Vegetarier sind Faschisten

Ostern isst man in Bulgarien traditionell Lamm. Als braver Deutscher esse ich Insekten. Zum einen, weil ich genug von ihnen habe. Zum anderen, weil auch ich das Klima retten will. Mir selber helfen kann ich nicht, aber das Klima retten. Bei meinen Insekten handelt es sich um Wanzen. Wer kennt sie nicht, die kleine Wanze, die auf der Mauer auf der Lauer sitzt. Früher auf der Berliner Mauer, heute auf der Brandmauer. Geht es nach Willy Brandt, wird sie fallen und Berlin wird leben. Doch zurück zu den Insekten. Seit ich erfahren habe, dass ein junger Mann aus meinem Dorf regelmäßig Schweinehälften aus Deutschland holt, offensichtlich kann man in Bulgarien keine Schweine mehr züchten, bin ich Vegetarier geworden. Um ehrlich zu sein, tue ich mich schwer damit. Jetzt nicht, weil Hitler, der übrigens heute Geburtstag hat, auch Vegetarierer war. Obwohl man angesichts dieser Tatsache schon darüber nachdenken sollte, ob man nicht doch besser Carnivorer wird. Sicher ist sicher! (Ich sehe schon die Parole vor mir: “Vegetarier sind Faschisten!” – in Anlehnung an: “AfD-Wähler sind Nazis!”.) Was die Insekten angeht: Sie sind einfach nicht nach meinem Geschmack. Vor allem dann nicht, wenn sie so stinken wie Wanzen. Aber was macht man nicht alles, um das Klima zu retten. Oder auch wenn man sich Lamm nicht leisten kann.

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