Bericht aus Bulgarien (235) – “Gestern war es so weit”

Das ganze mal sieben – oder noch mehr

Gestern war es so weit, da konnte ich meine ersten beiden Tomaten ernten, nachdem ich bereits zuvor drei Gurken geerntet hatte. Ich musste gar nicht viel machen mit meiner Ernte, eigentlich hätte ich sie noch einmal waschen brauchen, weil es sich bei ihnen um “sauberes Zeugs” handelt, wozu der Bulgare einfach nur “чистo” (“tshisto”) sagt. Aber das Deutsche, dieser ständige Putz- und Waschzwang, steckt auch tief in mir drin, obwohl ich nur halber Deutscher bin. Immerhin die Angst vor Mikroorganismen hat sich gelegt in letzter Zeit. Die wollen ja auch nur überleben, die kleinen Kerlchen. Am Ende habe ich nur etwas Salz und Öl rangemacht. – Ich kann sagen, es war der Wahnsinn. Pilze sind ‘n Scheißdreck dagegen. Ich bin gestern den ganzen Tag wie auf ‘ner Wolke gegangen. Das ist keine Übertreibung. Ich habe gehört, dass man heute sieben Orangen essen muss, um auf den Gehalt einer Orange von früher zu kommen. Für Gurken und Tomaten kann ich das absolut bestätigen. – Und ich erlaube mir hinzuzufügen, dass man sich heute darüber hinaus mit sieben Menschen unterhalten muss, um auf den Gehalt von einem von früher zu kommen. In Deutschland dürfte diese Zahl in den letzten zweieinhalb Jahren noch weiter gestiegen sein es, das ist zumindest mein Eindruck.

Foto&Text TaxiBerlin

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