Auszeit am Ätna

Via Etnea in Catania – geradeaus der Vulkan

Ich habe mir eine kurze Auszeit vom bulgarischen Wahnsinn am Fuße des Ätnas gegönnt. Von Sofia aus fliegt man keine zwei Stunden nach Catania. (Zum Vergleich: nach Berlin sind es zwei Stunden und zehn Minuten.) Bulgarien hat dieselben Farben in seiner Trikolore: Weiß, Grün und Rot, aber das nur nebenbei. Italien ist eine andere Welt, nicht nur was das Essen angeht. Auch in Italien funktioniert nicht alles so, wie es funktionieren sollte, aber das ist in Deutschland nicht anders. Dort ist vieles auch nicht mehr so, wie es einmal war. Ich sage gerne auch Balkanisierung dazu. So weit wie in Bulgarien ist sie aber nicht fortgeschritten, weder in Italien, noch in Deutschland. Das wurde mir einmal mehr bei meiner Rückkehr klar. Es ist, als würde man ein Land betreten, in dem kürzlich ein Krieg zu Ende ging oder in dem gerade ein apokalyptischer Film gedreht wird. Es grenzt an ein Wunder, dass überhaupt noch etwas funktioniert. Das bulgarische Wunder. Auf italienisch: Il miracolo bulgaro.

PS: Auch im deutschen Irrenhaus herrscht der Wahnsinn. Der bulgarische Wahnsinn ist aber dagegen echt, und – vielleicht das wichtigste – man weiß mit ihm umzugehen, er ist Alltag. Im Gegensatz zu Deutschland, wo viele mit ihm überfordert und deswegen kurz vorm Burn Out, vorm Durchdrehen oder eben vorm Auswandern sind.

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