Hurra, endlich neue Raketen

Hurra, endlich werden wieder neue US-Marschflugkörper in Deutschland stationiert. Das wurde auch höchste Zeit, denn die letzte Stationierung liegt über 40 Jahre zurück. Damals sind viele Menschen dagegen auf die Straße gegangen, aber das ist so Achtziger. Heute retten sie lieber mit einer Tüte Chips auf der Couch liegend und Nachrichten in einfachem Deutsch hörend die Welt. Demnächst werden auch sie, so wie mein Nachbar und ich in Bulgarien, im Luftschutzkeller sitzen. Immerhin, der Buchhandel hat schon reagiert. Auch im Keller bleibt der Buchpreis stabil.

Ich als Esel

Meine Zeit in Bulgarien habe ich diesmal genutzt, um einen kleinen Film über meine Idee zu machen, in den Schluchten des Balkans den ersten Rückzugsort für Autoren zu schaffen, an dem es auch Esel gibt. Rückzugsorte, auf englisch Retreats, gibt es schon viele, auch für Schriftsteller. Ein Retreat für Autoren mit Eseln wäre der erste überhaupt. Auf die Idee mit den Eseln bin ich gekommen, weil ich eine Wanderung mit einem Eseln quer durch Bulgarien gemacht habe. Vom Berg Kom zum Kap Emona am Schwarzen Meer. 750 Kilometer in 40 Tagen, in denen ich viele liebe und hilfreiche Menschen kennengelernt habe. Das ist sowieso das wichtigste. Menschen, die einem helfen, zu denen man eine Beziehung aufbaut. An erster hat Stelle hatte ich aber eine Beziehung zu meinem Esel. Die Beziehung zwischen meiner Eselin und mir war die eines alten Ehepaares – eines Eselpaares. Viel habe ich von meiner Eselin gelernt. Gefunden habe ich sie in meinem Dorf. Den Filmemacher des obigen Filmes habe ich in Berlin gefunden. Es ist mein Freund Holger Groß, der mich schon mehrmals in Bulgarien besucht hat, und mit dem ich auch schon zu einer Esel-Ralley war, der so genannten Bio-Ralley, die es heute leider nicht mehr gibt. Stattgefunden hat sie in der Stadt Gurkowo in Zentral-Bulgarien, durch die ich mit meiner Eselin gezogen war, und wo uns ein lieber Esel-Verrückter versorgt und beherbergt hat. Auch wenn es die Esel-Ralley heute nicht mehr gibt, so gibt es bis heute in Gurkowo ein Esel-Museum. Auch so eine verrückte Geschichte, auf die vermutlich nur Bulgaren kommen können. Ganz genauso wie die Idee eines Rückzugsortes für Autoren, an dem es auch Esel gibt, meinem “Donkey Sanctuary & Writers Retreat”.

