Leben in Zeiten von Corona – Heute: Die Angst
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Der Sonderdruck der Ärzte-Zeitung zum Thema Angst aus dem Jahre 1989 hat 165 Seiten, und es kommen gut einhundert Experten zum Thema zu Wort. Also nicht ein Experte, nicht zwei und auch nicht drei, sondern mehr als einhundert Experten, die alle etwas zum Thema Angst sagen. Da es sich heute nicht mehr von selbst versteht, was ein Experte in Sachen Erkrankung von Menschen ist: kein einziger Tierarzt, kein Bankkaufmann und auch kein Pharma-Lobbyist kommt hier zu Wort, sondern ausschließlich Humanmediziner, allesamt Professoren und Doktoren. Das ist viele Jahre her, wird vielleicht jetzt der ein oder andere sagen. Das stimmt, aber es ist die Bundesrepublik, mit der ich mich vereinigt habe. Das ist auch die Wahrheit. Eine Bundesrepublik, in der es durchaus noch mutige Mediziner gab und das Wort Verschwörungstheoretiker noch nicht als Kampfbegriff gegen sie und andere verwendet wurde. So schrieb seinerzeit beispielsweise Prof. Dr. Detlev von Zerssen vom Max-Planck-Institut für Psychiatrie München: “An mir hat keine Pharma-Firma, die vor allem vom Umsatz von Tranquilizer lebt, Profit gehabt. Ich habe das Zeug praktisch nie verwendet.” – Eine solche Aussage wäre heute praktisch undenkbar. Der Mann könnte seinen Laden dichtmachen. Aber es gibt auch andere Stimmen zum selben Thema. Prof. Dr. Hanns Hippius, Direktor der Universitäts-Nervenklinik in München, bezieht sich in seinem Beitrag auf einen Artikel des ehemaligen Nachrichtenmagazins aus Hamburg, der sich sehr kritisch mit Psychopharmaka auseinandergesetzt hatte und schreibt: “Wenn dem ‘Spiegel’-Artikel Glauben geschenkt wird, dürfte an sich keine einzige Benzodiazedin-Tablette mehr verordnet werden.” Offensichtlich eine völlig konträre Ansicht eines Experten zum Thema Psychopharmaka. Eine solche offene Debatte wünschte ich mir heute zum Thema Impfpflicht. Denn machen wir uns nichts vor, sie wird kommen, zweifellos, allen gegenteiligen Beteuerungen unseres Bankkaufmannes zum Trotz, der dann sagen wird, das hätte er damals (also heute) alles nicht gewusst, er sei schließlich nur Bankkaufmann (aber auch Pharma-Lobbyist). Aber bleiben wir bei den richtigen Experten im Sonderdruck der Ärzte-Zeitung zum Thema Angst. Da meint Prof. Dr. Volker Faust vom Psychiatrischen Landeskrankenhaus Ravensburg-Weißenau: “Und dann wird Angst auch geschürt. Vor allem Politiker nutzen gerne eine latente Furcht-Bereitschaft. Feindbilder werden geschaffen, die Angst verbreiten sollen. In verdünnter Form ist das auch vielen Demokratien nicht fremd. Auch bei uns kann Angst im Dienst politischer Interessen stehen.” Meine Angst ist nun, dass aus der “verdünnten Form” der Bundesrepublik, mit der auch ich mich damals vereinigt habe, mittlerweile etwas “Handfestes” geworden ist, auch auf die Gefahr hin, damit bereits als Verschwörungstheoretiker, Antisemit, Reichsbürger und was weiß ich noch alles durchzugehen. Der Sonderdruck ist übrigens aktuell in meinem Bauchladen im Angebot. Das nur als Information an alle die, denen man noch nicht zu viel Angst gemacht hat, und die dementsprechend, und bevor auch dieses Jahr gleich wieder vorbei ist, noch einmal etwas riskieren möchten.
Foto&Text TaxiBerlin