Dass jemand bei mir auf meinem Dorf „Das geht mir am Sack vorbei“ gesagt hat, ist bestimmt auch schon vorgekommen, auch wenn ich mich gerade nicht daran erinnern kann. Woran ich mich erinnere, sind Feministinnen und Feministen, die sich darüber beklagen, wenn Männer sich an ihrem Geschlechtsteil zu schaffen machen, oftmals weil es nicht gerade sitzt. (Hat man sich je darüber beklagt, wenn eine Frau aus ähnlichen Gründen an ihrem BH herumgespielt hat?) Was sich mit Sicherheit sagen lässt, ist, dass sich Männer in Bulgarien öfter an ihrem Geschlechtsteil zu schaffen machen als in der Heimat, was einfach daran liegt, dass hier die Herrenunterwäsche nicht so bequem geschnitten ist. Mit dem Klopapier ist es übrigens ähnlich, „Soft“ oder gar „Super Soft“ sind hier unbekannt. In Bulgarien wischt man sich den Hintern bis heute mit hartem Zeitungspapier ab. Doch zurück zur Sprache, die hier auf meinem Dorf sehr zivil ist, insbesondere wenn ich sie mit der Sprache von Präsidenten in West-Europa vergleiche. Da frage ich mich gerade, in welcher Höhle Herr Macron groß geworden ist. Eine hiesige war es nicht. Der Barbar sitzt nicht in den Schluchten des Balkans sondern im Élysée-Palast.
PS: Den Nicht-Geimpften wollte (will?) der Barbar „gehörig auf die Nerven gehen“. Auch das eine Formulierung, die ich so in Bulgarien nie gehört habe, auch nicht von den Regierende. Für mich als Nicht-Geimpfter Taxifahrer und Krankenpfleger ist das nicht nur die Kampfansage eines Barbaren, gegen die ich wiederum geimpft bin, sondern bestätigt auch, was ich neulich schrieb: „Corona ist Uber für Alle“.
Foto&Text TaxiBerlin
Von Andreas Scheuer hört man bisher nichts aus den Uber Files, obwohl er eine ähnliche Rolle gespielt haben könnte wie Emmanuel Macron in Frankreich. Immerhin war der Verkehrsminister und als solcher verantwortlich für zahlreiche Gesetzesänderungen, die Uber den Weg geebnet haben, damit das Unternehmen aus dem Silikon Valley nicht länger Gesetze brechen muss, oder zumindest weniger Gesetze brechen muss. Das tut es bis heute, allen voran die Rückkehrpflicht für Mietwagen. Würde die Rückkehrpflicht eingehalten werden, würde Ubers Geschäftsmodell, besser „Geschäftsmodell“, umgehend wie ein Kartenhaus zusammenbrechen. Ich erinnere mich an ein Plakat auf einer Demonstration vor dem Verkehrsministerium, das den Verkehrsminister für einen Moment regelrecht erstarren ließ, und auf dem „Minister Scheuer, Sie sind doch kein Uber-Mensch, oder?“ stand. – Scheuer kann natürlich auch zu denen gehören, die wirklich daran geglaubt haben und vielleicht sogar bis heute glauben, dass Uber das Schöne, Neue und Gute ist. Ich will das nicht ausschließen. Dann wäre es zwar immer noch Unrecht, aber eben auch typisch Deutsch. Der Deutsche muss immer dran glauben, unter dem tut er’s nicht. Das macht es so schwer, den Deutschen von seinem falschen Weg, der in der Vergangenheit oft ein Sonderweg war, abzubringen. Wie bereits erwähnt, muss Uber in Deutschland bis heute Tag für Tag Gesetze brechen, um seine Dienstleistung, die im Kern eine Taxidienstleistung ist, weswegen Mietwagen, derer Uber sich bedient, sie nicht anbieten dürfen. Uber war nicht nur ein Gesetzesbrecher, wie insbesondere hierzulande die Medien bereits anfangen zu behaupten trotz Uber Files, sondern ist es immer noch, bis jetzt, bis zu dem Moment, wo du das liest. Wer’s nicht glaubt, solle sich für die Einhaltung der Rückkehrpflicht stark machen, das würde ausreichen. Denn dann würde man sehen, dass Uber nichts anderes als ein das Gesetz verachtendes Unternehmen ist. Deswegen passt es so gut mit demokratieverachtenden Politikern wie Andreas Scheuer zusammen, der offenbar seine Schuldigkeit getan hat, wie möglicherweise Emmanuel Macron demnächst. Man wird sehen. (In Bulgarien: Du wirst sehen!)
