Neulich im Grand Hotel Sofia

Neulich war ich für eine Nacht im Grand Hotel Sofia. Ich will jetzt nicht so viel darüber schreiben, wie es dazu kam. So viel möchte ich verraten: Ich war unter anderem als Fahrer und Ortskundiger engagiert, was bedeutet, dass nicht ich die Zeche bezahlt habe. Am Anfang war ich skeptisch, wie das wohl werden wird. Ich musste an meinen letzten Besuch in der bulgarischen Hauptstadt denken, wo ich mich wie Crocodile Dundee gefühlt habe. Zufälligerweise habe ich damals im zum Grand Hotel Sofia gehörigen Café ein Kännchen Filterkaffee getrunken, was grauenhaft war. Ich hatte mich für das Kännchen entschieden, weil es mit sechs Lewa (drei Euro) ein Lewa preiswerter war als eine Tasse Tee. Das Café habe ich logischerweise gemieden, aber das vom Grand Hotel Sofia empfohlene bulgarische Spezialitäten-Restaurant war genauso grottig wie das Kännchen Filterkaffee. Alles andere war aber ziemlich in Ordnung. Ich muss dazu sagen, dass ich es nicht gewöhnt bin, dass man meine Wünsche erfüllt, schon gar nicht, dass man sie mir von den Lippen abliest. Ich kann aber auch sagen, dass ich gar keine Wünsche hatte, außer den, dass ich meine Ruhe haben wollte, und dass ich ansonsten freundlich und zuvorkommend behandelt werde. Und das wurde ich. Nicht unerwähnt lassen möchte ich den Ausblick von unserem Zimmer auf einen wunderschönen Park mit toller Springbrunnenanlage im Herzen Sofias, im Hintergrund die Volksversammlung, der Sitz des Präsidenten und der Regierung, auch wenn Bulgarien im Moment gar keine hat, und das Nationaltheater “Ivan Vasov”. Ich schreibe das alles jetzt nicht, um mich wichtig zu machen. Ich schreibe das, weil ich eine Vorstellung davon bekam, warum Menschen wie Baerbock, Habeck und Scholz an ihren Ämtern kleben, obwohl sie mit ihnen offensichtlich schwer überfordert sind. Es ist, davon bin ich nach nur einer Nacht im Grand Hotel Sofia noch fester überzeugt, als ich es zuvor schon war, der damit verbundene Luxus. Ich sage das, auch wenn mir nicht rund um die Uhr ein Friseur und auch keine Maskenbildnerin zur Verfügung stand, vom Staatsflieger ganz abgesehen. Ich war ja sowieso mit dem Auto da. Alleine für das Auto, so viel möchte ich dann dann noch verraten, kostete die Übernachtung in der Tiefgarage vom Grand Hotel Sofia gleich mal 30 Euro. Normalerweise bezahle ich so viel für eine Übernachtung – zu zweit.

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