Leben in Zeiten von Corona – Heute: „Stilvolles Verarmen“

 

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Auch das Verarmen will gelernt sein, das macht man nicht einfach so. Mir helfen dabei die vielen Jahre, die ich auf der Straße verbracht habe, wo ich zwar nicht reich an Geld, dafür aber reich an Erfahrungen geworden bin, was viel wichtiger ist, und weswegen ich die Straße auch als meine Universität bezeichne. Es ist nicht ganz das, was obiger Ratgeber empfiehlt, und zwar der Gewinn von Lebensqualität durch Verzicht. Der Verzicht ist für mich nur das Mittel zum Zweck, sozusagen der Weg, aber nicht das Ziel, weswegen ich das Buch auch loswerden will, auch weil es vom ehemaligen Nachrichtenmagazin empfohlen wird, aber nicht nur. Nicht alle Spiegel-Bestseller sind Schrott, aber doch die meisten. Den Zustand des Taschenbuches muss ich entschuldigen, aber die wenigsten Bücher, die die Straße anbietet, sind wie neu. Dafür hält die Straße gerade jetzt zum Monatsende vor Ostern für den Offenen und Mutigen so einiges bereit.         Also sprach TaxiBerlin, kannste glauben.

Foto&Text TaxiBerlin

Leben in Zeiten von Corona – Heute: Die Maskerade geht weiter

 

„Die Welt der Maskerade“, Oranienburger Straße
früher Mitte / heute Neue Mitte

Zu jeder Maskerade gehört, dass irgendwann die Masken fallen, soll nicht das ganze Leben zur Maskerade werden. Gestern hat Angela Merkel, unsere Große Führerin, bei Anne Will ihre Maske fallen gelassen, wenn auch nur für einen Moment. Wir erinnern uns, vorvorgestern hat Angela Merkel uns um Verzeihung gebeten, weil einzig und alleine sie, und nicht die Ministerpräsidenten, mit denen sie die ganze Nacht zusammen gesessen die Beschlüsse beschlossen hatte, die Fehler gemacht hätte, für die sie sich entschuldigte. Die Medien, die für einen Moment orientierungslos waren, weil unsere Große Führerin, der sie seit Jahren hinterherlaufen, orientierungslos schien, überlegten bereits, ob Angela Merkel keinen Plan hätte. Viele Ministerpräsidenten sind unserer Großen Führerin hier noch hinterhergelaufen und entschuldigten sich auch, obwohl unsere Große Führerin zuvor gesagt hatte, dass einzig alleine sie Fehler gemacht hätte. Unsere Große Mitläuferin Verzeihung Führerin hatte natürlich einen Plan, auch wenn diesen weder die Medien noch die Ministerpräsidenten kannten, sonst wäre sie nicht die Große Führerin. Der Plan unserer Großen Führerin besteht nun darin, den Ministerpräsidenten, die wie gesagt keinen Fehler gemacht hatten, weil den hatte ja einzig uns alleine unsere Große Führerin gemacht, ein Ultimatum zu stellen. Wenn die Ministerpräsidenten, die wie gesagt völlig unschuldig an dem Kotau also dem Kniefall der Großen Führerin sind, nicht so wollen würden, wie unsere Große Führerin will, dann werden andere Saiten aufgezogen. Dann will unsere Große Führerin wieder mit dem Bund regieren, weil sie dort noch eine Mehrheit vermutet, wir sind schließlich eine Demokratie. Ob dies wirklich so ist, dass das Parlament hinter unserer Großen Führerin steht, das weiß ich natürlich auch nicht, dazu müsste unsere Große Führerin die Vertrauensfrage stellen, was sie aber nicht macht. Alleine die Idee ist schon abwegig. Große Führer und auch Führerinnen haben noch nie die Vertrauensfrage gestellt, denn sonst wären sie keine Großen Führer und auch keine Großen Führerinnen. Nach dieser klaren Ansage in der Sendung von Anne Will, zu der nur die Große Führerin eingeladen war, auch das ein völlig normaler Vorgang, setzte unsere Große Führerin ihre Maske wieder auf. Die Maskerade geht also weiter, und deswegen setz auch du deine Maske wieder auf und mach schon mal einen Termin zum Testen, um die demnächst vorgeschriebenen FFP-2 Maulkörbe Verzeihung Masken kaufen zu können.      Also sprach TaxiBerlin, kannste glauben.

