nicht gesprochen, aber man tut nicht nur Sachen des Geldes wegen in Bulgarien. Mein Bürgermeister beispielsweise arbeitet an erster Stelle, weil es ihm Spaß macht. An zweiter Stelle, um seinem Image als arbeitsamer Mensch gerecht zu werden, und erst an dritter Stelle wegen Geld. Apropos: Die Apfelschorle, die ideal zu den aktuellen spätsommerlichen Temperaturen in Bulgarien passt und die man sich im Café “Vegas” selber mixen muss, kostet dort nur 2,70 Lewa, also 1,35 Euro, und schmeckt darüber hinaus einfach nur super.

Foto&Text TaxiBerlin

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