Willkommen im Potemkinschen Dorf

Pünktlich zum Compact-Verbot bin ich zurück im Potemkinschen Dorf. Worauf man dort stolz ist, mich willkommen zu heißen, ist unklar. Auf die Fahrstuhlmusik beim Warten auf’s Gepäck, das fast eine Stunde auf sich warten lässt? Die Balkanisierung Berlins hat erneut an Fahrt aufgenommen. Passend dazu: Ursula von der Leyen will sich heute wieder wählen lassen, nachdem sie gestern den Covid-Impfstoff-Prozess verloren hat. Aber Korruption gibt’s natürlich nur auf dem Balkan – schon klar. Die Cafés und Restaurants bei mir im Friedrichshainer Kiez sind nochmal voller als gehabt. Die Leute spüren, dass etwas in der Luft liegt. Entweder Krieg oder ein neuer Virus. Vorher will man’s nochmal krachen lassen. Kinder, wollt ihr ewig Party machen? Zu hause immer noch die Baustelle gegenüber. Eingeborene sitzen auf ihren Balkonen, unter ihnen wird am Dach gearbeitet. Auch die Verblödung der Berliner ist weiter voran geschritten. Zu hause packe ich meine Sachen – für den Flohmarkt. Darf ich das Compact-Magazin noch anbieten. Auf Ebay soll es schon verboten sein. Aber können die Leute denn noch zwischen Spiegel und Compact unterscheiden. Der Typ in der S-Bahn, der auf der Fahrt vom Flughafen in die Stadt mit der Kontolleurin streitet, ist mit Sicherheit zu stumpf dazu. Dass er den falschen Fahrschein hat, liege daran, dass er so lange aufs Gepäck warten musste, weswegen er keine Zeit hatte, am Automaten den richtigen Fahrschein zu kaufen. Außerdem komme er aus dem Urlaub und sei völlig erschöpft. Das müsse die Frau doch verstehen. Auf keinen Fall werde er noch etwas dazu bezahlen. Das stehe fest. Als ich nicht mehr an mich halten kann, bekomme ich Lachverbot. Es liegt etwas in der Luft. Die Leute sind aggressiv, kurz vorm Explodieren. Die Kontolleurin lässt von ihm ab. Der Mimi-Mann ist nicht alleine, hat seinen Partner dabei. Mimi-Männer müssten verboten werden. Nicht irgendwelche Magazine. Dass ich das nochmal erleben muss. Nach dem Sputnik- und dem Russia-Today-Verbot, nun Compact. Versteht die Innenministerin ihr eigenes Verbot, das nicht das Magazin, sondern den Verein betrifft, der es herausgibt. Vermutlich muss sie es als Nachricht in einfacher Sprachen hören, um es zu verstehen. Frau Faeser, nicht Compact sondern sie gehören verboten. Eine Zensur findet nicht statt. Steht irgendwo im Grundgesetz. Kennt das noch jemand? Weiß noch jemand, was gemeint ist? Da lob ich mir den Balkan. Letztes Statement im “Barchen” in meinem Dorf: Der militärisch-indutrielle Komplex kann nicht zulassen, dass Trump den Krieg beendet. Orban schon gar nicht. Der soll boykottiert und von der Leyen gewählt werden. Willkommen in der Zentrale des Potemkinsches Dorfes Deutschland, wo alles nur noch Schein ist. Von Stolz keine Spur. Ich schäme mich.

Kantinenessen

Je größer die Stadt, desto mehr Kantinen gibt es. In meinem Dorf natürlich nicht, da gibt es keine. Aber in Sofia sind Kantinen sehr verbreitet. Obige in der Ljuben Karavelov Straße ist immer gut besucht. Viele Alte holen sich hier ihr Mittagessen, aber auch Polizisten. Die Verpackung zum Mitnehmen kostet 30 Stotinki (15 Cent). Die teuersten Gerichte (Schweinefleisch mit Kartoffeln und Hühnchen mit Reis) schlagen mit fünf Lewa und 50 Stotinki (2,80 €) zu Buche. Suppen gibt es ab zwei Lewa und 50 Cent (1,30 €). Bulgarisches Mousaka, es unterscheidet sich vom griechischen, dass er mit Kartoffeln anstatt mit Auberginen ist, kostet fünf Lewa und 20 Stotinki (2,60 €) und ein Schweinesteak vom Rost vier Lewa und 50 Stotinki (2,30 €). Gestern in der Ljuben Karavelov Straße in Sofia gab es eine Schlange vor der Kantine, die nur Mittags geöffnet hat. Die Speisen sind gut, manchmal fehlt etwas Salz, was auch gut ist – für den Blutdruck. Bin ich in Sofia, esse auch ich gerne in einer Kantine. Dabei gehört die in der Ljuben Karavelov Straße zu meinen Favoriten. Gestern habe ich nur obiges Foto gemacht. Es war einfach zu heiß für ein Schweinesteak vom Rost. Was gepasst hätte, wäre Tarator, eine kalte Joghurt-Gurken-Suppe für zwei Lewa und 50 Cent (1,30 €). Aber die Schlange war wirklich lang gestern vor der Kantine in der Ljuben Karavelov Straße.

