Bericht aus Bulgarien (292) – “Zurück in Atlantis”
Endstation “Atlantis”
Gerade fühle ich mich wie Jack Nicholson in “Shining” von Steven King. Nicholson spielt dort den ehemaligen Lehrer und trockenen Alkoholiker Jack Torrance, der für einen Winter die Stelle des Hausmeisters im einem abgelegenen Hotel annimmt. Nicholson alias Torrance ist auch Schriftsteller, und als solcher möchte er neben seiner Hausmeistertätigkeit ein Manuskript fertig schreiben. Mein “Manuskript” habe ich schon fertig geschrieben, weswegen ich nicht sicher bin, ob ich wirklich auf Atlantis überwintern will. Es ist zwar noch nicht kalt im Norden Griechenlands, aber bei “No German will freeze in Greece” des griechischen Tourismusministeriums handelt es sich ganz klar um Propaganda – Tourismus-Propaganda – das ist sicher. Ein paar Tage werde ich aber wohl bleiben, auch weil ich hier wirklich ganz alleine bin. Und wo ist man das schon mal? In Berlin jedenfalls nicht, eher noch in Bulgarien Da die Geschäfte alle geschlossen haben, muss ich mir mein Essen selber fangen. Neben meinem Atlantis ist ein verlassener Campingplatz: mein Abenteuerspielplatz! Baden werde ich an den nahegelegenen heißen Mineralquellen mit verfallenden Gebäuden, so wie in den Schluchten des Balkans, nur dass dort die Gebäude schon in sich zusammengefallen sind, was an der Bausubstanz liegt. Die ist in Griechenland etwas besser, weswegen ich mich hier auch sicherer fühle. Auch deswegen werde ich also noch ein paar Tage hierbleiben, wo die Zukunft ohne den Zweibeiner und perfektem Haustier schon begonnen hat.
Foto&Text TaxiBerlin