Bericht aus Berlin (10)

Nicht mehr mein Ort – Berlin

Bei “Mann ohne Ort”, das ein wenig wie “Volk ohne Raum” klingt, handelt es sich um einen “Bühnenmonolog über Mieter, Macht und Löwenmetaphern”, der am Wochenende in der Berliner “Villa Kuriosum” aufgeführt wurde. Ich war nicht da, fühle mich aber durch den Titel angesprochen, denn Berlin ist nicht mehr mein Ort, was er einst war. Es ist nicht schön, plötzlich festzustellen, dass man keinen Ort mehr hat, insbesondere wenn der Ort, den man hatte, nicht die übliche “Base” der jungen Leute von heute war. Und ich habe noch Glück, denn ich habe bereits einen neuen Ort für mich gefunden. Wer kann das schon von sich behaupten. Die allermeisten auch in der deutschen Hauptstadt haben ja ein Leben lang Berlin gebucht. Dass ich meinen gefunden habe, ein bisschen Zwang war auch dabei, das soll nicht unerwähnt bleiben, habe ich vor allem Corona zu verdanken. Corona hat mich gezwungen darüber nachzudenken, was wirklich wichtig ist im Leben, und diese Dinge dann auch wirklich anzugehen. Und dafür bin ich, so merkwürdig es klingen mag, Corona sehr sehr dankbar. Manchmal summe ich das Lied “Gracias A La Vida” der Chilenin Violeta Parra vor mich hin, das Gerhard Schöne mit dem deutschen Text “Liebes Leben, Danke” versehen hat. Mein Text ist: “Liebes Corona, Danke!”, die Zeile mit den traurigen Dörfern (2:34) habe ich 1:1 übernommen.

Foto&Text TaxiBerlin

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