Bericht aus Berlin (009) – “Tränen lügen nicht”

Welches Kind hätte nicht Grund zu weinen?
Dass eine Generation keine Zukunft mehr für sich sieht, ist nicht neu. Das Phänomen gab es schon einmal, und zwar in den Achtzigern. “No Future” lautet damals das Motto nicht weniger Jugendlicher. Die Wirtschaft rutschte in ihre schwerste Rezession seit Ende des Zweiten Weltkriegs. Dazu kam das Wettrüsten der beiden Supermächte und die damit verbundene Angst eines atomaren Weltkrieges. Und auch die Zerstörung der Umwelt spielte eine Rolle. Der “Saure Regen” und das “Ozonloch” waren Tagesthemen. Trotz dieser Gemengelage fehlte damals die Hysterie der “Letzten Generation” von heute. Ich bin gerade nicht auf dem neuesten Stand, an welchem Tag das Ende der Welt nun genau sein soll. Ich weiß aber, dass von “Saurem Regen” und dem “Ozonloch” heute niemand mehr spricht. Und auch das Weltende der Zeugen Jehovas ist bis heute nicht eingetreten. Obwohl auch die Zeugen Jehovas genauso wie die Letzte Generation diesen religiösen beziehungsweise pseudoreligiösen Hintergrund haben. Der ist auch wichtig, denn ohne Endzeit-Kirche keine Gläubigen. Ich selber glaube an ein Trauma bei den meisten Klimaklebern, und zwar ein Bindungstrauma. Die meisten der Letzten Generation sind nicht nur unverbunden mit der Natur, die sie vorgeben zu retten, sondern haben keine ausreichende Bindung zu den Eltern. Viele sind vermutlich in Patchwork-Familien oder ganz ohne aufgewachsen. Dann wird es schwierig über seine Eltern zu weinen. Und welches Kind hätte nicht Grund dazu?
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Text TaxiBerlin

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