Der neue Tränenpalast

Seit Donnerstag bin ich zurück in der Bundeshauptstadt. Die Ankunft in der Zentrale des deutschen Irrenhauses fällt mir von Mal zu Mal schwerer. Das hängt auch damit zusammen, dass Bulgarien immer normaler wird, während Deutschland zur selben Zeit immer mehr den Verstand verliert. Das Ding mit dem gestrigen Veteranentag ist ein Beispiel von vielen dafür. Ein anderes Beispiel sind die Sicherheitsschleusen am Flughafen BER (Foto oben), die mich an die im „Tränenpalast“ am Bahnhof Friedrichstraße erinnern. Der „Tränenpalast“ war früher ein wichtiger Grenzübergang zwischen Ost- und West-Berlin. Heute ist er ein Museum. Grenzgänger mussten damals durch eine genauso enge Schleuse wie jetzt am Flughafen durch. Damals saß da noch ein Grenzer und es gab viele Spiegel. Das ist jetzt nicht mehr so. Heute erledigen das Kameras. Der Effekt ist derselbe. Wen man festhalten will, dem wird die Ausgangstür nicht aufgemacht, während sich die Eingangstür bereits hinter ihm geschlossen hat. Das viele Glas scheint die Sache transparent zu machen, mit der Betonung auf „scheint“. Das ist wie mit der Reichstagskuppel. Die ist auch aus Glas, und man kann von ihr ins Parlament reinschauen. Aber ist das dortige Treiben deswegen transparent?

One thought on “Der neue Tränenpalast

  1. „Freiluftpsychatrie“ Deutschland bzw. „Umerziehungslager“ Deutschland trifft es genau. Denn es ist und bleibt, frei nach dem begnadeten Dokufilmer Lutz Dammbeck, ein Prozess der permanenten Umerziehung. – Solange die Masse der Menschen, diesen Prozess, schweigend (!) zustimmt, wird sich daran auch leider nix ändern 😭

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