FÜR statt GEGEN

Nach der Hundematte von Michael Ballweg ist bereits die zweite Mentholzigarette im Anmarsch, und zwar in der Person von Maja Wiens, Chefin der „Omas gegen Rechts – Berlin“. Laut Tichys Einblick soll sie als Inoffizielle Mitarbeiterin (IM) „Marion“ akribische Spitzelberichte für das Ministerium der Staatssicherheit der DDR, kurz Stasi, geschrieben haben. Die taz schrieb über sie: Wiens war einmal Inoffizielle Mitarbeiterin (IM), kein kleines Würstchen, sondern ein dicker Fisch. Von 1978 bis mindestens 1983 schrieb sie Seite über Seite voll mit Geschichten aus dem Leben auch von guten Freunden … Präzise und in einem Ton, den niemand bei der hilfsbereiten Frau vermutet hätte. „IM Marion“ sieht sich eigentlich als Schriftstellerin, doch die Poesie sucht man in den Spitzelberichten vergeblich. – Wie sehen eigentlich ihre Berichte gegen Rechte und angebliche Nazis heute aus? Hat sich Maja Wiens alias IM „Marion“ zumindest schriftstellerisch weiterentwickelt? Wie dem auch sei, die Geschichte um Maja Wiens alias „IM Marion“ hat definitiv das Zeug zur zweiten Mentholzigarettenstory. – Das Foto oben hat übrigens nichts mit Maja Wiens zu tun, zumindest nicht direkt. Die Aufnahme stammt von der Friedensdemo vorm Brandenburger Tor am Samstag. Die „Opas und Omas für Frieden“ haben spätestens jetzt das Zeug echte Gegenspieler zu den „Omas gegen Rechts“ zu werden. – Überhaupt ist es immer besser „für“ als „gegen“ etwas zu sein. „Gegen“ etwas sein, kann jeder. „Für“ etwas zu sein, da gehört schon mehr dazu.