Bericht aus Bulgarien (438) – “Bis zum letzten Ukrainer”
Neulich habe ich in einem Live-Stream gehört, dass die Vereinigten Staaten in der Ukraine bis zum letzten Ukrainer kämpfen würden. Heute erfahre ich aus dem Radio, das der bulgarische Präsident Rumen Radew gerade bei seiner Amtskollegin in Budapest weilt. Der Präsident Ungarns heißt nicht Victor Orbán. Der Präsident Ungarns ist eine Präsidentin und heißt Katalin Novak. Katalin Novak und Rumen Radew teilen die gleiche Überzeugung zum Ukraine-Krieg. So berichtet es das staatliche bulgarische Radio, das weiterhin zu berichten weiß, dass diese gleiche Überzeugung zum Ukraine-Krieg die ist, dass die Lösung des Konflikts in der Ukraine nicht durch mehr Waffen, sondern durch mehr Dialog und diplomatische Bemühungen zur Beendigung der Kampfhandlungen erfolgen wird. Katalin Novak und Rumen Radew erörterten in Budapest die Folgen des Krieges in der Ukraine und die Fortsetzung des Konflikts und forderten einen dauerhaften Frieden. Beide Länder beobachten die Invasion mit Sorge, auch bezüglich der Sicherheit und den Rechten der bulgarischen und ungarischen Gemeinschaften auf ukrainischem Territorium. Es leben bis zu einer halben Million ethnischer Bulgaren in der Ukraine. Radew fügte wörtlich hinzu: „Die Eskalation des Konflikts bedroht die Sicherheit ganz Europas und entwickelt sich zu einem Zermürbungskrieg nicht nur für die Krieg führenden Länder, sondern auch für die europäischen Wirtschafts- und Sozialsysteme.“ – Da ich schon lange hier bin, bin ich mir nicht mehr sicher, ob es solche Stimmen der Vernunft auch unter führenden Politikern in Deutschland gibt, und ob sie auch bei Öffentlich/Rechtlich vorkommen. Ehrlich gesagt kann ich es mir nicht mehr vorstellen bei all dem Wahnsinn, der täglich an mein Ohr dringt.
Foto&Text TaxiBerlin