Leben in Zeiten von Corona – Heute: Bulgarien – Ein von allen guten Geistern verlassenes Land
Verlassene Straßen
Nach der Demo neulich in Sofia, auf der die Demonstranten und die Polizei viel Spaß miteinander hatten, und das ganz ohne Maske, haben sie sich auf den Weg gemacht, die Bulgaren. Seitdem ist Bulgarien verlassen, und das kam so: Auf der Demo für den Schutz der Kinder stellte plötzlich jemand fest, dass es in Bulgarien gar keine Kinder mehr gibt, also warum noch länger im Land bleiben, demonstrieren kann man auch woanders. Dazu muss man wissen, dass das Balkanland bereits vor dem aktuellen Exodus die am schnellsten schrumpfende Bevölkerung weltweit aufwies, ohne dass es in dem Land einen Krieg gegeben hätte. Hinzu kommt, dass jetzt auch Bulgaren Geld von der EU für die Arbeitssuche im Ausland bekommen, wir sind schließlich ein Europa, also 1:1. Wegen der Fußballeuropameisterschaft ist das im Westen noch nicht so richtig angekommen. In Deutschland hat man sich nur über das volle Fußballstadion in Budapest gewundert, dachte aber Orban würde dahinter stecken, dabei war es der Bulgare. „Bruder Boiko“, der Oberbulgare und Merkels Mann in Sofia, hat noch versucht „Ordnung ins Chaos“ zu bringen, aber da war es schon zu spät, da waren seine Landsleute bereits unterwegs ins gelobte deutsche Land. Der Bulgarentross dürfte mittlerweile vor Wien angekommen sein. Hier in Bulgarien bieten sich derweil einzigartige Kulissen für jegliche Arten von Endzeitszenarien, allesamt zum Nulltarif – versteht sich. Völkerwanderungen sind nicht nur Zeiten der Wanderschaft, wie der Name es schon sagt, sondern auch der Hinterlassenschaft. Auch hier gilt, etwas Glück gehört natürlich dazu, dass das Geld auf der Straße liegt. Und liegt es nicht auf der Straße, hilft der obligatorische Duftbaum der Marke „Bazooka bubble gun“ nach – garantiert!
Gürtelschnalle “ACAB”
Viele freie Plätze
Nur Galgenvögel bleiben
“Ordnung ins Chaos”
Verlassene Häuser
Der Letzte macht den Laden dicht
Geschlossene Gesellschaft
“Bazooka bubble gun”
Fotos&Text TaxiBerlin