Die Übertreibungen der Deutschen

Soljanka mit Schrippe

Eigentlich wollte ich nur eine Bockwurst essen, oder eine Wiener. Dann habe ich beim Fleischer die Soljanka gesehen und mich sofort in sie verliebt. Als ich dann noch sah, wie voll der Teller gemacht wird, war die Sache geritzt. Immerhin, der Teller Soljanka sollte fünf Euro kosten. Die Bockwurst hätte nur 2,30 € gekostet und die Wiener sogar nur 1,50 €. Hintergrund ist, dass es bestimmte deutsche Geschmäcker nicht gibt in Bulgarien. Dazu gehören der von Bockwurst und Wiener mit Senf, aber auch der von Soljanka, obwohl Soljanka gar nicht deutsch ist, sondern russisch. Das Internet sagt, dass Soljanka ein weit verbreitetes Gericht in Russland, der Ukraine, Weißrussland, den baltischen Staaten und anderen postsowjetischen Staaten sowie anderen Teilen des ehemaligen Ostblocks sei. Für Bulgarien kann ich das nicht bestätigen. Es gibt Suppen in Bulgarien, aber eben andere und keine Soljanka. Die Soljanka beim Fleischer in Pankow war übrigens genauso lecker wie sie aussieht. Ein klein wenig zu süß für meinen Geschmack, aber ich will ich nicht zu kleinlich sein. Überhaupt ist das mit dem Zucker beispielsweise auch in Gewürzgurken eine typisch deutsche Geschichte. Einst ein Ausdruck von Reichtum, setzt der Deutsche Zucker als Geschmacksverstärker ein und übertreibt es mal wieder dabei wie bei so vielem anderen auch.

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