Jetzt gilt es mal nicht die Welt an ihrem andere Ende zu retten, sondern einfach “nur” den Nächsten mit seinem Geschäft nebenan. Gerne wäre ich dabei, weil der Konkurrent bekanntlich auch das eigene Geschäft belebt. Ein Spruch übrigens, den ich nie verstanden habe, und dem ich bis zum heutigen Tag skeptisch gegenüber stehe. Jedenfalls kann ich nicht mithelfen bei der Rettung der Läden der Anderen. Das liegt aber nicht an meinem Motto “Worum geht’s? Ich bin dagegen!”, sondern an meinem finanziellen Unvermögen als Trockener Taxifahrer. Deswegen muss ich die gute Tat delegieren. Bitte rette du die Läden der Anderen für mich mit. Von deiner Rettung profitiere ich später gerne, wenn es auch in meinem Bauchladen wieder läuft. Also sprach TaxiBerlin, kannste glauben.
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Vom Himmel hat man auch schon lange nichts mehr gehört, was er so macht und wie es ihm geht, und ob er eventuell schon seine Pforten geschlossen hat für unsere armen Menschen-Seelen. Ein Glück gibt es diesen Gaga-Musk und seine Giga-Factory im Brandenburgischen. Da gibt es zwar keine Gewerkschaft, aber demnächst wohl direkt ‘ne vierspurige Autobahn Richtung Heaven. Warum es solche guten Menschen immer von der Erde wegzieht, obwohl es doch gerade hier so viel Gutes zu tun gibt, das will mir immer gar nicht einleuchten. Gut, Gaga-Musk ist andernorts möglicherweise wirklich besser aufgehoben, dann sind wir auch sicherer vor ihm. Obwohl, seine Autos will er dann aber schon hier auf Erden verkaufen, so wie der Philantrop seine Impfung, oder? Vielleicht könnte Gaga-Musk trotzdem bei Gelegenheit mal Billy den Dritten in sein Elektroauto einsacken und gemeinsam mit ihm gen Himmel brausen. Fähige Menschen werden schließlich überall gebraucht. Wer wüsste das besser als ein ehemaliger Taxifahrer, der ständig nur fähige Menschen von A nach B befördert hat. Also sprach TaxiBerlin, kannste glauben.
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Das letzte Universalgenie war, so sagt man, Gottfried Wilhelm Leibniz. Das ist jetzt über 300 Jahre her, Leibniz starb 1716. Seither hat es kein Universalgenie mehr gegeben, so die übereinstimmende Meinung bis gestern, weil die Welt zu komplex, zu kompliziert geworden ist. Das scheint sich gerade zu ändern, denn Bill Gates, der eigentlich William “Bill” Henry Gates III (Der Dritte!) heißt, schickt sich an, das Klima, also die Welt, zu retten, nachdem er bereits eine eigene SchadSoftware samt Computerviren erfunden hat, die Weltgesundheitsorganisation WHO gekapert und seither mitbestimmt, was gesund und was krank ist, und die gesamte Menschheit, also auch hier die ganze Welt, unter dem macht der Bill es nicht, gegen einen echten Virus durchimpfen und daran mitverdienen möchte, was für ein Universalgenie aber kein Interessenkonflikt darstellt. Nicht zu vergessen den Philantropen, der William “Bill” Henry Gates III (Der Dritte!), wie es sich für ein richtiges Universalgenie gehört, auch ist, über den Oscar Wilde vor gut hundert Jahren bereits meinte: “Philantropen verlieren jedes Gefühl für Menschlichkeit. Das ist ihr hervorstechender Charakterzug.” – Also sprach TaxiBerlin, kannste glauben.
