Grünes Licht für Überwachung

An der Kreuzung bei mir um die Ecke

Jetzt gibt es auch an der Ampel bei mir um die Ecke eine Überwachungskamera. Zumindest deute ich obiges Gerät mit grünem Licht neben der roten Ampel so. Vorher waren mir schon unzählige Kameras in den Öffentlichen und auf ihren Bahnsteigen aufgefallen. Eine Entwicklung, die spätestens mit der Fussball-EM im letzten Jahr einsetzte. Dass es eine öffentliche Debatte dazu gab, daran kann ich mich nicht erinnern. Aber gut, vielleicht habe ich sie einfach verpasst, weil ich gerade in Bulgarien war. Das kann natürlich auch sein. In Bulgarien gibt es auch immer mehr Kameras im öffentlichen Raum – so ist es nicht. Auch dort fand, wenn ich mich richtig erinnere, keine öffentliche Debatte dazu statt. Immerhin, die Menschen bekommen diese Veränderung in ihrem persönlichen Umfeld noch mit, was möglicherweise auch daran liegt, dass nagelneue Kameras an Ruinen und in sich zusammenfallenden Häusern mehr auffallen als an einer Ampel. Das kann sein, ich will es nicht ausschließen. In Berlin, der Zentrale des deutschen Irrenhauses, ist es umgedreht. Die Menschen hier sind so betäubt und so mit ihrem Smartphone beschäftigt, dass sie die einfachsten Dinge nicht mehr mitbekommen. Vermutlich würden ihnen auch keine Ruinen und in sich zusammenfallende Häuser auffallen. Ich würde es zumindest nicht ausschließen.

Natürlich künstlich

Garten-Äpfel

Bei ihnen muss immer alles natürlich und Bio sein. Gesunder Menschenverstand und Intuition sind ihnen abhanden gekommen. Das Denken überlassen sie immer öfter einer künstlichen Intelligenz. Dass den so betreut Denkenden dieser Widerspruch selbst nicht auffällt, ist keine Überraschung.

Wenn zwei Schläfer auf einen Aufgewachten treffen

So sieht es aus, oder besser: hört es sich an, wenn zwei Schläfer auf einen Aufgewachten treffen. Der Aufgewachte ist der Datenanalyst Tom Lausen (in der Mitte), den ich letztes Jahr die Ehre hatte persönlich kennenzulernen. Wer die beiden Schläfer sind, ist unwichtig, spielt keine Rolle. Es könnten auch andere sein – es gibt ihrer einfach zu viele. Was man über sie sagen kann, ist, dass Schläfer viel daherschwafeln, aber nichts wissen. Das Thema ist übrigens (immer noch) Corona, oder besser: die Aufarbeitung von Corona. Du willst wissen, ob Du ein Aufgewachter oder doch eher ein Schläfer bist. Dann hör Dir an, was Tom Lausen zu sagen hat und entscheide selbst.

Das Leben als Glücksspiel

Die Ratten haben das Sinkende Schiff Deutschland verlassen. Die Verbliebenen sollen sich selbst Am Eigenen Schopf aus dem Sumpf ziehen. So deute ich obiges Bild, das sich dem aufmerksamen Zeitgenossen in der Perleberger in Moabit zeigt, unweit der gleichnamigen Justizvollzugsanstalt. Nichts gegen Ratten – im Gegenteil. Sind kluge Tiere, klüger als mancher Mensch, dazu sehr reinlich. Über die Reinlichkeit der Ratte wird übrigens gerade am Bahnhof Zoo informiert.

Schwarzer Freitag

Für den Obdachlosen, der bis gestern noch in obiger ruhigen Ecke (links vor der Tür) im U-Bahnhof Frankfurter Tor im Friedrichshain wohnte, war heute definitiv ein Schwarzer Freitag.

In den Weddinger Hauseingang darf er sich „zur unserer Aller sicherheit“ nicht (umziehen) „einnisten“. (Wedding ist gerade total angesagt – angesagter als Friedrichshain.)

So dass er am Ende auf der Kreuzberger Wiener Straße landete, die derzeit eher schlecht beheizt ist. (In Kreuzberg gibt es die meisten kaputten Menschen – nicht nur auf der Straße.)

Nach Merz das Chaos

Aktuelle Werbung in Berlin

Gerade erfahre ich vom öffentlich/rechtlichen Info-Radio, dass, wenn Kanzler Merz fällt, das Chaos ausbrechen würde. Laut Eigenwerbung liebt der mit Zwangsgebühren finanzierte Radiosender das Warum. Warum nach Merz das Chaos ausbrechen sollte, bleibt unklar, ist also eine Theorie. Eine Theorie, die Angst machen soll. Denen, die bereits jetzt im Chaos leben, kann man keine mehr Angst machen. Für sie ist das Chaos keine Theorie, schon gar keine Verschwörungstheorie, sondern Realität. Und von ihnen gibt es mit jedem Tag mehr. Zumindest für den, der den anderen Blick wagt. Ob das auch für die Neue Zürcher Zeitung zutrifft, entzieht sich meiner Kenntnis. Was ich weiß, ist, dass die Neue Zürcher gerade mit Theorien ohne Verschwörung wirbt – immerhin.

Werbung verstehen

Werbung für ein Problem, das es (noch) nicht gibt, in den Berliner Öffentlichen

Diese Werbung einer von der Regierung finanzierten Nichtregierungsorganisation, die an dieser Stelle nicht näher genannt werden soll, für ein Problem, das es (noch) nicht gibt, findet sich seit einigen Tagen flächendeckend in den Öffentlichen. Als jemand, der in letzter Zeit viel und oft mit den Öffentlichen unterwegs ist, kann ich das dazu sagen: Menschen, die in einem Buch lesen, sind dort nur sehr selten anzutreffen. Dass sich jemand dafür interessieren würde, in welcher Sprache dieses Buches geschrieben ist, kann ich ausschließen. Die allermeisten sind mit sich selbst beschäftigt, womit sie auch genug zu tun haben, und vielleicht noch mit ihrem Smartphone, weswegen sie auch die vielen Obdachlosen und Bettler, die immer zahlreicher in den Öffentlichen unterwegs sind, gar nicht mehr wahrnehmen. Beleidigungen, das soll nicht verschwiegen werden, nehme ich meist von migrantischen Männern wahr, allzuoft in Richtung von Frauen. So gesehen kann ich nur empfehlen, obige Werbung für ein Problem, das es (noch) nicht gibt, bulgarisch zu verstehen. Also davon auszugehen, dass genau das Gegenteil der Wahrheit entspricht.