Im Keller

Gestern saß ich bei meinem Nachbarn im Keller, der immer mehr einem Luftschutzkeller gleicht. Mein Nachbar hatte sich neulich nochmal Holz kommen lassen, obwohl sein Holzlager noch prall gefüllt ist. Im Ofen seines Luftschutzkellers bietet sich aktuell obiges Bild. Manchmal sind Bulgaren deutscher als Deutsche. Mein Nachbar ist ein Beispiel dafür. Dass wir im Keller bei einem Glas kaltem Wasser mit Eis saßen, lag nicht daran, dass draußen der Ernstfall ausgebrochen ist, sondern an der gerade herrschenden Hitze in den Schluchten des Balkans. Mein Nachbar berichtete mir davon, dass er eine mobile Klimaanlage für seinen Luftschutzkeller im Internet bestellt hat. Ich erzähle ihm davon, dass ich gestern auf dem Flohmarkt in Montana Gasmasken gesehen habe. Sein Interesse daran hielt sich zugegeben in Grenzen, was aber daran liegt, dass mein Nachbar kein Flohmarkttyp ist. Bei ihm muss es immer alles neu sein. So wie beim Deutschen. Ich bin mir sicher, er hat nach meinem Besuch im Internet nachgesehen, was neue Gasmasken kosten.

Nachdem ich mir neulich einen Stahlhelm auf dem Flohmarkt besorgt habe, konnte ich nun bei den Gasmasken nicht widerstehen. Passend dazu dieses Handbuch-Fundstück aus der Heimat:

Nochmal Fussball Europameisterschaft

Gestern ging sie nun endlich zu Ende, die Fussball Europameisterschaft in der Heimat, und zwar mit dem Endspiel in Berlin. Während die Ränge des Olympiastadions gut gefüllt waren, herrschte hier in Bulgarien, genauer Downtown von meinem Dorf, gähnende Leere. Ich habe alle Dorfbewohner gefragt, aber niemanden finden können, der sich das Endspiel ansieht. Einer immerhin gab an, vor 30 Jahren einmal Fussball geschaut zu haben. Damals hatte Bulgarien Deutschland aus der Meisterschaft gekickt. Er meinte, das wäre das erste und einzige Mal gewesen, dass man in Bulgarien Fussball geschaut habe. Gestern saß ich nun wieder vorm “Barchen” meines Bürgermeisters, das mal wieder geschlossen hatte. Aus unerfindlichen Gründen hatte mein Bürgermeister in seinem “Barchen” den Fernseher laufen lassen, und zwar den Sender, der das Endspiel übertrug. Gut, ich hätte meinen Bürgermeister anrufen und ihn bitten können, mir den Schlüssel von seinem “Barchen” vorbeizubringen. Das hätte der sicherlich gemacht. Aber ich wollte ihn nicht stören, denn er hatte die halbe Nacht den Ultra Marathon vorbereitet: 50 km, einmal den Berg hoch und wieder zurück, insgesamt über 2000 m Höhenunterschied. Der Sieger, der mit einer Spitzenzeit von 4 h und 10 min durchs Ziel kam, nannte den Lauf “brutal”. Mein Bürgermeister, dessen Internet ich vorm “Barchen” sitzend nutzte, war zwar selbst nicht mitgelaufen, trotzdem wollte ich ihn nicht stören, schon gar nicht wegen so etwas wie Fussball. Nun war es aber so, dass der Fernseher, den man vorm “Barchen” sitzend zwar nicht sehen, aber ganz gut hören konnte, der Übertragung auf meinem Computer um eine Minute voraus war. Also praktisch dasselbe in Grün, wenn ich immer sage, dass Bulgarien Deutschland in der Zeit voraus ist. Hier ist es sogar eine Stunde. Zum Glück bin ich kein Fussball Fan. Für den wäre dieser Situation sicherlich unerträglich gewesen, immer schon vorher zu wissen, wann das nächste Tor fällt. Für mich war es einfach nur eine neue Erfahrung. Wobei, so neu war sie nun auch wieder nicht.