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Höre gerade im Radio das Wort CORONAIRRGARTEN und es gefällt mir sofort sehr gut. Keine Ahnung, von wem das jetzt ist, es soll sich aber auf den wiederholten Coronagipfel von gestern und da auf dessen Beschlüsse beziehen. Wenn ich denn mal Radio höre, was immer seltener vorkommt, Fernsehen schaue ich schon ewig nicht mehr (ich schaue auch keine Sendungen im Internet nach), dann höre ich ehrlich gesagt gar nicht mehr richtig hin, sondern filtere nur noch bestimmte Wörter heraus, wie eben CORONAIRRGARTEN. Was vielleicht noch besonders an dem gestrigen Coronagipfel war, ist, dass so genannte Öffnungen beschlossen wurden, obwohl alle Daten (Inzidenzien und was es da so alles gibt) gegen sie sprechen. Deswegen auch CORONAIRRGARTEN. Warum das trotzdem so beschlossen wurde, das kann auch ich dir nicht sagen. Ich versuche schon gar keine Logik mehr zu finden, sondern nur noch Wörter wie eben CORONAIRRGARTEN, an denen ich mich festhalten kann. Alles andere scheint mir irrational zu sein. “Die Welt ist aus den Fugen” – wieder einmal. Darüber mache ich mir auch meine Gedanken, warum die Welt mal wieder aus den Fugen ist. Und ich komme immer öfter auf den Dreißigjährigen Krieg zurück. Ich weiß, der Dreißigjährige Krieg liegt lange zurück. Andererseits bin ich nicht der erste, der die aktuelle Situation mit dem Dreißigjährigen Krieg vergleicht. Ich will dazu nur einen Satz aus einem Fachbuch zum Dreißigjährigen Krieg zitieren, der diese Überlegung, die wie gesagt nicht nur ich habe, klarer werden lässt: “Während der größte Teil der Gesellschaft tendenziell verarmte, zeitweise sogar hungerte, machten Grundherren, Großbauern, Händler, aber auch Müller, Bäcker und Metzger glänzende Geschäfte.” (Georg Schmidt, “Der Dreißigjährige Krieg”, C.H. Beck, 8. Auflage 2010, S. 13) Grundsätzlich kann ich sagen, dass ein Blick in Bücher und da insbesondere in Geschichtsbücher mich weiter bringt, als mich mit dem CORONAIRRGARTEN zu beschäftigen oder mich gar in ihm zu verirren. Das Buch “Der Dreißigjährige Krieg” von Georg Schmidt findest du (noch) nicht in meinem Bauchladen, auch nicht das gleichnamige Buch der Engländerin Cicely Veronica Wedgwood. Diese hat sich bereits in den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts mit dem Dreißigjährigen Krieg beschäftigt. Ihr Buch, welches auch ins Deutsche übersetzt ist und ein Standardwerk zum Thema Dreißigjähriger Krieg ist, erschien 1938, die Autorin war zu diesem Zeitpunkt 28 Jahre alt. Worauf ich hinaus will: Normalerweise beschäftigt man und auch frau sich in diesem Alter mit anderen Dingen als mit einem Krieg, der dreihundert Jahre zurückliegt. Ein weiteres interessantes Buch zum Thema Dreißigjähriger Krieg, das ich mir wohl als nächstes zulegen werde, ist das “Tagebuch eines Söldners” von Peter Hagendorf. Die Person Peter Hagendorf gab es wirklich, er ist als Söldner marodierend durchs Land gezogen, hat mehrfach die Fronten gewechselt, zusammen mit seiner Frau, die ihn dabei begleitete, ihm mehrere Kinder gebar, von denen die meisten nicht alt geworden sind, und ihm den Haushalt führte. Ein ganz normales Leben sozusagen inmitten eines großen blutigen Krieges, der, wenn er etwas später stattgefunden hätte, mit Sicherheit ein Weltkrieg gewesen wäre. Diese Kenntnis und die viele freie Zeit, die ich habe, weil ich weder Radio höre noch Fernseh schaue, mich auch nicht mit dem CORONAIRRGARTEN beschäftige und mich deswegen auch nicht in ihm verirre, bringt mich zu der Frage, ob wir uns nicht schon lange in einem Krieg, einem Nach-Kalten-Krieg, befinden und es nur noch nicht mitbekommen haben. Was das Radiohören angeht, da würde ich heute um 19 Uhr eine Ausnahme machen, wenn da nicht ausgerechnet das Treffen der Trockenen Taxifahrer, zu dem ich seit einiger Zeit regelmäßig gehe, stattfinden würde. Du kannst die Sendung von Kollegin Sonja, ich hatte gestern hier über sie geschrieben, heute live hören, aber sie auch, so wie ich, später hier nachhören, vorausgesetzt du hast dich nicht bereits im CORONAIRRGARTEN verirrt. Also sprach TaxiBerlin, kannste glauben.
