Lese gerade im ehemaligen Nachrichtenmagazin aus Hamburg, dass Deutschland unterwandert sein soll wie ein löchriger Schweizer Käse, und zwar von Putin. Zum Glück bin ich nicht in Deutschland, wo mittlerweile alle mittels russischer Menthol-Zigaretten betäubt zu sein scheinen, sondern weit weg in den Schluchten des Balkans, wo das Leben seinen normalen, fast könnte man sagen „seinen sozialistischen Gang“ geht, wenn es nicht das Internet und damit die Verbindung nach Deutschland geben würde, das sich immer mehr zu einem Tollhaus verwandelt, wo der Spiegel allen Ernstes fragt: „Wie gut kennen Sie Ihre Nachbarn?“. Früher hieß die angebliche feindliche Unterwanderung einfach nur „Feind hört mit!“ und betraf vor allem das stille Örtchen, also die öffentlichen Toiletten. Die gibt es zwar auch in Bulgarien, theoretisch zumindest, aber in ihnen kann kein Feind mithören. Vielleicht ist das der Grund, dass Bulgarien noch nicht wie Deutschland von Putin unterwandert wurde. Einfach weil die Toiletten, wo Putins Schergen mithören könnten, dies nicht hergeben. Denn länger als unbedingt nötig kann und sollte man sich auf einer Toilette auf dem Balkan nicht aufhalten, und zwar ganz einfach um nicht wegen dem strengen Ammoniak-Geruch in die Grube beziehungsweise ins Loch am Boden zu fallen. Überhaupt ist das Wandern und mit ihm das Unterwandern in Bulgarien aus der Mode gekommen. Man wanderte lieber aus aus Bulgarien, um sich nun in Deutschland unterwandern zu lassen, und das ausgerechnet, nein, nicht vom ehemaligen Nachrichtenmagazin aus Hamburg, das dürfte außer seinem Sponsor, dem Onkel Bill aus Amerika, kaum noch jemand lesen, sondern vom Russen. – Ich hab‘ weder Nachbarn, noch Toilette und zum Scheißen geh ich in den Wald, wie in Bulgarien üblich. Aber du bist auf jeden Fall in Gefahr, denn: „Die Titelgeschichte zeigt, wie schlecht unser Land gegen diese Angriffe gewappnet ist.“ Du lachst? Das wird dir noch vergehen, denn es handelt sich dabei um „investigative Enthüllungen“ – kein Scheiß jetzt, das meinen die Ernst in Hamburg! Darunter im Text vom ehemaligen Nachrichtenmagazin eine „Bushaltestelle auf dem Land“, die im Gegensatz zur bulgarischen Toilette noch in Takt ist, die aber schon zum nächsten Thema gehört – puh, noch mal Glück gehabt – und zwar zum „Schicksal des 9-Euro-Tickets“. Dein Schicksal und das Deutschlands scheint bereits besiegelt zu sein, aber nicht von Putin, sondern von Typen wie Baerbock, Faeser, Habeck, Lauterbach, Scholz & Co.
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Ein Slogan auf den Protesten in Sofia Anfang dieses Jahres, die sich gegen die Corona-Maßnahmen richteten, war „Dolu Maskite!“, also „Runter mit den Masken!“. Ich hatte hier und hier darüber berichtet. Obiges Kunstwerk an einer Häuserwand in Sofia gibt es seit letztem Jahr. Es zeigt Wassil Lewski mit einer Maske und trägt den Untertitel: „Wenn ich wie du wäre, wäre hier noch Türkei“. Wassil Lewski ist einer bekanntesten Nationalhelden Bulgariens, der das wollte, was Wolodymyr Selenskyj heute in der Ukraine macht – er wollte die fremden Herren herauskicken aus Bulgaren, was damals die Osmanen und nicht die Russen waren. Es gibt aber auch Unterschiede. Wassil Lewski war im Untergrund, hatte keinen Präsidentenpalast und auch kein Vogue-Cover von sich und seiner Frau. Er war aber auch nicht verheiratet, höchstens mit seiner Mission. Die wollte er auch ganz alleine, also ohne fremde Hilfe, auch ohne russische, erfüllen. Vielleicht der größte Unterschied zu Personen wie Melnyk und Selenskyj, die nicht selber kämpfen und am liebsten die ganze Welt in ihren Krieg hineinziehen wollen. Genauso ein Typ war Wassil Lewski nicht. Deswegen obiges Kunstwerk in Sofia. Denn Lewski hätte sich seine Maske selber heruntergerissen. Er hätte nicht gewartet, dass ihm dies erlaubt wird. Und wer in Deutschland immer noch darauf wartet, wird wohl bis zum Jüngsten Gericht mit seiner Maske durchs Leben gehen.
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