Zurück in Bulgarien (066) – “Vorsicht, Häcksler!”

Das ist nicht die Sonne in der Mitte des Fotos, sondern der Mond und zwar von letzter Nacht, denn da war schon wieder Vollmond. Über den letzten hatte ich hier geschrieben. Im Mittelpunkt – zumindest für mich – steht aber nicht der Mond, sondern die Straßenbeleuchtung links unterhalb davon. Die hat mein Bürgermeister aufstellen lassen, obwohl unsere Straße gar keine richtige Straße sondern nur ein unbefestigter Weg ist (auf englisch “dirt road”) und wir darüber hinaus “außerhalb der Regulierung” (“извън регулация” – isvin regulazija) sind. “Außerhalb der Regulierung” heißt, dass wir machen können, was wir wollen, zum Beispiel irgendwas an unsere Hütten anbauen oder gar eine neue Etage draufsetzen. Die Schattenseite von “außerhalb der Regulierung” ist, dass sich die Gemeinde nicht um einen kümmert. Trotzdem hat mein Bürgermeister eine Straßenbeleuchtung anbringen lassen, die wir bei Vollmond aber nicht brauchen. Nun ist nicht jeden Tag Vollmond. Aber vielleicht werden bald jeden Tag Flüchtlinge kommen, die sich – so wie ich – Deutschland nicht mehr leisten können. Gestern habe ich, fällt mir gerade ein, endlich meinen neuen Häcksler von Lidl ausgepackt und mit ihm gearbeitet, der in Bulgarien weniger als die Hälfte kostet. Der Preis in Deutschland ist ursprünglich 179 €, im Angebot sind es immerhin noch 149 €. In Bulgarien sollte er 260,- Lewa (130 €) kosten, ich habe ihn im Angebot für 220 Lewa (110 €) bekommen. Es ist der erste Häcksler in meinem Leben und einmal angefangen, konnte ich fast nicht aufhören mit ihm zu arbeiten, so geil ist das Gerät. Also Vorsicht: Häcksler können süchtig machen! Wer ihn sich in der Heimat nicht leisten kann, muss nicht traurig sein. Es gibt einen Ort auf dieser Welt, auf unserem Kontinent gar, wo auch schon der Weg ausgeleuchtet ist für ihn.

Vorsicht! – Kann süchtig machen

Fotos&Text TaxiBerlin

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