Neulich beim Friseur nach einem Jahr der Enthaltsamkeit

Neulich war ich beim Friseur. Das Jahr war rum. Normalerweise gehe ich in Sofia zum Friseur, aber da gab es letztens eine Schlange vor dem Laden meiner Stamm-Friseurin, was am Preis liegt. Bei meiner Stammfriseurin kostet jeder Männer-Haarschnitt sechs Lewa, was drei Euro sind. Frauen habe ich dort noch nie gesehen. Da ich mich nicht anstellen wollte, ich hatte noch einige Termine und fünf Männer standen bereits an, musste ich mich nach einer Alternative umschauen. Im Nachbarort gibt es einen Friseur, aber sein Salon ist eine Räuber- und vor allem Räucherhöhle, denn er ist starker Raucher. Der Hinweis auf obigen Salon kam von meinem englischen Freund Jerry, der am liebsten Deutscher wäre. Im Gegensatz zu mir, der einmal im Jahr zum Friseur geht, geht Jerry jeden Monat einmal zum Friseur – mindestens. Es ist auch eine Geldfrage bei mir, dass ich nur einmal im Jahr zum Friseur gehe. Das ist leider auch wahr. Aber ich will mich nicht beklagen, ganz im Gegenteil. Ich habe einen richtigen Sport daraus gemacht, einfach nicht zu konsumieren. Eine ganze Woche habe ich schon geschafft, kein Geld auszugeben. Das kann ich auch nur jedem empfehlen, einfach mal kein Geld auszugeben. Für mich war und ist das immer wieder aufs Neue eine ganz wichtige Erfahrung. Aber zurück zu Jerrys Friseur-Empfehlung. In dem Salon gibt es, wie man auf obigem Foto sieht, zwei Friseurinnen und auch Frauen als Kunden. Obwohl zwei Männer vor mir waren, war ich ruck zuck dran. Aufgewachsen mit Vokuhila, vorne lang – hinten kurz, sage ich nun: an den Seiten kurz – oben etwas länger. Die Seiten werden dabei mit der Maschine geschnitten, oben mit der Hand. So auch in dem von Jerry empfohlenen Friseur-Salon im Nachbarstädtchen. Im Unterschied zu meiner Stamm-Friseurin in Sofia, wo der Haarschnitt sechs Lewa (drei Euro) kostet, schlägt er hier mit acht Lewa (vier Euro) zu Buche. Aber wie gesagt, ich will mich nicht beklagen. Ich erlaube mir aber daran zu erinnern, dass sich auch hier der Preis seit dem Ukraine-Krieg verdoppelt hat. Und das nicht nur beim Friseur.

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