Traditionelles Zusammenkommen

Das ist neben dem Eingang zum Bürgermeisteramt bei mir im Dorf. Das Bürgermeisteramt befindet sich in einem Betonblock aus sozialistischen Zeiten, in dem sich auch die Post, die Bibliothek, ein Kinosaal und Räumlichkeiten befinden, in denen Kinder Volkstänze proben. Diese werden heute Abend auf dem Platz und der Straße vor dem Bürgermeisteramt aufgeführt, denn heute findet dort der alljährliche Dorfkirmes statt, der in gewisser Weise auch ein Erntedankfest ist. Daran erinnert obige Installation, die sich auf einem überdachten Übergang befindet, der einen guten Meter höher als der Platz davor ist und gleichzeitig die Bühne ist. Auf dieser wird heute Abend Djina Stoeva auftreten, die Sängerin ist der Höhepunkt der Dorfkirmes. Da ich Djina Stoeva nicht kenne, oder vielleicht sollte ich besser sagen noch nicht kenne, überlege ich heute Abend ins Dorf runterzugehen, um sie kennenzulernen. Man weiß nie, vielleicht braucht man sie nochmal. Jetzt muss ich erstmal meinen Grill an den Start bringen, denn ich bin bei den Nachbarn zum Mittag eingeladen und ich hasse es, mit leeren Händen zu kommen. Ich weiß, in Deutschland ist das üblich, und die Deutschen sind selbst in Bulgarien dafür bekannt. Hier ist es umgedreht. Man kommt mit vollen Händen und geht mit noch volleren. Das gemeinsame Mittagessen ist übrigens die Tradition einer Dorfkirmes in Bulgarien. Man kommt zusammen, isst und tauscht sich aus, und wenn man dann noch kann und will, geht man runter ins Dorf, um zu tanzen und einer Djina Stoeva zuzuhören.

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