Heute ist Sonntag und damit wieder Flohmarkt. Im Gegensatz zu Bulgarien, wo immer montags Flohmarkt ist. Hierzulande ist man gut beraten, seinen Stand an einem Geldautomaten zu positionieren. Deswegen habe ich meinen Stand schon gestern aufgebaut. Denn auch auf den hiesigen Flohmärkten wird immer öfter bargeldlos bezahlt. Auch das ist in Bulgarien anders.
Unter der Brücke, Red Hot Chili Peppers hat einen ganzen Song darüber gemacht, lebt es sich ganz angenehm. Man hat ein Dach über dem Kopf, vielleicht das wichtigste. Man hat die Öffentlichen vor der Tür und die Öffentlichkeit im Wohnzimmer. Also Menschen, die an einem vorbei flanieren. Manch eine rennt auch wie obige Joggerin im grünen Kostüm und mit Kopfhörern auf dem Kopf.
Smartphone Zombies
Sagte ich früher immer “Endlich normale Leute!”, wenn ich aus den USA zurück kam, wo man im öffentlichen Raum keinen Alkohol trinken darf, angesichts der zahlreichen Biertrinkenden Menschen in der Berliner Ring-Bahn (die Smartphonesucht gab es damals zwar schon, war aber weit weniger ausgeprägt), sage ich es heute nur noch, wenn ich die Meetings der Anonymen Alkoholiker besuche. Denn nichtstoffliche Drogen, zu denen Internet und Smartphone gehören, sind weit schwerer zu entziehen als stoffliche Drogen wie Alkohol, Marihuana und Heroin.
Titel eines aktuellen Theaterstücks in der Bundeshauptstadt und auch Motto der uns Regierenden.
Lange war nichts mehr von “Follow the Science!” zu hören. Könnte es vielleicht daran liegen?
So sieht es aus, wenn das einzige gesetzliche Zahlungsmittel, in Deutschland sind das Euro-Münzen und Scheine, für die eine Annahmepflicht gilt, einfach nicht mehr angenommen werden. Wozu braucht es Gesetze, wenn jeder macht, was er will? Das kenne ich eigentlich nur vom Balkan. So gesehen ist die Verweigerung der Annahme von Bargeld trotz gesetzlicher Annahmepflicht nur ein weiteres Puzzleteil in der seit Jahren fortschreitenden Balkanisierung Berlins.
Muss man bei mir linksgrünen politischkorrekten woken Friedrichshain überlegen, was man denkt, und vor allem was man sagt, sieht es andernorts ganz anders aus. Die Rede ist von der Provinz, und zwar von der Ostdeutschen, ganz genau von Sachsen-Anhalt. Obige Aufnahme entstand in einer Kleinstadt, die ungenannt bleiben soll. Ebenso der Rechtsanwalt, dessen Fenster zu sehen ist. Fotografiert hat es ein Freund, der auch lieber anonym bleiben möchte. So viel kann ich verraten: Der Freund kommt aus dem Westen und meint, dass unsere einzige Hoffnung der Osten ist.