Neulich im Grand Hotel Sofia

Neulich war ich für eine Nacht im Grand Hotel Sofia. Ich will jetzt nicht so viel darüber schreiben, wie es dazu kam. So viel möchte ich verraten: Ich war unter anderem als Fahrer und Ortskundiger engagiert, was bedeutet, dass nicht ich die Zeche bezahlt habe. Am Anfang war ich skeptisch, wie das wohl werden wird. Ich musste an meinen letzten Besuch in der bulgarischen Hauptstadt denken, wo ich mich wie Crocodile Dundee gefühlt habe. Zufälligerweise habe ich damals im zum Grand Hotel Sofia gehörigen Café ein Kännchen Filterkaffee getrunken, was grauenhaft war. Ich hatte mich für das Kännchen entschieden, weil es mit sechs Lewa (drei Euro) ein Lewa preiswerter war als eine Tasse Tee. Das Café habe ich logischerweise gemieden, aber das vom Grand Hotel Sofia empfohlene bulgarische Spezialitäten-Restaurant war genauso grottig wie das Kännchen Filterkaffee. Alles andere war aber ziemlich in Ordnung. Ich muss dazu sagen, dass ich es nicht gewöhnt bin, dass man meine Wünsche erfüllt, schon gar nicht, dass man sie mir von den Lippen abliest. Ich kann aber auch sagen, dass ich gar keine Wünsche hatte, außer den, dass ich meine Ruhe haben wollte, und dass ich ansonsten freundlich und zuvorkommend behandelt werde. Und das wurde ich. Nicht unerwähnt lassen möchte ich den Ausblick von unserem Zimmer auf einen wunderschönen Park mit toller Springbrunnenanlage im Herzen Sofias, im Hintergrund die Volksversammlung, der Sitz des Präsidenten und der Regierung, auch wenn Bulgarien im Moment gar keine hat, und das Nationaltheater “Ivan Vasov”. Ich schreibe das alles jetzt nicht, um mich wichtig zu machen. Ich schreibe das, weil ich eine Vorstellung davon bekam, warum Menschen wie Baerbock, Habeck und Scholz an ihren Ämtern kleben, obwohl sie mit ihnen offensichtlich schwer überfordert sind. Es ist, davon bin ich nach nur einer Nacht im Grand Hotel Sofia noch fester überzeugt, als ich es zuvor schon war, der damit verbundene Luxus. Ich sage das, auch wenn mir nicht rund um die Uhr ein Friseur und auch keine Maskenbildnerin zur Verfügung stand, vom Staatsflieger ganz abgesehen. Ich war ja sowieso mit dem Auto da. Alleine für das Auto, so viel möchte ich dann dann noch verraten, kostete die Übernachtung in der Tiefgarage vom Grand Hotel Sofia gleich mal 30 Euro. Normalerweise bezahle ich so viel für eine Übernachtung – zu zweit.

Nur zu Besuch

Wenn man im Wald lebt, so wie ich, realisiert man rasch, dass man nur zu Besuch ist. Zu Besuch auf der Erde, aber vor allem zu Besuch in der Natur, die man sich teilt, mit allem was da so kreucht und fleucht. Automatisch wird man zum Ornithologen, Pflanzenkundler und Fährtenleser – zumindest geht es mir so. Auf obige Fährte bin ich neulich auf meiner Wanderung zum nahe gelegenen Kloster gestoßen, das “Schlucht” heißt, und das darüber hinaus ein Frauenkloster ist, in dem der Chef ein Mann mit der Stimme eines Engels ist. Letzten Sonntag war ich zum Gottesdienst im Kloster und habe ihn gehört. Wahnsinn! Aber zurück zu obiger Fährte, auf die ich kurz vor dem Schluchten-Kloster (Клисурски манастир) stieß. Was könnte es sein? Wölfe gibt es in meiner Schlucht nicht, höchstens Schakale, aber die sind kleiner, ebenso Füchse. Es kann nur der Karakatschan gewesen sein, der zum Kloster gehört. Mein Bürgermeister schwört auf den deutschen Schäferhund, den er auch züchtet. Aber es gibt auch einen bulgarischen Schäferhund, den Karakatschan. Das Kloster hat mehrere. Morgen wandere ich wieder hin, um sie zu sehen und der Engelstimme zu lauschen.

