“‘Und tschüss’: Unverschämte Händler und Wucherpreise – Berlins Flohmärkte nerven”
Obwohl es neulich sogar in der Zeitung stand, dass “Berlins Flohmärkte nerven”, war ich gestern auf einem solchen wieder mit meinen Büchern vertreten. Da Regen angesagt war, hatte ich einen teuren Stand genommen. Berlins Flohmärkte nerven nicht wegen Regen oder gar meinen Büchern, sondern wegen den Second Hand Klamotten, die zu Wucherpreisen angeboten werden, was ich bestätigen kann. Auf obigem Foto sieht man links im Bild so ein Fashion-Opfer des Vintage-Wahns. In Bulgarien bekommt man Adidas-Klamotten aus Nylon, die stinken, wenn man sie zu lange trägt, in den zahlreich vorhanden Second Hand Geschäften nachgeworfen. Ich hätte einen ganzen Koffer mitbringen und gestern zu gutem Geld machen können. Leider habe ich es mit Büchern und nicht mit Klamotten. Und da machte sich gestern nicht nur der Regen bemerkbar, sondern auch, dass in Berlin Ferien sind. Diese Fashion-Opfer sind ja in aller Regel Berlin ungefragt Heimsuchende, die sich nicht für Bücher interessieren. Überhaupt kann man die Menschen in zwei Typen einteilen: Die, die sich für Bücher interessieren. Und die, die sich nicht für Bücher interessieren. Letztere interessieren sich auch nicht für die nagelneuen Jute-Beutel mit dem bekannten Orwell-Zitat, die ich – anstelle der stinkenden Adidas-Klamotten – eigens für meinen Bücherstand aus Bulgarien eingeflogen hatte. Dass es gestern auf dem Flohmarkt wieder jede Menge Fashion-Opfer aber keine einzige – Null! – Anfrage nach meinen Beuteln gab, deute ich so, dass das Ende wahrlich nah ist.