Es ist und bleibt Betrug

Wer noch ein Weihnachtsgeschenk sucht, dem kann ich das Buch empfehlen, aus dem obige Seite stammt. Auf das Buch gekommen bin ich wegen den Wanderarbeitern, die man dort erntet. So heißt sogar ein ganzes Kapitel: “Wie man Wanderarbeiter erntet”. Gelesen habe ich das Buch im Flieger nach Griechenland, wo ich selbst Erntehelfer war. Den Film, fällt mir gerade ein, habe ich auch in einem Flieger gesehen, allerdings in einem nach Amerika. Der Film, in dem auch Brad Pitt mitspielt, war für fünf Oscars nominiert. Einen hat er sogar bekommen, und zwar den für das beste adaptierte Drehbuch, womit wir wieder beim Buch wären. Es ist ein Sachbuch, das sich aber wie ein Roman, manchmal gar wie ein Krimi liest. Es erklärt, wie man in einer Krise viel Geld verdienen kann. Das Konzept ist einfach: Man wettet darauf, dass es den Bach runter geht. Dann muss man nur noch warten. Man muss aber nicht nur Zeit, sondern auch starke Nerven haben. Denn bis zum Schluss ist unklar, ob an seine Kohle bekommt. Nützliche Idioten bei dem Geschäft sind – wie sollte es anders sein – mal wieder die dummen Deutschen, denn die glauben immer noch an die Regeln und stecken bis zum Schluss Geld in ein untergehendes Schiff. Dieses Detail fand ich interessant. Auch weil ich in der Vergangenheit immer mal wieder von dummen Deutschen geschrieben habe. Um ganz ehrlich zu sein, glaubte ich sogar, sie wären meine Erfindung. Dem ist leider nicht so, denn das Buch ist bereits 2010 erschienen. Erst auf englisch, danach auf deutsch. Thema des Buches ist die Welt-Finanzkrise von 2008, die durch den Zusammenbruch des US-amerikanischen Immobilienmarktes ausgelöst wurde. Der Autor war selber Investmentbanker, bevor er Journalist wurde. Sein Name ist Michael Lewis. Der englische Titel seines Buches ist “The Big Short. Inside the Doomsday Machine”. Auf deutsch heißt es “The Big Short. Wie eine Handvoll Trader die Welt verzockte”. Zuletzt noch ein Zitat aus dem Buch, das ganz aktuell ist, und zwar wenn es um die RKI-Protokolle geht, von denen der Deutschlandfunk ein halbes Jahr nach deren Veröffentlichung immer noch meint, dass es noch nicht klar sei, ob die Papiere zum Skandal taugen. Im Buch glauben die dummen Deutschen in der Finanzkrise bis zum Schluss den Ratingenturen, die Kredite falsch bewerteten. Selbst eineinhalb Jahre nach der Corona-Krise, die Corona-Schutzmaßnahmen sind am 7. April vergangen Jahres ausgelaufen, glauben sie wem jetzt gleich nochmal?

Wir haben Wochen gebraucht, um dieses System zu durchschauen, weil es so bizarr war. … Doch als wir tiefer in diese Materie einstiegen, wurde uns klar: Verdammte Scheiße, das ist der blanke Wahn. Das ist Betrug. Vielleicht lässt sich das nicht vor Gericht beweisen, aber es ist und bleibt Betrug.

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