Auf dem roten Teppich

Neulich war ich im bulgarischen Parlament, um Kostadin Kostadinow zu interviewen. Kostadinow ist Chef der Partei Wiedergeburt, auf bulgarisch Wasraschdane (Възраждане), die man am ehesten mit der Alternative für Deutschland vergleichen kann. Der Vergleich hinkt aus mehreren Gründen. Allen voran deswegen, weil die Partei Wiedergeburt in Bulgarien wie jede andere Partei behandelt wird, im Gegensatz zur AfD in der Heimat. Wird die Partei Wiedergeburt in Deutschland erwähnt, dann darf der Zusatz “nationalistisch” wenn nicht gar “ultranationalistisch” nicht fehlen. Zuschreibungen, die in Bulgarien gänzlich fehlen. Auch wird der Begriff Wiedergeburt nicht erklärt, der in Bulgarien eine ähnliche Bedeutung hat wie in Westeuropa der Begriff Renaissance. Das Wort Renaissance kommt aus dem Französischen und bedeutet auch Wiedergeburt. Gemeint ist hier eine Epoche, in der Ideen und Werte der Antike in Europa wieder aufgegriffen wurden. Die Menschen lasen wieder Bücher der antiken Griechen und verinnerlichten ihre Ideen. In Bulgarien ist mit dem Wort Wasraschdane (Възраждане) die nationale Wiedergeburt gemeint, also die Zeit rund um die Befreiung vom Osmanischen Reich Ende des 19. Jahrhunderts. Genauso wie in Bulgarien, so gibt es aktuell auch in Frankreich eine Partei Wiedergeburt. Aber nicht nur das. Emmanuel Macron ist sogar ihr Ehren­vorsitzender. So wie als Taxifahrer spreche ich auch als Journalist mit allen und jedem. Ganz egal, ob sein Name Macron oder Kostadinow ist, und selbst wenn seine Partei Renaissance, Wiedergeburt oder Wasraschdane (Възраждане) heißt. Bei Macron habe ich noch nicht angefragt, aber der Termin für das Interview mit Kostadinow war ganz einfach zu machen. Am Freitag sprach ich ihn in dem kleinen Park neben dem Parlament an, am Mittwoch drauf war ich bei ihm im Parlament zum Interview. Erst wollte man mich nicht rein lassen, weil ich Sandaletten trug. Sandaletten machen sich nicht gut auf dem roten Teppich, der überall im Parlament ausgelegt ist. Nach dem Interview fand ich meine Besucher-Karte nicht mehr, um wieder aus dem Parlament herauszukommen. Als ich bei meiner Suche den kompletten Inhalt meines Rucksack auf den roten Teppich ausschüttete, kam auch eine Rolle Toilettenpapier zum Vorschein. Das weiße Papier machte sich gut auf dem roten Teppich. Die Besucher-Karte habe ich trotzdem nicht gefunden – bis heute nicht. Toilettenpapier immer mit sich zu führen, kann ich jedem Bulgarien-Besucher nur empfehlen, auch wenn er nicht auf den roten Teppich will.

Das Geheimnis des Sauerteigbrotes

Viele Videos habe ich gesehen und Bücher gelesen, die sich mit dem Sauerteig und insbesondere mit der Herstellung des so genannten Anstellguts, vielleicht besser Starter, beschäftigen. Es ist keine Übertreibung, in diesem Zusammenhang von einem Studium zu sprechen. Obiges Sauerteigbrot ist das siebente, das ich gemacht habe. Es ist das beste, das ich bisher hier in den Schluchten des Balkans in meinem alten Ofen aus der Türkenzeit gebacken habe. Dass es mein bestes geworden ist, liegt meiner bescheidenen Meinung nach daran, dass ich etwas Joghurt an den Teig gemacht habe. Ein Geheimnis eines gelungenen Sauerteigbrotes, das ich gerne verraten möchte. Wichtig dabei ist, dass es bulgarischer Joghurt mit dem Lactobacillus Bulgaricus ist, so denke ich. Man muss aber auch warnen vor dem Lactobacillus Bulgaricus. Einmal mit ihm infiziert, kommt man nur sehr schwer wieder von ihm los. Ich sage das auch aus eigener Erfahrung.

PS: Es sollte meiner Meinung nach unbedingt der Lactobacillus Bulgaricus sein, weil dieser den Joghurt (auf bulgarisch “Saure Milch”) sauer macht. Nicht umsonst heißt es Sauerteigbrot.