Heute 19 Uhr

Stefan Homburg, Aya Velázquez und Bastian Barucker am 23. Juli im “Sprechsaal”

Ich verlasse meine Höhle nur noch, wenn sich’s wirklich lohnt, wenn richtig was los ist. So wie am 23. Juli vergangenen Jahres, als im “Sprechsaal” in Berlin-Mitte die ungeschwärzten RKI-Protokolle vorgestellt wurden. Heute muss ich gar nicht raus, denn da soll sogar mal im Internet was los sein. Bereits jetzt gibt es Hacker-Angriffe auf die Übertragung des Gesprächs zwischen Elon Musk und Alice Weidel. Dann muss es wohl wichtig sein, aber auch nicht ganz ungefährlich. Vielleicht kommt, während ich mir in meiner Höhle das Gespräch anhöre, jemand aus dem Internet rausgekrabbelt, um mich zu würgen. Wer sich in Gefahr begibt, kommt bekanntlich in ihr um. Andererseits sind die verbotenen Dinge immer die spannendsten. Zumindest war das früher so. Heute ist ja alles anders. Am Ende ist mein Meeting der Anonymen Alkoholiker heute um 19 Uhr dann doch spannender.

Gemäßigter Schwurbler

Kulturplakatierung oder Geschwurbeltes?

Gestern habe ich mich gefragt, ob schwurbeln immer noch verpönt oder ob es mittlerweile nicht nur erlaubt sondern ganz normal geworden ist. Ich kenne praktisch niemanden mehr, der nicht schwurbelt. Dazu muss ich sagen, dass es den Begriff im Bulgarischen nicht gibt. Demzufolge gibt es in Bulgarien auch keine Schwurbler. Alle reden dort so, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist. Tut man dies hierzulande, ist man automatisch ein Schwurbler. Zuvor hatte ich bereits darüber nachgedacht, was für ein Schwurbler ich wohl sein könnte. Da gibt es den Hardcore-Schwurbler, der ich nicht bin. Ich bin auch kein großer oder gar perfekter Schwurbler. Der kleine Schwurbler ist mir zu klein. Ein geheimer Schwurbler bin ich auch nicht. Ich bin ein gemäßigter Schwurbler! Gemäßigter Schwurbler klingt nicht nur gut, sondern fühlt sich auch gut und vor allem richtig an. Denn gemäßigt zu sein ist gerade in. Egal, ob Rebell oder Vergewaltiger – Hauptsache gemäßigt!

Bananenrepublik Deutschland

Wenn ich mir das zunehmend hysterische Gebaren mancher Politiker und auch Journalisten anschaue, komme ich mir immer mehr vor wie in einer Bananenrepublik. Fehlt eigentlich nur noch, dass einer die Kettensäge rausholt. Jetzt nicht um Bäume zu fällen oder Bananen zu ernten, sondern um auf andere Menschen loszugehen, zum Beispiel um einen Parteitag oder ein Interview zu verhindern. Und das nur, weil andere Menschen eine andere Meinung haben. Der Bulgare sagt dazu übrigens: “Andere Menschen – andere Ideale!” Doch zurück zu den immer hysterischer werdenden Politiker und Journalisten hierzulande, die behaupten, dass nur sie es können und nur mit ihnen alles besser wird. – Vermutlich so wie die Bananen bei Lidl immer billiger werden.

PS: Auch das können sie natürlich erklären, wie sie immer alles erklären können. Diesmal damit, dass in einer Inflation stabile Preise bereits eine Preissenkung darstellen. Damit auch derjenige, der zwar nichts mehr herstellt aber noch nicht Konkurs gegangen ist, sie sich leisten kann.

Hasstalavista, Baby!

Als ich noch Taxi fuhr, habe ich Sonntags immer die “Die Blaue Stunde” auf ÖR-RadioEins von und mit Serdar Somuncu gehört und mich regelmäßig über ihn aufgeregt. Warum ich mich damals über Serdar aufgeregt habe, habe ich vergessen. Offensichtlich war es nicht wichtig. Während Corona hat Serdar sich nicht nur von ÖR, sondern auch aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Jetzt hat er ein fulminantes Comeback, denn er geht dahin, wo es weh tut: In die Küche von Robert Habeck (Bob Habeck), in den Flieger von Annalena Baerbock (Barebogg) und auf die Bühne mit Dunja Hayali (Dumba Halali). Seine neue Serie heißt übrigens “Hasstalavista”, allerdings ohne “Baby”.

Der Friedensfürst

Gestern auf dem Boxhagener Platz, früher Friedrichshain, heute Friedrichshain-Kreuzberg

Wir sollen ja jetzt wieder kriegstüchtig werden, so sagt es zumindest der derzeit beliebteste Politiker dieses Landes. Was so viele Landsleute an dem Boris so toll finden, ist für mich nicht nachvollziehbar. Ebenso, dass wohl jemand Bundeskanzler werden wird, der meint, dass es Frieden auf dem Friedhof genug gäbe. Sein Vorname ist übrigens Friedrich, was so viel bedeutet wie „der Friedensfürst“, „der an Frieden Reiche“ oder auch „Friedensherrscher“. Nomen ist Omen, so sagt man. Manchmal soll es aber auch genau umgedreht sein. So sagt der Bulgare in mir.

Und was ist beim Betreten?

Als ich nach Berlin kam, was jetzt zugegeben einige Zeit her ist, war kaum ein Haus verschlossen. Heute ist das anders. Jetzt soll man sich “vergewissern … , dass die Tür nach Verlassen des Gebäudes ins Schloss fällt und die Tür fest verschlossen ist.” Und was ist beim Betreten?