Bericht aus Bulgarien (314) – “Tanzen lernen”
Gestern bei uns im Dorf
Gestern war unsere Dorfkimes, die auf Bulgarisch “Sbor” heißt, was von “sich versammeln” kommt. Viele sind dafür aus Sofia und manche auch aus dem Ausland angereist, um sich in ihrem Dorf zu versammeln, darunter auch viele Kinder. Auch ich bin auf dem Dorf groß geworden, wenn auch nicht in Bulgarien. Aber auch als Kind war ich schon in Bulgarien und war immer fasziniert gewesen zu sehen, wie schnell sich die Menschen auf der Tanzfläche einfinden, alt und jung. Ganz anders als in einer Disco oder einem Club in Berlin, wo Menschen vor allem eines sein wollen: cool. Cool, also kalt, praktisch tot, das sind die Menschen hier nicht und wollen es auch nicht sein. Als Kind wollte ich immer mittanzen beim traditionellen “Horo”, dem bulgarischen Ringelpietz mit anfassen. Bis heute kann ich es nicht wirklich, obwohl es mir jedesmal in den Beinen juckt. Was ich gestern gelernt habe, ist, nicht auf die Füße zu schauen, um die Schritte zu begreifen, sondern auf die Köpfe der anderen, und wie sie diesen bewegen. An der Kopfbewegung kann man die Schritte ablesen. Auch das etwas, was umgedreht ist. – Aber es funktioniert.
Foto&Text TaxiBerlin