Ich als Esel

Meine Zeit in Bulgarien habe ich diesmal genutzt, um einen kleinen Film über meine Idee zu machen, in den Schluchten des Balkans den ersten Rückzugsort für Autoren zu schaffen, an dem es auch Esel gibt. Rückzugsorte, auf englisch Retreats, gibt es schon viele, auch für Schriftsteller. Ein Retreat für Autoren mit Eseln wäre der erste überhaupt. Auf die Idee mit den Eseln bin ich gekommen, weil ich eine Wanderung mit einem Eseln quer durch Bulgarien gemacht habe. Vom Berg Kom zum Kap Emona am Schwarzen Meer. 750 Kilometer in 40 Tagen, in denen ich viele liebe und hilfreiche Menschen kennengelernt habe. Das ist sowieso das wichtigste. Menschen, die einem helfen, zu denen man eine Beziehung aufbaut. An erster hat Stelle hatte ich aber eine Beziehung zu meinem Esel. Die Beziehung zwischen meiner Eselin und mir war die eines alten Ehepaares – eines Eselpaares. Viel habe ich von meiner Eselin gelernt. Gefunden habe ich sie in meinem Dorf. Den Filmemacher des obigen Filmes habe ich in Berlin gefunden. Es ist mein Freund Holger Groß, der mich schon mehrmals in Bulgarien besucht hat, und mit dem ich auch schon zu einer Esel-Ralley war, der so genannten Bio-Ralley, die es heute leider nicht mehr gibt. Stattgefunden hat sie in der Stadt Gurkowo in Zentral-Bulgarien, durch die ich mit meiner Eselin gezogen war, und wo uns ein lieber Esel-Verrückter versorgt und beherbergt hat. Auch wenn es die Esel-Ralley heute nicht mehr gibt, so gibt es bis heute in Gurkowo ein Esel-Museum. Auch so eine verrückte Geschichte, auf die vermutlich nur Bulgaren kommen können. Ganz genauso wie die Idee eines Rückzugsortes für Autoren, an dem es auch Esel gibt, meinem “Donkey Sanctuary & Writers Retreat”.

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