
Diese mit Moos bewachsene Wand erinnert mich an eine ähnlich begrünte Wand im Restaurant “Ursprung” im Keller vom “Kulturkaufhaus” Dussmann in der Berliner Friedrichstraße. Laut Eigenwerbung befinden sich an dem 270 Quadratmeter großen vertikalen Garten mehr als 6.000 tropische Pflanzen. Aber nicht nur das. Während im Hintergrund ganzheitlich an der Zukunft des Food Services geforscht und gearbeitet wird, kommt die Zukunft auf den Teller. Darüber hinaus stellt man sich im Restaurant “Ursprung” täglich die Frage: Wie schmeckt die Zukunft? Ich bin mir nicht sicher, aber wenn ich es richtig verstanden habe, schmeckt die Zukunft nach Insekten. Was ich weiß, ist, dass obige mit Moos bewachsene Wand nicht zu einem Restaurant, sondern zur Männertoilette eines bulgarischen Bahnhofs gehört, die sich auch in einem Keller befindet. Um genau zu sein, ist es die Pullerwand. Man kann auf der Toilette auch sein großes Geschäft verrichten. Ich habe lange überlegt, das zu zeigen, was hinter meinem Rücken ist, und mich letztendlich dafür entschieden, einfach weil es die zum Himmel stinkende Realität ist. Oder mit anderen Worten: Man kommt nicht wegen der Toiletten nach Bulgarien, so wie man nicht wegen dem Wetter nach Berlin kommt. Apropos Berlin: Die neueste Entwicklung auf der dortigen Stadtautobahn hört sich für mich wie eine Nachricht aus einem Dritte-Welt-Land an, wozu Bulgarien in gewisser Weise gehört: Über Nacht stellt man plötzlich fest, dass eine wichtige Brücke nicht mehr trägt. Ich versuche es positiv zu sehen, denn man bekommt eine Vorstellung davon, wie die Toiletten demnächst auch in der Bundeshauptstadt aussehen könnten oder bereits aussehen. Und möglicherweise die Antwort auf die Frage: Wie schmeckt oder besser stinkt die Zukunft:
