TaxiBerlin an die Spiegel-Redaktion

 

TaxiBerlin in DER SPIEGEL 1/2022

„Sehr geehrte Spiegel-Redaktion“, so beginnt meine gestrige e-mail mit dem Betreff „Urheberschaft“ an die Spiegel-Redaktion in Hamburg, in der ich mich dafür bedanke, dass der Spiegel Auszüge aus einem Text von mir in dem Artikel „Flucht vor Coronamaßnahmen – So leben deutsche Impfgegner am Schwarzen Meer“ von Walter Mayr am 29. Dezember auf Spiegel-Online veröffentlicht hat. Weiter schreibe ich, dass ich mich sehr freuen würde, wenn der Spiegel meinen vollständigen Text veröffentlichen könnte, der am 18. Dezember auf Multipolar unter dem Titel “Bulgarien – die große Freiheit” erschienen ist, also nur wenige Tage vor der Spiegel-Veröffentlichung, damit auch der Spiegel-Leser die Möglichkeit hat, meinen kompletten Text zu lesen. Außerdem bitte ich den Spiegel, möglichst zeitnah in dem online erschienenen Artikel mich als den Urheber des Textes und Multipolar als den Ort seiner Erstveröffentlichung anzugeben.

Was ich vergessen habe, ist, den Spiegel auf den falschen Gebrauch der Sprache aufmerksam zu machen. Denn nach der Definition des Spiegels, ist auch der amtierende Ministerpräsident Bulgariens Kiril Petkow ein „Impfgegner“, wenn er seinen Landsleuten verspricht, dass es keine Impfpflicht geben wird in Bulgarien, solange er Ministerpräsident ist. Der richtige Begriff ist „Impfpflichtgegner“ – „Impfgegner“ ist ein Fall fürs Falschwörterbuch. Was mir auch erst im Nachhinein aufgefallen ist, ist, dass der Artikel von Walter Mayr auch in der Printausgabe 1/2022 des Spiegels mit dem Titel „Der Zauber des Neuanfangs“ erschienen ist. Sogleich rufe ich einen Freund in der Heimat an, um mir diesen Zauber in gedruckter Form zu sichern. Der Freund ist ein ehemaliger Stammfahrgast und regelmäßiger Leser meines Blogs, der mir zu meinem Erscheinen im Spiegel mit den Worten „Du hast es also geschafft!“ gratuliert. Er rät mir weiterhin, während er die Ausgabe 1/2022 des Spiegels mit einem Mausklick für mich bestellt, den Spiegel-Artikel mit meinem Text zu laminieren und im Falle einer Rückkehr nach Deutschland als eine Art Legitimation permanent bei mir zu führen.

Was den vom Spiegel erwähnten Neuanfang angeht, da meint mein Freund, dass so einige unserer Landsleute noch nicht mitbekommen haben, dass der Krieg vorbei ist. Das sei aber normal, klärt mein ehemaliger Stammfahrgast, ein gebürtiger Berliner, mich auf, das wäre nach jedem Krieg so gewesen. So sind zum Beispiel in Kambodscha noch Jahre nach dem Ende der Herrschaft der Roten Khmer Leute aus dem Dschungel gekommen, die nicht wussten, dass der Krieg schon lange vorbei ist. In Bulgarien ist man da schon einen Schritt weiter, denn hier weiß die Regierung jetzt schon, dass der Grüne Pass nur bis nächstes Jahr gelten wird. Aber warum ihn dann erst überhaupt einführen, fragt nicht zu Unrecht die Opposition. Mit dem Geld könnte man jetzt schon ein paar Landsleuten das tägliche Überleben sichern. Und darum geht es doch auch in diesem Krieg: Menschenleben retten, auch wenn es nur lumpige Bulgarien sind.

Foto&Text TaxiBerlin

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