Bericht aus Bulgarien (374) – “Der Eselflüsterer”
Mit einem Maulesel im Rila-Gebirge
Als ich Kind war, hatte mein bulgarischer Onkel einen Esel, so wie praktisch jeder auf dem Dorf einen Esel hatte. Später bin ich Maultieren und Mauleseln in den Gebirgen begegnet, wo sie die Hütten mit Lebensmitteln versorgt haben. An Gebirgen herrscht in Bulgarien ausnahmsweise kein Mangel. Der von mir herausgegebene Aleko Konstantinow, der den ersten und bis heute einzigen bulgarischen Wanderverein gegründet hat, nannte sie “Die bulgarische Schweiz”, was keine Übertreibung ist. Neben dem Balkangebirge, in dessen Schluchten ich mich vor dem Wahnsinn in der Heimat* in Sicherheit gebracht habe, gibt es noch die Rhodopen, das Pirin-, das Vitosha-, und das Rila-Gebirge, wo obige Aufnahme Mitte der Achtziger entstand. Der Unterschied zwischen einem Maultier und einem Maulesel ist der, dass das Maultier eine Kreuzung aus Eselhengst und Pferdestute ist und der Maulesel eine Kreuzung aus Pferdehengst und Eselstute. Gleich ist ihnen, dass sie in aller Regel nicht zeugungsfähig sind, selbst also keine Kinder bekommen können – Ausnahmen bestätigen die Regel. Als Eselflüsterer war und bin ich vom Durchhaltevermögen der zähen und robusten Tiere insbesondere im Gebirge fasziniert. Die seinerzeit nicht nur zahlreich vorhandenen, sondern auch geöffneten Hütten, hätten ohne sie nicht “arbeiten” können, da zu den allermeisten kein Auto und schon gar kein Transporter vorgedrungen wäre. Esel und mit ihm Maultiere und Maulesel sind extrem kluge und in aller Regel äußerst genügsame Tiere. Mit einer Ausnahmen, und zwar wenn sie bedroht werden. Man sagt, dass sie sogar einen Wolf töten könnten, wenn dieser ihnen ans Leder will. Was sich wie eine Balkan-Legende oder gar wie eine Geschichte aus Tausend und einer Nacht anhört, könnte absolut wahr sein. Ich würde es zumindest nicht ausschließen. Denn es ist mir noch nicht zu Ohren gekommen, dass ein Wolf einen Esel, ein Maultier oder einen Maulesel angegriffen hätte, und schon gar nicht erfolgreich.
* Mit “Wahnsinn in der Heimat” sind die Rechenexperimente eines Christian Drosten und die experimentellen Impfstoffe von Pfizer&Co, dem Wolf im Schafspelz, gemeint. Mögen sie mit ihren vom Staat garantierten Gewinnen glücklich werden, aber nie wieder versuchen, mir ans Leder zu wollen. Auch ich kann ungemütlich werden, genauso wie Esel, Maultiere und Maulesel.
Foto&Text TaxiBerlin