Foto&Text TaxiBerlin

Leben in Zeiten von Corona – Heute: Einer der vielen Vorteile von Corona

 

Voigtstraße zwischen Rigaer und Schreiner
früher Friedrichshain / heute Friedrichshain-Kreuzberg

Seit ich ein Trockener Taxifahrer bin, dem man nicht nur sein bisheriges Leben geraubt hat, sondern auch noch die Fahrgäste, die die Basis meines alten Lebens waren, also seit mehr als einem Jahr, gebe ich kaum noch Geld aus, was ich als ein ganz großes Geschenk empfinde, denn das wissen die wenigsten: Ich bin, besser: war, kaufsüchtig. Seit ich nichts mehr kaufe, nichts mehr kaufen kann, finde ich alles auf der Straße, vorzugsweise Bücher, die ich hier in meinem Bauchladen anbiete. Ich habe auch schon vor Corona vieles auf der Straße gefunden, so ist es nicht, aber auch viel Kohle auf Flohmärkten und für Frauen ausgegeben, so wie Grönemeyer es schon vor vielen Jahren besungen hatte: „Männer kaufen Frauen“. – Damit ist nun seit einem Jahr Schluss, obwohl mir seit einiger Zeit ständig Geld angeboten wird. Nahezu täglich erhalte ich Anrufe, erreichen mich mails, um mir Geld aufzuschwatzen, so als ob mein Kontostand im Internet stehen würde, was er ja auch tut, schließlich mache ich Online-Banking. Da ich aus Erfahrung weiß, dass man, wenn man sich Geld borgt, zum Sklaven seiner Gläubiger wird, lasse ich diesmal die Finger vom geborgten Geld. So weit, so gut. Wie es aussieht, werde ich aber bald auch nichts mehr auf der Straße finden, weil die Straßen geschlossen werden sollen, was den Vorteil hätte, dass ich dann endlich und definitiv weg wäre von der Straße. Auch dafür bin ich Corona jetzt schon mal dankbar. So eine Ausgangssperre lässt einen gerne das ein oder andere Pfund ansetzen, weswegen ich dem Hausarrest bisher eher kritisch gegenüberstand. Das ist gerade dabei sich zu ändern, und zwar seit heute morgen, als ich erfuhr, dass dicke Menschen seltener entführt werden. Keine Ahnung, ob das jetzt wissenschaftlich bewiesen ist, aber da es sowieso nur noch die eine Wissenschaft gibt, wird das wohl so sein. Ich verlasse mich jetzt einfach mal drauf. Was auf jeden Fall stimmt, ist, dass Entführungen in manchen Regionen sogar Europas regelrecht Geschäftsmodelle sind, beispielsweise auf dem Balkan. Und diesem Geschäftsmodell wird mit Parolen wie: „Je mehr du wiegst, desto schwerer kannst du entführt werden!“ (das Copyright liegt vermutlich bei Karl Lauterbach, DEM einzigen Gesundheitsexperten, den wir haben) gerade schon mal prophylaktisch sozusagen das Wasser abgegraben, und das finde ich gut. Zu meiner eigenen Sicherheit werde ich ab sofort proaktiv sozusagen meine Gewichtszunahme auch auf dieser Seite dokumentieren, einfach damit ich zumindest was potenzielle Entführungen angeht, keine nervigen Anrufe und auch keine mails bekomme. (Im Moment bin ich eher untergewichtig, weswegen ich diesen Teil heute weglasse.) Gerade ich frage mich, ob ich mich nicht selbst entführen könnte, um mein Finanzproblem zu lösen, und damit die nervigen Anrufe der Geldverleiher aufhören. Eigentlich keine schlechte Idee, zwei Fliegen oder gar drei mit einer klappen zu schlagen. Nur, wer würde mich freikaufen, wenn ich mich selbst entführe – du vielleicht?     Also sprach TaxiBerlin, kannste glauben.

