Meine Stadt, meine Menschen

Aktuelles Graffito in der Rudolfstraße in Friedrichshain

Gerade lese ich mal wieder “Holzfällen. Eine Erregung”, in dem der Autor Thomas Bernhard seine Hassliebe zu seiner Stadt Wien und den Menschen in ihr beschreibt. Diese Beschreibung hat mich erneut sofort angesprochen, denn mich verbindet eine ähnliche Hassliebe mit Berlin und den Menschen hier. Deswegen möchte ich aus Thomas Bernhards “Holzfällen. Eine Erregung” zitieren und ersetze dabei einfach Wien mit Berlin: “… und dachte während des Laufens, dass diese Stadt, durch die ich laufe, so entsetzlich ich sie immer empfinde, immer empfunden habe, für mich doch die beste Stadt ist, dieses verhasste, mir immer verhasst gewesene Berlin, mir aufeinmal jetzt wieder doch das beste, mein bestes Berlin ist und dass diese Menschen, die ich immer gehasst habe und die ich hasse und die ich immer hassen werde, doch die besten Menschen sind, dass ich sie hasse, aber dass sie rührend sind, dass ich Berlin hasse und dass es doch rührend ist, dass ich diese Menschen verfluche und doch lieben muss und ich dachte, während ich durch Mitte lief, dass diese Stadt doch meine Stadt ist und immer meine Stadt sein wird und dass diese Menschen meine Menschen sind und immer meine Menschen sein werden …”.

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