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Das letzte Trickgeld habe ich vor ziemlich genau einem Jahr bekommen, was sich heute änderte, denn da überwies mir Maria nicht nur das Geld für das Buch, das sie in meinem Bauchladen gekauft hatte, sondern legte noch ein Trinkgeld obendrauf. Ganz genau waren es zwei (2!) Euro (€) Trinkgeld, das nur als Information an alle Krämerseelen unter meinen Lesern. Dass ich kein Trinkgeld mehr kriege, liegt daran, dass ich ein Trockener Taxifahrer bin, dem man die Fahrgäste und damit nicht nur seine Arbeit, sondern praktisch sein Leben genommen hat. Ich wiederhole das, weil immer mehr Menschen dieses Schicksal teilen, auch wenn sie keine Taxifahrer sind und auch noch nie Taxi gefahren sind. Sei ganz unbesorgt, du bist nicht alleine. Und wenn du deswegen kein Trinkgeld mehr gibst, dann habe ich dafür vollstes Verständnis. Du musst auch kein Buch von mir kaufen, könntest es aber, wenn du Lust dazu hast. Ich muss dich aber vorwarnen. In meinem Bauchladen findest du wenig reine Unterhaltung. Du läufst immer Gefahr, auch noch etwas dazu zu lernen. Oder wie einer meiner Fahrgäste und Bauchladenbuchkäufer es einmal ganz treffend formulierte: Lesen gefährdet Ihre Dummheit. Also sprach TaxiBerlin, kannste glauben.
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Neben den regelmäßigen Treffen der Trockenen Taxifahrer, gehe ich auch noch zu den Meetings der Büchersüchtigen. Beides sind Selbsthilfegruppen, und ich kann Selbsthilfegruppen nur empfehlen. Sie nehmen praktisch das vorweg, was die Grünen planen, wenn sie im Herbst an die Macht kommen, ein “Ministerium für Zusammenhalt”. Der Unterschied ist, letzteres ist von Oben verordnet, während Selbsthilfegruppen eine echte Graswurzelbewegung sind, die aus den USA kommen. Nicht alles, was aus Amerika kommt, ist schlecht. So denke ich. Doch zurück zur Selbsthilfegruppe der Büchersüchtigen, den Bibliomanen, deren Credo obiger Ausspruch von Erasmus von Rotterdam ist. Der Autor Stefan Zweig, der sich in Brasilien das Leben genommen hat, hat ein ganzes Buch über Erasmus von Rotterdam geschrieben. Wie Erasmus von Rotterdam auf “Der Umgang mit Büchern führt zum Wahnsinn” gekommen ist, kriege ich gerade nicht zusammen. Auf jeden Fall stimmt dieser Satz, das kann ich bestätigen. Vielen macht er Angst, selbst Büchersüchtigen, was verständlich ist. Auch mir gibt er zu denken. Das fällt mir besonders jetzt auf, wo wir von verschiedenen Seiten täglich aufs Neue in Angst und Panik versetzt werden, was aber praktisch an mir vorbei geht, weil ich seit einiger Zeit weder Radio höre noch Fernsehe. Da lese ich lieber, auch wenn wie gesagt der Umgang mit Büchern zum Wahnsinn führt. Dass mir diese Prognose mit jedem Tag weniger Angst macht, liegt auch an dem, was Frank Castorf über den Wahnsinn gesagt hat: “Kunst braucht Wahnsinn” – Also sprach TaxiBerlin, kannste glauben.
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