Bericht aus einem gebrochenen Land (005)
Irgendwo in Berlin
Ungemütlicher Empfang für Olaf Scholz in Sachsen-Anhalt. Robert Habeck kann nicht von der Insel, seine Fähre muss mit ihm nach Hooge zurück fahren. Was sich erstmal harmlos anhört, könnte nur der Anfang von etwas Größerem sein, das am 8. Januar beginnt. Ein Generalstreik ist in Deutschland offiziell verboten. Die “Antifa” will gegen ihn mobil machen. Ich muss an das Gedicht “Der Revoluzzer” von Erich Mühsam denken, das er der deutschen Sozialdemokratie gewidmet hatte.
War einmal ein Revoluzzer,
Im Zivilstand Lampenputzer;
Ging im Revoluzzerschritt
Mit den Revoluzzern mit.
Und er schrie: „Ich revolüzze!“
Und die Revoluzzermütze
Schob er auf das linke Ohr,
Kam sich höchst gefährlich vor.
Doch die Revoluzzer schritten
Mitten in der Straßen Mitten,
Wo er sonst unverdrutzt
Alle Gaslaternen putzt.
Sie vom Boden zu entfernen,
Rupft man die Gaslaternen
Aus dem Straßenpflaster aus,
Zwecks des Barrikadenbaus.
Aber unser Revoluzzer Schrie:
„Ich bin der Lampenputzer“
Diesen guten Leuchtelichts.
Bitte, bitte, tut ihm nichts!
Wenn wir ihn das Licht ausdrehen,
Kann kein Bürger nichts mehr sehen,
Laßt die Lampen stehen, ich bitt!
Denn sonst spiel ich nicht mehr mit!
Doch die Revoluzzer lachten,
Und die Gaslaternen krachten,
Und der Lampenputzer schlich
Fort und weinte bitterlich.
Dann ist er zu Haus geblieben
Und hat dort ein Buch geschrieben:
Nämlich wie man revoluzzt
Und dabei noch Lampen putzt.
Foto&Text TaxiBerlin