Überfall fotografiere ich Taxis, bis heute. Das ist eine Berufskrankheit, wenngleich nicht anerkannt. Obiges Foto, das auch schon hier veröffentlich wurde, habe ich vor ziemlich genau zehn Jahren in Rom gemacht. Zusammen mit meiner Kollegin und Partnerin Layne Mosler haben wir uns damals von Taxifahrern Tips für gutes Essen geben lassen, die wir dann ausprobiert haben. Sie waren allesamt sehr gut, denn Taxifahrer in Rom kennen nicht nur die Straßen ihrer Stadt, sondern wissen auch, wo man auf ihnen gute Restaurants findet. So fiel es uns nicht leicht, die besten sechs auszuwählen, die es in diesen Bericht mit weiteren Fotos von mir in den Guardian geschafft haben. Ja, genau der Guardian, dem jetzt die Uber Files zugespielt wurden – nicht dem Spiegel, nicht der Süddeutschen und auch nicht dem Tagesspiegel. – Die Uber Files sind der Grund, dass gestern in Rom Taxifahrer in einen unangemeldeten Streik getreten sind. Was in Frankreich Emmanuel Macron ist, ist in Italien Mario Draghi. Gegen dessen Liberalisierungspläne, die kriminelle Firmen wie Uber begünstigen, protestieren die italienischen Kollegen seit Wochen. Die Geschichte ist mit der Veröffentlichung der Files weder vorbei, noch zu Ende – im Gegenteil. Denn es zeigt sich nun das wahre Gesicht der uns Regierenden. Bisher eine Verschwörungstheorie, aber das waren die Worte des Whistleblowers, dass der Zugang zur Macht nicht etwas demokratisches ist. Und er fügte hinzu, dass die gemütlichen Netzwerke, die schon so lange existieren, aber immer noch ihre Form ändern, immer noch existieren. Im Original (ab 4:04) sagte er: „These are the cosy networks that have existed for so long but still manage to change shape but still exist, access to power is not something that is democratised.“
Foto&Text TaxiBerlin
Emmanuel Macron hat es gerade nicht leicht, möchte man meinen, denn es kam heraus, dass während er von Klaus Schwab penetriert wurde, Uber ihn gefickt hat. Whistleblower und ehemaliger Uber-Lobbyist Mark MacGann ist heute noch überrascht, wie schnell er Zugang zu Mächtigen wie Emmanuel Macron hatte. Nun bekommt man eine ungefähre Vorstellung davon, wie leicht es für Klaus Schwab sein muss, weltweit Politik zu machen, ohne dass er gewählt worden wäre. – Du erwartest eine Erklärung oder gar eine Entschuldigung? Fehlanzeige! Emmanuel Macron sagte heute dazu: „Ich beglückwünsche mich zu dem, was ich getan habe.“
Das Bild zum Text: Ein Uber-fahrendes Corona-Virus
Uber hat für mich Corona vorweg genommen. Corona ist nur der Anlass, dass ich heute ein trockener Taxifahrer bin. Der Grund ist Uber. Corona wird sich als das „Uber für Alle“ herausstellen. Der Tag wird kommen, dass wir dieselben Geschichten, die wir jetzt durch die Uber Files über Uber erfahren, über Big Pharma und seine Hintermänner hören werden. Und zwar dass Wissenschaftler gekauft und Politiker korrupt sind. Auch dann wird man uns genauso wie jetzt sagen, dass das einerseits unentschuldbar sei, andererseits aber schon so lange her und praktisch gar nicht mehr wahr wäre. Die Frage wird sein, wie wir damit umgehen werden. Darauf sollte sich ein jeder von uns vorbereiten. Ich tue es zumindest und meine Antwort ist diese: Wenn diese Menschen, die diese schlimmen Sachen getan haben, mit denen sie anderen Menschen viel Leid angetan haben, wirklich Reue zeigen, wie es der Whistleblower und ehemalige Uber-Lobbyist Mark MacGann in diesem Video tut, dann wäre das ein Anfang. Mein Vorschlag ist eine Wahrheits- und Versöhnungskommision, wie es sie in Südafrika nach den Jahren des Apartheid-Staatsterrors gab. Denn machen wir uns nichts vor: Was in der Vergangenheit mit Nicht-Geimpften geschah, ist nichts anderes als Apartheid – Impf-Apartheid. Dazu müssen alle Fakten, muss die Wahrheit auf den Tisch, und öffentlich diskutiert werden. Mit den Uber Files passiert gerade das Gegenteil. Sie werden bagatellisiert, marginalisiert, ganz nach dem Motto: Das war doch schon immer so. Als wenn es dadurch besser wird. Dieses „Das war doch schon immer so“ bedeutet nur, dass die Menschen, die es sagen, emotional bereits tot sind. Gestorben wurde schließlich auch immer, also was geht mich das Elend meines Nächsten an. So ticken diese Menschen, besser Un-Menschen. Sie sind sowieso verloren, und von ihnen rede ich auch gar nicht. Ich rede von Menschen, die zu echter Reue fähig und bereit sind. Sie müssen sich auch bei niemandem entschuldigen. Entschuldigen kann man sich immer nur bei sich selbst. Und vielleicht noch bei seinem Schöpfer. Nur wer zu wirklicher Reue bereit ist, wird später in Frieden ruhen können. Ansonsten wird seine Seele niemals Ruhe finden.
Text TaxiBerlin
