Ami Go Home in Bulgaria
Wo immer die USA in der Welt auftreten, überall lassen sie Tod und Verwüstung zurück. Auch in Deutschland hatten Menschen das schon einmal begriffen. “Ami Go Home!” war nicht gegen die Menschen in den Vereinigten Staaten gerichtet, sondern gegen die aggressive Außenpolitik der USA. Egal, wie der Präsident hieß, das Motto der Regierenden war immer: “America first!”. Aktuell ist es ganz genauso. Amerika führt mal wieder Krieg, die Rede ist von dem in der Ukraine, den andere bezahlen sollen, in dem Fall Europa, an erster Stelle aber Deutschland. Immerhin, und das ist die gute Nachricht, man scheint in Amerika begriffen zu haben, dass man den Krieg gegen Russland nicht gewinnen kann. Auch wenn nicht auszuschließen ist, dass es ein wahltaktisches Manöver der Biden-Administration ist, jetzt plötzlich mit Russland über Frieden zu verhandeln. Denn auch in Amerika hält sich die Kriegsbegeisterung in Grenzen. Viele Amerikaner interessiert dieser Krieg nicht. Nicht wenige wissen gar nicht, wo die Ukraine liegt. Egal, wer die nächste Wahl gewinnt, eins ist sicher: Es geht den Vereinigten Staaten nicht um Frieden, sondern darum, wer den Krieg bezahlt. In Bulgarien weiß man das. Vielleicht nicht alle, aber doch sehr viele. Das liegt daran, so denke ich, dass man in Bulgarien rechnen kann, was man in der Heimat ganz offensichtlich verlernt hat. Aber gut, so überraschend ist das nun auch wieder nicht. Für den Deutschen findet Geschichte ja auch nur noch in Form von Geschichten statt. Die aktuelle ist das alte Märchen vom russischen Untermenschen, mit dem man jetzt aber merkwürdigerweise über Frieden reden möchte. Wie das zusammen passt? Amerika ist dafür bekannt, nichts umsonst zu tun. Man sucht gerade einen Dummen, der die Rechnung bezahlt. Dieser Dumme könnte, wie es aussieht, der dumme Deutsche sein. Der Bulgare mit Sicherheit nicht. Aber nicht etwa, weil es bei ihm nichts zu holen gibt. So ist es nicht. Sondern weil der Bulgare den Amerikaner durchschaut hat. Obiges “Ami Go Home”, das ich gestern in Burgas am Schwarzen Meer gesehen habe, ist wie früher auch in Deutschland nicht gegen US-Amerikaner als Menschen gerichtet. Es richtet sich gegen eine Regierung, die überall in der Welt Kriege anzettelt, die andere bezahlen sollen.