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Leben in Zeiten von Corona – Heute: Der Inspektor Columbo unter den Journalisten

 

Nicht nur das Öffentlich/Rechtliche Info-Radio liebt das „Warum?“, auch ich habe meine Fahrgäste, als es sie noch gab, nach dem „Warum?“ gefragt, nachdem sie mir ihr Fahrziel genannt hatten. Inspiriert dazu hat mich Inspektor Columbo, alias Peter Falk, der immer auch noch eine Frage hatte, und genauso geht es Boris Reitschuster, der bis heute mutig die Berliner Bundespressekonferenz besucht und scheinbar als einziger immer noch eine Frage hat, weswegen er von denen, die nie eine haben, bereits angefeindet wurde, wahrscheinlich aus Neid, aber das ist schon wieder ein anderes Thema. Die aktuelle Frage, die auch ich mir schon seit Wochen stelle, ist die nach der Anzahl der Intensivbetten in unserem schönen Land, in dem wir gut und gerne leben. Die hat nämlich seit September um fast 20 Prozent abgenommen, und zwar von 31.000 auf jetzt 24.000, und das ist in der schlimmsten Pandemie, in der es um Leben und Tod geht, weswegen jetzt schon nächtliche Ausgangssperren beschlossen worden. Warum das so ist, das wusste der Herr Ewald vom Bundesgesundheitsministerium auch nicht. Auf Nachfrage vom Inspektor Columbo unter den Journalisten, Boris Reitschuster, bestätigte der Herr vom Gesundheitsministerium, dass er keine Meinung dazu habe (13:00). „Menschen ohne Rückgrat haben wir schon genug!“ (1:50)  –   Also sprach TaxiBerlin, kannste glauben.
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Text TaxiBerlin

Leben in Zeiten von Corona – Heute: Phantomschmerz & Ausgangssperre

Hast du überhaupt Sex gehabt?
Als Trockener Taxifahrer, der seit nunmehr mehr als einem Jahr auf dem Trockenen sitzt, besuche ich immer noch meine früheren Tatorte, man nennt dieses Phänomen auch Phantomschmerz, also die Straßen und Plätze Berlins, und da insbesondere die Taxihalteplätze, wo auch ich mich ein halbes Leben lang bereitgehalten und auf Fahrgäste gewartet habe. Beispielsweise in der Blissestraße Ecke Berliner in Wilmersdorf, wo mittels Werbung auf sexuell übertragbare Krankheiten hingewiesen wird, und dass unser Gesundheitsminister sich auch darum kümmern würde, wie er sich bisher um Corona gekümmert hat. Profitiert hat er an Corona nicht, das haben immer nur andere. Keine Ahnung, ob man und natürlich auch frau an Tests für sexuell übertragbare Infektionen überhaupt Geld verdienen kann. Was den Sex angeht, sollte er denn überhaupt noch stattfinden, schlage ich eine nächtliche Ausgangssperre vor, denn Sex findet vorzugsweise Nachts statt, falls die Menschen wie gesagt nach mehr als einem Jahr Angst- und Panikmache überhaupt noch Bock auf Sex haben. Was zu beweisen wäre – am besten vor Einführung der Ausgangssperre.        Also sprach TaxiBerlin, kannste glauben.

 

Blisse Ecke Berliner
früher Wilmersdorf / heute Charlottenburg-Wilmersdorf

Fotos&Text TaxiBerlin

Leben in Zeiten von Corona – Heute: Das Korruptionsregister

Lieber Lobbyist, bitte hier ins Register eintragen

Das wollte ich schon lange vorschlagen, dass sich alle Korrupte endlich mal in ein Register eintragen. Auf dem Balkan funktioniert das schon lange. Da sind alle Mafioten als Mafioten bekannt. Die sind sogar so bekannt, dass man dort gar kein Register für sie braucht. Stelle mir gerade bildlich vor, wie ein Lobbyist, der einen Politiker bestechen will, sich hier vorher in ein öffentliches Register einträgt. Der Balkan ist da, wenn du so willst, uns mal wieder voraus. Das ist keine Überraschung, zumindest für Eingeweihte. Denn ist es bei, um nur ein Beispiel zu machen, um sieben Uhr, dann ist auf dem Balkan bereits um acht. Mafioten, um auch dies noch zu klären, ist nur ein anderer Begriff für Lobbyisten. Das sind aber nur marginale, sprachliche Unterschiede, wie beispielsweise auch, dass Demokratie auf dem Balkan generell mit Anführungszeichen versehen wird, also „Demokratie“.              Also sprach TaxiBerlin, kannste glauben.

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