Leben in Zeiten von Corona – Heute: “Kunst braucht Wahnsinn”

 

Leider wahr

Neben den regelmäßigen Treffen der Trockenen Taxifahrer, gehe ich auch noch zu den Meetings der Büchersüchtigen. Beides sind Selbsthilfegruppen, und ich kann Selbsthilfegruppen nur empfehlen. Sie nehmen praktisch das vorweg, was die Grünen planen, wenn sie im Herbst an die Macht kommen, ein “Ministerium für Zusammenhalt”. Der Unterschied ist, letzteres ist von Oben verordnet, während Selbsthilfegruppen eine echte Graswurzelbewegung sind, die aus den USA kommen. Nicht alles, was aus Amerika kommt, ist schlecht. So denke ich. Doch zurück zur Selbsthilfegruppe der Büchersüchtigen, den Bibliomanen, deren Credo obiger Ausspruch von Erasmus von Rotterdam ist. Der Autor Stefan Zweig, der sich in Brasilien das Leben genommen hat, hat ein ganzes Buch über Erasmus von Rotterdam geschrieben. Wie Erasmus von Rotterdam auf “Der Umgang mit Büchern führt zum Wahnsinn” gekommen ist, kriege ich gerade nicht zusammen. Auf jeden Fall stimmt dieser Satz, das kann ich bestätigen. Vielen macht er Angst, selbst Büchersüchtigen, was verständlich ist. Auch mir gibt er zu denken. Das fällt mir besonders jetzt auf, wo wir von verschiedenen Seiten täglich aufs Neue in Angst und Panik versetzt werden, was aber praktisch an mir vorbei geht, weil ich seit einiger Zeit weder Radio höre noch Fernsehe. Da lese ich lieber, auch wenn wie gesagt der Umgang mit Büchern zum Wahnsinn führt. Dass mir diese Prognose mit jedem Tag weniger Angst macht, liegt auch an dem, was Frank Castorf über den Wahnsinn gesagt hat: “Kunst braucht Wahnsinn”  –  Also sprach TaxiBerlin, kannste glauben.

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Leben in Zeiten von Corona – Heute: Spring auch du auf “Die perfekte Welle”

“Die perfekte Welle” von Juli wurde damals wegen dem Tsunami aus dem Verkehr gezogen, so wie ich von Uber aus dem Verkehr gezogen wurde. Im Gegensatz zu mir ist “Die perfekte Welle” jetzt zurück, allerdings von Herrn Lauterbach und nicht von Juli. Herr Drosten ist schon auf die Steilvorlage Verzeihung “Die perfekte Welle” von Herrn Lauterbach aufgesprungen. Du kannst das auch, du musst nur leise den Text von Juli mitsummen, weil singen subversiv und verboten ist: “Ich bin hier, ich bin frei!” –   Also sprach TaxiBerlin, kannste glauben.
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Text TaxiBerlin

Leben in Zeiten von Corona – Heute: Subversivität ist die Neue Normalität

 

Singen ist subversiv
(kein Heiligenschein sondern Abwehrkraft)
Wer hätte das gedacht, dass singen noch mal subversiv sein würde. Also ich nicht. Das ist aber nicht der Grund, dass ich Sonntags neuerdings singe, im Chor zusammen mit anderen Menschen und natürlich ohne Maske. Das ist nicht nur möglich, sondern auch besser so. Es soll bereits Menschen geben, die mit Maske schlafen und auch schnarchen. Andere haben sich schon ein Loch in ihre Maske gebrannt, wo sie ihre Kippe durchstecken, damit sie mit Maske rauchen können. Es sollen sich auch schon Menschen mit Maske auf den Stuhl bei ihrem Zahnarzt gesetzt und sich gewundert haben, dass dieser sie nicht behandeln kann. Doch zurück zum Singen, das verboten ist, obwohl singen nachweislich die Abwehrkräfte stärkt. Das ist auch der Grund, warum ich singe. Dass singen subversiv ist oder sein soll, interessiert mich dabei nur am Rande. Ich muss jetzt auch mal an mich denken. So wie das bisher war (und immer noch ist), wo jeder erst einmal an sich denkt. So halten es auch alle anderen, mit denen ich zusammen singe, wobei singen das verkehrte Wort ist. Es ist eher ein lautes vorlesen, was wir Bibliomanen können. Wenn auch du in Gemeinschaft singen willst, dann darfst du nicht in die Gotteshäuser der großen Glaubensrichtungen gehen, denn dort wird nicht mehr gesungen. Dort trifft man sich schon gar nicht mehr. Willst du in Gemeinschaft singen, wirst du praktisch in die Sekten getrieben oder machst selber eine auf, so wie wir Bücherliebenden. Die singenden Bibliomanen gab es gestern noch nicht, heute aber schon. Wobei singen nicht ganz richtig ist, es ist eher ein lautes vorlesen bzw. rezitieren, was wir da zusammen praktizieren. Alleine in Gemeinschaft sein und ohne Maske, ist schon heilsam. Die Subversivität ist dabei nur eine von diesen Nebenwirkungen, die es zu beachten gilt, während wir gemeinsam unsere Abwehrkräfte stärken. Jedes Medikament und Therapeutikum allgemein hat seine Nebenwirkungen, und so auch das Singen. Ich denke, so muss man das sehen. Man kann aber auch sagen, dass Singen eine Art Notwehr ist gegen die sich mit jedem Tag verschärfende Massen-Psychose und Masken-Hysterie. Ein Grund für die sich tägliche Verschärfung ist, dass immer mehr Menschen subversiv werden, werden müssen, weil es praktisch unmöglich ist, sich an alle Vorschriften, Regeln und Gesetze zu halten. Die Subersivität der allermeisten Menschen ist also eigentlich ungewollt, wenngleich ein Fakt und absolut keine Fake News. Ich schreibe das, damit auch du dich vorbereiten kannst, wenn du demnächst zur Rede gestellt wirst, warum du eins von den vielen neuen Gesetzen, Regeln oder Verordnungen nicht eingehalten hast. Du darfst dann auf keinen Fall sagen, dass du das mit Absicht gemacht hast, denn das ist Vorsatz, und Vorsatz wird hart bestraft. Ich rate dir, dich einfach dumm zu stellen. Mit dumm stellen kann Mann und insbesondere Frau sehr weit kommen. Du könntest zum Beispiel sagen, dass deine vermeintliche Subversivität einfach nur deiner Verwirrung der vielen neuen Regeln, Gesetze und Verordnungen wegen geschuldet ist. Du könntest weiter argumentieren, dass deine vermeintliche Subersivität so gesehen nur eine Art Kollateralschaden darstellt, dessen Opfer ausschließlich du selbst bist. Dass du von deiner vermeintlichen Subversivität vielleicht sogar profitierst, wie ich beim Singen, mit dem ich meine Abwehrkräfte stärke, mag zwar stimmen und auch faktisch richtig sein, behältst du aber besser für dich. Ich habe mir zumindest schon den ein oder anderen dämlichen Satz zurechtgelegt, um die Ordnungshüter einzulullen. Man kann da, so denke ich, nichts verkehrt machen und sich nicht dumm genug stellen. Ob es funktioniert, das weiß natürlich auch ich nicht. Eine Garantie oder irgendeine andere Sicherheit kann ich dir nicht geben. Es gilt auch nicht die Balkanische Weisheit, dass wer Garantie haben will nach Frankreich gehen muss. Sicher ist, dass Subversivität bereits jetzt zu unserem Alltag gehört und subversiv zu sein die Neue Normalität ist. Also sprach TaxiBerlin, kannste glauben.
Foto&Text TaxiBerlin